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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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anhalten. Eukairios und der Leibwächter, die die Briefe abgeliefert hatten, sagten, sie hätten den ganzen Weg Galopp reiten müssen, um uns einzuholen.
    Facilis tauchte im Lauf des Vormittags auf, als wir bei einer Farm in der Nähe der Straße hielten, um Milch zu kaufen und das Frühstück einzunehmen.
    »Ihr habt es aber verdammt eilig gehabt, von Eburacum wegzukommen«, stellte er fest, nachdem er neben mir angehalten hatte und abgesessen war. »Habt Ihr befürchtet, der Legat würde Euch doch nicht fortlassen?«
    Genau das hatte ich natürlich befürchtet, und er bemerkte es und brach in sein bellendes Lachen aus. Die Sklavin Vilbia, die sich noch im Wagen versteckt hielt, erkannte das Lachen und steckte den Kopf aus der Tür. »Seid Ihr das, Marcus Flavius?« rief sie.
    »Ja, ich bin’s«, antwortete er, ihr herzlich zuwinkend. »Und hast du gesehen, Kind, wo wir sind?«
    Sie hatte nichts bemerkt – wir hatten sie geweckt, als wir die Pferde anschirrten, und sie war unter das Bett gekrochen und hatte den Teppich davorgehängt –, jetzt sprang sie strahlend vom Wagen herunter.
    »Wir sind entkommen!« rief sie, schlang die Arme um Facilis’ Hals und küßte ihn auf die Wange. »Ihr habt mich herausgebracht! Sie haben nicht einmal daran gedacht, in diesem Wagen nach mir zu suchen! Ach, Marcus Flavius, ich danke Euch. Mögen die Götter Euch segnen!«
    Facilis grinste und klopfte ihr beruhigend auf den Rücken.
    Eukairios starrte sie schockiert an. »Ist das nicht …«, begann er ungläubig. Jemand erklärte ihm, wieso sie hier war, und er schüttelte verwundert den Kopf. Nach einer Weile fing er an zu lächeln. Einer der Männer brachte Vilbia einen Becher warme Milch und ein Stück Brot zum Frühstück, und sie zog sich in den Wagen zu ihrem Baby zurück.
    »Ihr habt die Festung in einer Aufregung zurückgelassen, als hättet Ihr sie geplündert«, berichtete Facilis, während er ein Stück Brot nahm und sich auf die aus Feldsteinen aufgeschichtete Rainmauer setzte. »Jeder verdächtigt jeden, und alle fluchen auf Euch. Priscus ist übrigens durch den Entschuldigungsbrief, den Ihr ihm geschickt habt, etwas besänftigt; guter Gedanke das. Publius Verinus untersucht den Brandanschlag, ohne irgendeinen Erfolg bisher. Ich bin dazu abkommandiert, den Ritualmord in Corstopitum aufzuklären. Als ich heute morgen im Stabsquartier vorsprach, bekam ich Briefe ausgehändigt, die mich ermächtigen, Ermittlungen durchzuführen. Ich hoffe nur, niemand findet heraus, daß ich eine Sklavin der Gemahlin meines Oberbefehlshabers gestohlen habe. Me miserum! « Er steckte sich einen großen Bissen in den Mund.
    Ich nickte, nahm mir mein Stück Brot und setzte mich neben ihn auf die Mauer. »Was werdet Ihr jetzt mit dem Mädchen tun?«
    »Einen Schritt nach dem anderen«, antwortete er stirnrunzelnd. »Ich kann es nicht wagen, sie in Cilurnum unterzubringen. Es ist ein kleiner Ort, ich bin bekannt, jemand könnte sie erkennen. Comittus hat sie sicher öfter gesehen. Corstopitum ist wahrscheinlich besser für sie, wenn auch immer noch etwas riskant. Aber es ist größer, und sie dürfte ungefährdet dort leben können, falls ich ein sicheres Haus finde, in dem sie sich vor der Öffentlichkeit verbergen kann. Ich würde Eure junge Frau bitten, sie auf ihrer Farm unterzubringen, aber …« Er brach den Satz ab.
    Er machte sich über Pervicas Sicherheit ebensowenig Illusionen wie ich.
    »Ich habe einen Freund in Corstopitum«, sagte Eukairios und trat näher. »Er könnte einen Platz finden, wo sie sicher ist.«
    »Danke, Eukairios«, rief Facilis überrascht und erfreut aus. »Ist das vielleicht der ›Korrespondent‹, der dir diesen Brief über die Meuterei geschickt hat? Hat er ein großes Haus?«
    »Nein, Herr. Er ist Schreiber für den Stadtrat. Er besitzt überhaupt kein Haus, er hat nur ein Zimmer auf der Rückseite eines der städtischen Gebäude – aber er wird Leute kennen, die eine Möglichkeit haben, die Sache zu arrangieren. Würdet Ihr bereit sein« – er rieb die Finger vielsagend gegeneinander –, »wenn es notwendig ist?«
    »Wenn es dem armen Mädchen eine sichere Zuflucht gibt, ja.«
    »Mein Freund wird kein Geld wollen«, erklärte Eukairios ein wenig verlegen. »Nicht, wenn ich ihm sage, daß das Leben eines Kindes auf dem Spiel steht. Aber entlaufene Sklaven zu verstecken … na ja, Ihr wißt, wie es ist.«
    »Beim Hercules, Eukairios!« rief Facilis belustigt aus. »Man könnte auf den Gedanken

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