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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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die anderen Männer der Leibwache hatten sich zu ihm gesellt, auch Kasagos mit seiner Schwadron war hergekommen. Sie tuschelten miteinander, erklärten sich gegenseitig, was passiert war. »… die Frau des Legaten …«, schnappte ich auf, »… eine Hexe, eine Anhängerin des Dämons Lüge … Feuer … ihre Sklavin … Arshak … kein Unfall …« Facilis lehnte sich müde gegen die Seite des Wagens. Ich war erschöpft, ich sehnte mich danach, endlich zu schlafen, aber ich mußte zunächst abwarten, was meine Männer mir zu sagen hatten. Ein Glück wenigstens, dachte ich, daß es Banaspados ist und nicht Leimanos. Der Führer meiner Leibwache hatte ein höheres Anrecht auf mein Vertrauen als sein Stellvertreter, und mein Versäumnis, ihn zu unterrichten, war natürlich noch empörender.
    Das Gemurmel verstummte, Banaspados, als ihr berufener Sprecher, trat vor. »Mein Fürst«, sagte er, »wer sind deine Feinde?«
    Ich erklärte ihnen, welche Rolle Bodica spielte und was ihre Ziele waren. Sie hörten mir schweigend zu, obwohl ich spürte, daß sie alle sehr ärgerlich waren, und als ich geendet hatte, blieben sie still.
    »Ich wünsche jetzt keinen Kampf mit den Römern«, sagte ich offen. »Meine Brüder Azatani, ich habe mich auf euch verlassen, auch wenn ich euch die Dinge verheimlicht habe. Ihr habt euch gewundert, daß ich euch sogar mitgenommen habe, wenn ich nur meine Pferde trainierte. Wahrscheinlich hieltet ihr das für Vorsichtsmaßnahmen gegen einen Anschlag der Kaledonier. Jetzt wißt ihr es besser. Ich habe euch mit meinem Leben vertraut, nicht weniger als vorher – aber ich habe nicht darauf vertraut, daß ihr geduldig und ruhig bleibt, wenn ich bedroht werde –, und es war absolut notwendig, daß meine Feinde keinen Verdacht schöpften. Ihr müßt mir jetzt beweisen, daß ich unrecht hatte, eure Beherrschtheit anzuzweifeln.«
    »Was können wir tun?« fragte Banaspados, der jetzt ebenso ängstlich wie ärgerlich zu sein schien.
    »Was ihr bisher auch getan habt«, antwortete ich. »Mich vor hinterhältigen Anschlägen meiner Feinde schützen, durch euer Gebet und eure Aufrichtigkeit die Tücke und Arglist des Dämons Lüge abwehren – und in Geduld warten. Ich bin zuversichtlich, daß wir bald die Machenschaften unserer Feinde aufdecken können, daß wir unwiderlegbare Beweise finden werden, die sie zugrunde richten und ihre Macht zerbrechen müssen. Ich habe Bündnisse geschlossen, und ich hoffe, sie werden bald Früchte tragen. Aber wenn wir jetzt zuschlagen, sind wir die Verlierer, wir können der Übermacht der Römer nicht standhalten, und wir werden in Schande sterben, denn die Welt wird uns des Eidbruchs und der Verleumdung für schuldig halten. Ich weiß, ihr seid ärgerlich auf mich, aber ich bitte euch – ich befehle euch: Habt Geduld, und bewahrt absolutes Schweigen über das, was ich euch gesagt habe.«
    »Mein Fürst, du kannst es uns nicht verübeln, daß wir ärgerlich sind«, erwiderte Banaspados. »Ohne dich könnten wir unsere Standarte durch den Schlamm schleifen, so wenig Ehre würde uns zuteil werden. Hättest du dich nicht für uns eingesetzt, wären wir ohne Waffen und kaum besser als Gefangene in Cilurnum angekommen. Wir hätten, als Gatalas meuterte, tatenlos im Lager bleiben müssen, anstatt den Ruhm eines Sieges zu gewinnen. Wir hätten unsere Wagen verloren wie die anderen Drachen, und wir müßten Korn und Bohnen essen wie die Römer. Wir wären schäbig besoldet und kämen nicht aus den Schulden heraus, und alle Welt dürfte verächtlich auf uns herabsehen. Sogar die Asturier würden sich vor uns großtun! Es hat uns stolz gemacht, wie sehr der Legat dich schätzt, daß er nach dir schickt, um deinen Rat auch in Angelegenheiten der anderen Drachen zu hören. Wir wußten, auch wenn die anderen den gleichen Sold und die gleichen Zuschüsse bekommen wie wir, so verdanken sie das unserem Fürsten, nicht ihrem eigenen, und wir haben uns dessen gerühmt.
    Und nun erfahren wir von einer Sklavin, daß deine Feinde dich beinahe ermordet hätten, ohne daß wir auch nur davon wußten zweimal! Es ist eine Schmach für uns, mein Fürst, es entehrt und beschämt uns unermeßlich. Die Schande verwundet tiefer als der Speer! Gib uns eine Chance, noch eine Chance, dir unsere Ergebenheit und unseren Wert zu beweisen. Bitte, mein teurer Herr, wenn wir dich auch zweimal enttäuscht haben, vertraue uns jetzt!«
    Ich war erstaunt. Als ich mich in der Runde umsah und

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