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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Eine leicht gewellte freundliche Landschaft zu beiden Seiten des seichten, braunen Flusses, dazu die saftigen, tiefgrünen Wiesen, in denen einzelne große, schattenspendende Bäume standen – ich war sehr zufrieden mit dem, was ich sah. »Wir können die Wagen dort aufstellen«, sagte ich, auf das Gelände nördlich des Forts zeigend.
    Comittus und Facilis sahen mich an, Comittus überrascht, Facilis gereizt. »Ihr werdet die Wagen nicht mehr brauchen«, sagte Comittus. »Ihr wißt selbst, wie viele Briefe wir geschrieben haben; es ist alles arrangiert. Die Zweite Asturische Kavallerieala hat hier ihren Standort, aber mehr als die Hälfte von ihnen sind anderswo eingesetzt, und es gibt in den Baracken genügend Platz für euch und für sie.«
    »Irgendwann müßt ihr damit anfangen, in Häusern zu schlafen, Ariantes«, sagte Facilis. »Wir können römische Hilfstruppen nicht in Wagen außerhalb ihres eigenen Forts einquartieren. Noch dazu auf der falschen Seite des Walls.«
    Mit Abscheu betrachtete ich die Steinmauern. Was für ein Gefühl würde es wohl sein, in ihnen zu schlafen, Nacht für Nacht? Es mußte schrecklich sein, den Wechsel der Jahreszeiten von einem festen Platz aus zu beobachten, an den man für immer gebunden war, unbeweglich, begraben wie die Toten. »Nicht heute nacht«, sagte ich schließlich. »Noch nicht.« Ich sah die beiden an. »Es ist genug, daß wir hier sind. Gebt uns Zeit. Wir sind keine römische Auxiliarreiterei, Flavius Facilis, wir sind irreguläre Hilfstruppen.« Ich gab dem Trommler ein Handzeichen, das Signal zu schlagen, und trabte an.
    »Aber … wirklich … ich meine …«, sagte Comittus, sich neben mich setzend. »Baracken sind viel komfortabler  …«
    Sie gaben nicht so leicht auf. Wir ritten in das Fort – wir mußten es sowieso durchqueren, um zu den Feldern zu kommen, von denen der Wall uns abschnitt. Der rangälteste Dekurio der restlichen sechs Turmae der Zweiten Asturier kam zu unserer Begrüßung herbeigeeilt, gefolgt von seinen Männern und den meisten Einwohnern des Dorfes. (Trotz ihres Namens stammte die Zweite Asturische Kavallerieala nicht aus der Stadt Asturica in Iberien; zwar war sie dort ursprünglich aufgestellt worden, aber das lag eine lange Zeit zurück, und diese Männer hier kamen meist aus dem Hinterland des Walls.) Der Dekurio war ein dunkelhaariger Mann um die Dreißig, mit einem langen Gesicht, was ihm ein etwas melancholisches Aussehen gab. Sein Name war Gajus Flavinus Longus – ich vermutete, daß »Longus« ein Spitzname war, denn er war der größte und dünnste Mann, den ich je gesehen hatte. Comittus und Facilis erwiderten seinen höflichen Gruß und zogen ihn dann gleich in die Diskussion mit herein, ob wir oder ob wir nicht in unseren Wagen schlafen könnten. Er hatte eine beträchtliche Menge Arbeit aufgewendet und argumentierte noch heftiger als die beiden anderen. Ich nickte, ignorierte sie alle und führt meine Männer durch das Tor auf der entgegengesetzten Seite des Forts in die Felder hinaus. Die drei römischen Offiziere, die meisten Asturier und viele Dorfbewohner folgten uns, wobei sie es nicht an erstaunten Ausrufen über unsere wilden barbarischen Sitten fehlen ließen.
    »Ihr Bastarde seid hier nicht einmal verschanzt!« schrie Facilis mich an, während ich Farna an der Stelle anhielt, die ich für das große Lagerfeuer ausgewählt hatte, und die Wagen einwies. »Hört zu, Ariantes, die verdammten Dorfleute werden Tag und Nacht hier ein und aus gehen, wie sie wollen, und die Hälfte von ihnen sind Diebe. Und was ist mit den Latrinen?«
    »Leiht uns ein paar Schaufeln, und wir werden einen Graben ausheben, der sie mit den Latrinen im Lager verbindet«, antwortete ich, ohne ihn anzusehen.
    »Ihr habt Anspruch auf das Haus des Kommandanten, wißt Ihr«, versuchte Comittus mich zu überreden – »zumindest könnten wir es miteinander teilen. Es ist ein großes Haus, und es hat ein Hypokaustum und ein eigenes Badehaus mit Dampfraum, und sein letzter Bewohner hat im Speisezimmer einen feinen Mosaikfußboden legen lassen …«
    »Comittus«, erwiderte ich ihm, »als ich ein Fürst in meinem eigenen Land war, hatte ich kein großes Haus mit einem Mosaikfußboden. Ich brauche und wünsche das auch jetzt nicht. Vielleicht im Winter, wenn es sehr kalt ist, mögen Baracken und Warmluftheizungen zweckmäßig sein. Nicht heute nacht.«
    »Da soll mich doch der Henker holen!« rief Longus, erbost, daß alle seine

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