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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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ich.
    Seine Anspannung löste sich. »Ihr wißt also?«
    »Ich hatte davon nichts gehört. Aber es paßt zusammen.«
    Er nickte. »Mein … Freund hier in Corstopitum ist in großer Sorge, wenn sie herkommt. Er hat … hm, Kontakte, Menschen, mit denen er Geheimnisse teilt. Wenn sie kommt, werden sie unfreundlich, und er fürchtet für sein Leben. Er glaubt, daß sie dafür verantwortlich ist, daß sie eine Anhängerin einer der extremsten und gefährlichsten Sekten ist und die Briten zum Haß gegen alle Fremden aufhetzt.«
    »Was ist mit ihrem Gemahl?« fragte ich. Das war eine ganz entscheidende Frage.
    »Er hat Gerüchte gehört, glaubt ihnen aber nicht. Er ist schließlich kein Brite, er kommt aus Italien, aus der Stadt Mediolanum. Ihre Familie ist königlicher Herkunft, sie stammt von den Herrschern zweier britannischer Königreiche ab. Sie hätten das Bürgerrecht schon vor Generationen bekommen können, aber bis vor ganz kurzer Zeit weigerten sie sich, irgend etwas mit den Römern zu tun zu haben. Man sagt, der Legat sei sehr stolz darauf gewesen, daß er die Familie für Rom gewonnen hat.«
    »Und die Ereignisse der letzten Zeit haben ihn nicht mißtrauisch gemacht?«
    »In der Sechsten Legion, Herr, gibt es Hunderte von Soldaten aus den Stämmen des nördlichen Britannien, und in den Auxiliareinheiten sind es Tausende. Dutzende dieser Männer könnten Gelegenheit gehabt haben, die Botschaft zu schicken. Jeder Brite, der ein Anhänger des Druidenkults ist, würde sich für die Weissagungsmethoden der Sarmaten interessiert haben, und Ihr macht daraus ja kein Geheimnis. Warum sollte der Legat glauben, seine Frau sei es gewesen?«
    »Sie war ständig hinter uns her«, erwiderte ich scharf.
    »Und er ist ihr dankbar, Herr, daß sie ihm hilft, mit einem so fremdartigen und unbezähmbaren Volk zurechtzukommen. Er ist überzeugt, daß er ohne ihre Hilfe viel mehr Ärger mit Fürst Arshaks Männern in Eburacum bekommen hätte.«
    »Sie hat Arshak für sich gewonnen, und sie hat versucht, auch Siyavak auf ihre Seite zu ziehen. Sie will uns gegen die Römer aufhetzen. Ich habe sie auf der Straße von Condercum nach Corstopitum getroffen und bin nur knapp mit dem Leben davongekommen.«
    »Das ist es, was ich befürchtete«, flüsterte er. »Als ich von dieser Sache erfuhr, war ich mir sicher, daß Ihr Euch an keinem verräterischen Komplott beteiligen würdet, und ich war um Euch besorgt. Und, Herr, ich glaube nicht, daß Ihr schon außer Gefahr seid.« Er sah mich ernst an, dann blickte er wieder auf den verwischten Fleck vor seinen Füßen und begann, mit leiser Stimme, seine Geschichte zu erzählen.
    »Als Ihr an jenem Morgen nach Condercum aufgebrochen wart und ich mich noch im Sklavenquartier des Kommandantenhauses aufhielt, ließ die Dame mich rufen und fragte mich über Euch aus wie Ihr Euch verhaltet, ob Ihr Rom gegenüber wirklich so loyal seid, wie es den Anschein habe. Der Legat hatte mir am Tag zuvor fast die gleichen Fragen gestellt, und ich dachte zunächst, daß sie Euch ebenfalls überprüfen wollte, weil sie mißtrauisch gegen die Sarmaten waren, aber schon bald merkte ich, daß sie auf etwas anderes aus war. Ich … ich sagte ihr dasselbe, was ich ihm gesagt hatte, daß Ihr nach meiner Meinung loyal wärt. Er hatte wissen wollen, ob Ihr jemals Briefe an die anderen sarmatischen Kommandeure schicktet, und versprach mir eine Belohnung, wenn ich ihm irgendeinen Beweis für Eure Loyalität oder Illoyalität brächte. Aber das interessierte sie überhaupt nicht. Sie hatte gehört, wie … ich meine, sie wußte über Eure Frau und Euer Kind Bescheid und über … sie hatte Geschichten über Stoßtrupps gehört, die Ihr über den Danuvius geführt hättet. Sie wollte wissen, ob Ihr manchmal darüber sprecht, ob Ihr stolz auf den Erfolg dieser Unternehmungen seid. Und ich hatte den Eindruck, daß der Gedanke an diese Überfälle ihr Freude machte.
    Ich sagte, daß Ihr Sklaven nicht möchtet und daß ich nichts anderes täte, als amtliche Briefe für Euch zu schreiben. Ich stellte mich so stumpfsinnig und dumm, wie ich konnte, und sie schlug mir ins Gesicht, ohne mich anzusehen. Dann … dann sagte sie, vielleicht würde sie in Zukunft noch weitere Berichte über Euch brauchen. Sie versuchte wieder den Eindruck zu erwecken, als ginge es darum, daß alle sarmatischen Kommandeure überwacht werden sollten; aber irgend etwas stimmte dabei nicht, der Ton war falsch. Jedenfalls sagte sie, wenn das notwendig

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