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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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aufgeputscht, Etienne, und muß das mit irgend jemandem teilen; mit wem sonst, wenn nicht mit dir?« Sie zögerte und fügte dann in seltsamem Tonfall hinzu: »Tyl würde es interessieren.«
    »Tyl kam mir auch so vor, als würde er gut zuhören können.« Etienne zog sich die leichte Decke bis ans Kinn.
    »Das kann er auch. Und reden kann er auch gut. Nach allem, was ich feststellen konnte, haben seine Mit-Tsla eine sehr hohe Meinung von ihm. Ich habe ihm dabei zugesehen, wie er sein Abend-Prann machte. Unter all diesen Umhängen und Gewändern, die sie tragen, sind einige von diesen Leuten körperlich sehr eindrucksvoll entwickelt, Etienne. Viel eindrucksvoller als die Mai.«
    »Das ist einleuchtend. Das Klima hier oben ist sehr viel weniger freundlich. Und wenn man auf steilen Terrassen arbeitet, erfordert das mehr Kraft, als drunten am Fluß zu arbeiten.«
    »Ja. Viel mehr Körperkraft«, murmelte sie.
    »Ich bin wirklich froh, daß du einen so erfolgreichen Abend hattest. Und jetzt, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich wirklich gern weiterschlafen.«
    »Tut mir leid. Sehr unhöflich von mir.« Sie ging auf Zehenspitzen aus dem Raum. »Ich verlasse dich jetzt, Etienne, und werde versuchen, dich nicht aufzuwecken, wenn ich zurückkomme. Ich muß Tyl finden.«
    »Sicher«, murmelte er, schon wieder halb eingeschlafen, »geh Tyl suchen!«
     
    Am nächsten Morgen fühlte er sich sehr erfrischt. Die Sonne schien hell durch das Oberlicht, und am Fuß seines Bettes erwartete ihn ein Becken klaren, kalten Wassers. Er hatte, seit sie die Homanx-Station verlassen hatten, nicht mehr so gut geschlafen.
    Er spritzte sich Wasser ins Gesicht, trocknete sich mit dem Hemd ab und sah sich um.
    »Lyra?« Das andere Couchbett war leer. Er hob die Stimme etwas an. »Lyra!«
    Im nächsten Augenblick kam sie durch den Türbogen. Sie war bereits komplett angezogen und hellwach. Er sah sie mit gerunzelter Stirn an.
    »Hast du nicht geschlafen?«
    »Doch, natürlich. Ich habe geschlafen wie Lazarus und bin bei Morgengrauen aufgestanden. Hier ist es so herrlich, Etienne. Ich weiß, daß es sehr unprofessionell ist, das zu sagen - aber es gibt einfach keinen Vergleich zwischen diesen Leuten und den Mai. Homat ist da eine Ausnahme. Nach allem, was Tyl mir sagt, gibt es bei den Tsla praktisch keine Verbrechen. Wir können unsere Sachen überall in der Stadt lassen, ohne Furcht haben zu müssen, daß man sie stiehlt. Das ist ein weiteres Nebenpodukt ihrer Sorge um geistige Gesundheit. Sie haben nicht nur gelernt, besser als die Mai mit ihren niedrigen Instinkten zurandezukommen, sondern besser als alle denkenden Wesen, die ich kenne.«
    »Auf der Grundlage eines Gesprächs von einer halben Nacht mit einem Eingeborenen ist das ein verdammt großes Wort, Lyra. Gibt es da nicht eine ungeschriebene Regel, daß alle Primitivkulturen ihre verborgenen Exzentrizitäten haben? Ich bin sicher, daß die der Tsla in kurzer Zeit auftauchen werden.« Er suchte seine Lederhosen.
    »Vielleicht. Aber bis jetzt habe ich keine Hinweise darauf gesehen, und ich habe mich sehr bemüht. Beeil dich, Tyl erwartet uns!«
    »Erwartet uns? - Weshalb?«
    Sie versuchte gar nicht erst ihre Verstimmung zu verbergen. »Um uns zum Tempel von Moraung Motau zu führen. Erinnerst du dich nicht?«
    »Tut mir leid. Ich bin immer noch etwas verschlafen. Wie wär’s mit etwas zu essen?«
    »Das wartet auch. Ich habe die lokale Küche bereits erprobt. Sie ist nicht so würzig wie die der Mai, aber durchaus genießbar. Mach dir um Homat und die anderen keine Sorgen; sie haben bereits gegessen und liegen jetzt ausgestreckt unter ihren Oberlichten und pumpen sich voll Ultraviolett.«
    Das Essen, das man ihnen auf ihr Zimmer brachte, war einfach, aber reichlich. Tyl schloß sich ihnen an, sah ihnen beim Essen zu und genoß ihre Freude, wenn er auch die Mahlzeit nicht teilte.
    Etienne murmelte ein etwas knappes ›Dankeschön‹ und fragte: »Wie weit ist es bis zu diesem Tempel?«
    »Eine Tagereise. Wir werden die Nacht dort verbringen.«
    Etienne dachte nach und durchforschte sein Gedächtnis, konnte sich aber an keine größeren Bauten am anderen Ende des Tales erinnern und sagte das Tyl.
    »Es ist Euch auch nicht entgangen, Freund Etienne. Ich hätte vielleicht sagen sollen, einen Tagesritt von Turput. Wir werden nicht unsere eigenen Füße benutzen.«
    »Flachwagen?« fragte Etienne und war für die Erleichterung dankbar.
    »Nein, das sind Werkzeuge der Mai. Wir werden Lekkas

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