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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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schließlich damit abgefunden hatte, das Haus des Kommandanten allein zu beziehen und mich in meinem Wagen zu lassen, kamen wir gut miteinander aus. Etwas angeberisch und unerfahren mochte er wohl sein, aber er war tüchtig und intelligent, und er verstand die Mentalität der Briten viel besser als wir anderen.
    Ich ließ Eukairios in den Sklavenquartieren im Haus des Kommandanten wohnen, denn der Schreiber war es nicht gewohnt, in einem Wagen zu schlafen, und jetzt, wo der Winter näher rückte, wäre es ihm sicher sehr schwer gefallen. Aber ich konnte mich auf Eukairios absolut verlassen. Gemeinsam erledigten wir in diesem Herbst eine Menge Arbeit. Wir versuchten, die Entlohnung und die Arbeits- und Lebensbedingungen für meine Männer nach meinen Vorstellungen zu arrangieren, und wir waren inzwischen ein gut aufeinander eingespieltes Team geworden. Er hatte ein erstaunliches Gedächtnis, und seine genaue Kenntnis des römischen Verwaltungssystems war für mich enorm wertvoll; er wußte, an welche Beamten man schrieb, wenn man etwas brauchte, und wieviel man ihnen geben sollte, um sie freundlich zu stimmen. In diesem Herbst in Cilurnum war ich im großen und ganzen recht zufrieden, trotz der Streitereien zwischen unserem Drachen und der asturischen Ala . Aber diese Zufriedenheit wurde jäh erschüttert, als die Nachricht über Gatalas eintraf.
    Es war ein kalter, feuchter Tag Anfang Dezember, als ich die Nachricht hörte. Wir hatten wieder einmal einen dieser lächerlichen Wettkämpfe. Es waren gemischte Mannschaften aufgestellt worden, zu jeder gehörten Sarmaten und Asturier – wir hofften, sie auf diese Weise miteinander versöhnen zu können. Bei diesem Wettspiel gab es viel Herumgaloppieren in voller Rüstung und über aufgeweichten, schlammigen Boden, Schleudern von stumpfen Speeren – Speerwerfen war so ziemlich das einzige, worin die Asturier uns überlegen waren. Jetzt waren die Männer dabei, im öffentlichen Badehaus sich den Schlamm abzuwaschen und sich aufzuwärmen, und die Offiziere taten dasselbe im Badehaus des Kommandanten. Comittus und Longus hatten sich auf den Bänken ausgestreckt; Leimanos und Kasagos, die ich mitgenommen hatte, saßen mit gekreuzten Beinen und hatten die Augen gegen die Hitze halb geschlossen. (Leimanos kam bei solchen Gelegenheiten gewöhnlich mit, und Kasagos’ Schwadron hatte sich bei dem Wettkampf besonders ausgezeichnet.) Facilis saß etwas abseits von uns, die Ellbogen auf die Knie gestützt, in sich gekehrt und schweigend. Hier war er jetzt der Außenseiter, ein alternder Fußsoldat unter den jungen Kavallerieoffizieren, und meist verließ er uns gleich nach dem Bad und ging nach Hause. Die körperliche Übung hatte uns allen gutgetan, wir waren müde, aber in guter Stimmung.
    »Ich denke, wir sollten den Tag mit ein paar Bechern Wein abschließen«, sagte Longus. »Oder vielleicht zusätzlich mit etwas Unterhaltung. Fortunatus hat ein paar neue Mädchen.«
    »Was Gutes dabei?« fragte Comittus.
    Longus rollte die Augen. »Mir gefällt die Griechin. Trufosa heißt sie. Klein und zierlich und heiß wie Pfeffer – so sagt man. Ich hatte noch nicht die Ehre. Ihr solltet einmal hingehen, Ariantes. Fortunatus sagt, wenn Ihr kommt, könnt Ihr jedes Mädchen haben, das Ihr wollt, ohne etwas zu bezahlen.«
    »Damit meine Männer in sein Bordell gehen und nicht in das andere?«
    »Das bezweifle ich. Es fehlt ihm nicht an sarmatischen Kunden. Jedesmal, wenn ich in dieses Bordell komme, ist es voll von Betrunkenen, die in ihren Wein heulen, während sie den Mädchen von den herrlichen Pferden erzählen, die sie in Sarmatien zurücklassen mußten. Manchmal weinen sie auch über ihre Frauen und Kinder.« Kasagos und Leimanos lachten. »Nein, Fortunatus möchte wohl eher seinem Etablissement einen Anstrich von Klasse geben – ›Bevorzugt von Fürsten und höheren Offizieren!‹. Aber ein paar von den Mädchen haben gesagt, sie würden Euch jederzeit mit dem größten Vergnügen alle Wünsche erfüllen. Lupicilla kann sich immer noch nicht einkriegen vor Kichern, wenn sie daran denkt, wie Ihr mich vom Pferd gestoßen habt. Ihr solltet wirklich mal mitkommen.«
    Ich sah ihn nachsichtig lächelnd an. »Danke, Flavinus Longus. Und dankt Fortunatus für sein Angebot. Nein.«
    Wenn die Göttin der Liebe selbst mir erschienen wäre, nackt und golden und nach Myrrhe duftend, ich wäre vor ihr auf die Knie gefallen und hätte sie angefleht, mir Tirgatao wiederzugeben. Ich war voll

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