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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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werden sollte, würde sie mich dafür bezahlen, daß ich Euch bespitzele und ihr Kopien Eurer Briefe schickte. Ihr, nicht dem Legaten.
    Gleich nachdem sie mich hatte gehen lassen, besuchte ich meinen Freund hier in der Stadt und fragte ihn, ob ich bei ihm wohnen könnte, bis Ihr von Condercum zurückkämt; ich wollte dem Legaten und seiner Gemahlin aus dem Weg gehen. Ich erzählte meinem Freund von ihnen, und er berichtete mir, was er durch seine … Kontakte über die Dame gehört hatte. Es ist hier ebenso, wie es in Gallien war: Christen und Druiden tauschen die Namen von Beamten aus, die bestechlich sind, oder teilen Verstecke, von denen die Behörden nichts wissen. Allerdings sind die Druiden hier, in ihrem Heimatland, sehr mächtig, während unsere Position sehr schwach ist. Ich war sehr beunruhigt, Herr, und mein Freund versprach mir, daß er sich bemühen werde, möglichst viel herauszufinden.
    Ihr kehrtet an diesem Abend nicht zurück. Fürst Arshak kam allein in die Stadt geritten, grimmig aussehend, und sagte, Ihr wäret beide auf die Jagd gegangen, und er wüßte nicht, was mit Euch geschehen sei. Er erwähnte nichts von der Botschaft, die Ihr in Condercum entdeckt hattet; das kam erst am nächsten Tag heraus, als der Legat Kuriere zu Valerius Victor schickte, die nachfragen sollten, ob Ihr nach Condercum zurückgekehrt wäret. Aber die Kontaktleute meines Freundes wußten von Euch, und sie sagten ihm, Ihr würdet nie zurückkommen. Dann fand ich heraus, daß die Dame Aurelia, nachdem sie mich befragt hatte, Corstopitum verlassen hatte und zu einem Besuch am Schrein des Gottes Silvanus gefahren war. Ich machte mir große Sorgen, und mein christlicher Bruder und ich beteten gemeinsam für Eure Sicherheit; das war alles, was wir tun konnten.
    Am nächsten Morgen ritt ich selbst zu dem Schrein hinaus, und dort erfuhr ich, daß sie gleich nach der Ankunft ihren Reitknecht und den bewaffneten Sklaven, der sie bei solchen Fahrten begleitet, abgesetzt hatte und allein weitergefahren war. Zu dieser Zeit suchten bereits Truppen auf der Straße und in der Umgebung nach Euch, ich konnte also nichts weiter tun, als zurückzureiten und zu beten. An diesem Abend kam ein Schäfer in die Stadt und berichtete der Behörde, er habe Euch am Nachmittag des vorigen Tages im Fluß gefunden und Ihr wäret am Leben – ich dankte Gott. Ich versuchte herauszufinden, wie die Dame Aurelia und Fürst Arshak die Nachricht aufgenommen hatten. Fürst Arshak ritt am Abend aus und kehrte erst spät in der Nacht zurück. Die Dame erklärte ihrem Gemahl, sie fühle sich unwohl, zog sich früh auf ihr Zimmer zurück und schloß die Tür hinter sich ab. Mein Freund traf seinen Kontaktmann heute morgen auf der Straße, und dieser flüsterte ihm zu, wir sollten die Macht der ›Vermummten‹ nicht unterschätzen; wenn Ihr jetzt auch noch am Leben wäret, länge würdet Ihr nicht mehr leben. Ich habe den Verdacht, Herr, daß die Dame heimlich ihr Haus verlassen hat und vielleicht mit Fürst Arshaks Hilfe ein neues Komplott gegen Euer Leben schmiedet.«
    Ich schwieg und dachte nach. »Diese Zauberei«, sagte ich schließlich, »ist die sehr mächtig?«
    »Die Druiden behaupten es. Ich für meinen Teil weiß, daß keine Macht auf Erden oder unter ihr gegen meinen Gott bestehen kann.«
    »Aber dein Gott ist nicht meiner. Doch ich vertraue darauf, daß Marha, der heilige, nicht weniger mächtig ist. Und nach dem, was du gesagt hast, haben die Druiden jahrhundertelang die Römer verflucht, aber Roms Macht ist nur größer geworden. Nein, vor ihrer Zauberei und ihrem Fluch habe ich keine Angst. Aber ich werde auf der Hut sein vor dem Dolch druidischer Briten. Die Palisade in Cilurnum wird mir dabei behilflich sein.«
    »Seid vorsichtig, was Ihr eßt und trinkt, Herr. Die Druiden kennen sich auch mit Drogen und Giften aus.«
    Die Erinnerung an die verlorenen Stunden drängte wieder an die Oberfläche und jagte mir einen Schauer über den Rücken, aber dann versank sie erneut.
    »Ich danke dir«, sagte ich, ihm in die Augen blickend. »Ich danke dir sehr. Du hast mir mehr Loyalität gegeben, als ich von dir verdient habe.«
    »Nein, Herr. Ich habe gegeben, was meine Pflicht verlangte, aber ich habe es gern gegeben, aus Freundschaft.«
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie, dann lehnte ich mich zurück und ließ mir durch den Kopf gehen, was er gesagt hatte. Es gab immer noch keinen verwertbaren Beweis. Ich bezweifelte, daß Aurelia

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