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Die Reliquienjägerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Reliquienjägerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Reliquienjägerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Martin
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bildeten Bogenschützen, die nächste Reihe Schwertkämpfer und Lanzenträger, die sich gegenseitig deckten. Die Ritter zu Pferde griffen sich innerhalb dieses tödlichen Kreises einen Mann nach dem anderen, wie der Fuchs im Hühnerstall das Federvieh.
    Engelbert entdeckte fünf berittene Feinde, die versuchten, den Ring zu sprengen. Einer davon war Fulbach. Na also.
    Er stieß dem Pferd die Fersen in die Flanken, es stob davon wie vom Sturm getragen. Niemand stellte sich ihm in den Weg, aber Fulbach bemerkte ihn. Plötzlich ließen sich Karls Fußsoldaten fallen. Fulbach erkannte die Gefahr, riss sein Pferd herum und sprengte davon, bevor ein Pfeilhagel niederregnete und seine Männer augenblicklich tötete. Engelbert gab seinem Pferd die Sporen und jagte Fulbach hinterher, der verzweifelt nach einer Lücke im Ring suchte.
    Schließlich brachte er sein Pferd zum Stehen. Engelbert stürmte heran, die Klinge hoch erhoben, doch Fulbach machte keine Anstalten, sich zu wehren. Engelbert parierte durch, er rechnete jeden Moment mit einer Finte. Nichts geschah.
    Fulbach sah ihn ruhig an. »Nun, wie fühlt es sich an, einen Fürstabt zur Strecke gebracht zu haben?«
    Engelbert antwortete nicht. Er musste Fulbach entwaffnen und binden, auch wenn er ihm nur zu gern das Schwert ins Herz stoßen würde. Er wollte den Verräter lebend, damit er im Prozess gegen die anderen Verschwörer aussagen konnte. Und das würde er, denn die Folterknechte des Königs waren Meister ihres Faches. Langsam schob sich Engelbert näher heran. Noch immer blieb Fulbach völlig ruhig.
    »Steigt ab, Rupert Fulbach«, rief Engelbert. »Legt Euch flach auf den Boden und rührt Euch nicht.«
    Fulbach lachte. »Was werft Ihr mir vor?«
    »Im Namen des Königs verhafte ich Euch wegen Hochverrats und Mordes, wegen Verschwörung gegen den König und wegen vielfachen Bruchs des Landfriedens.«
    »Das sind schwerwiegende Vorwürfe, in der Tat.« Fulbach bewegte nicht einen Muskel.
    »Habt Ihr meinen Novizen abgeschlachtet?«, fragte Engelbert.
    Fulbach überlegte einen Moment. »Ah! Ihr denkt an diesen jungen Burschen, der seine Nase in meine Angelegenheiten stecken wollte. Sebastian Pfrümler. Was für ein seltsamer Name. Ich habe ihn nicht eigenhändig getötet. Übrigens jammerschade um ihn. Er hat der Folter lange widerstanden. Ein guter Christ, der sicherlich Eingang finden wird in das Paradies.«
    Engelbert beherrschte sich nur mühsam. »Im Gegensatz zu Euch.«
    »Das allerdings ist noch nicht entschieden. Die Wege des Herrn sind unergründlich, und nur er allein entscheidet, wen er am Tag des Jüngsten Gerichts in sein Reich aufnimmt, und wen nicht. Möge Gott Erbarmen mit Euch haben, Engelbert von der Hardenburg.«
    Fulbach zog einen Dolch und rammte ihn sich, ohne zu zögern, so schnell von unten ins Herz, dass Engelbert nicht reagieren konnte. Der Abt rutschte von seinem Pferd und war tot, noch bevor er auf dem Boden aufschlug.
    »Verfluchter Feigling«, schrie Engelbert und warf sein Schwert auf den Boden. Fulbach hatte ihn zu guter Letzt doch genarrt.
***
    Noch bevor Rebekka richtig wach war, schossen ihr die Schmerzen in den Kopf. Sie stöhnte, versuchte, sich aufzurichten. Hände griffen nach ihr, stützten sie. Eine vertraute Stimme murmelte beruhigende Worte, deren Sinn ihr entging. Es hörte sich an, als spreche die Stimme in eine dicke Decke hinein. Sie brauchte eine Weile, bis sie begriff. Die vertraute Stimme … sie riss die Augen auf. Johann!
    Er lächelte sie an, seine Worte nahmen an Deutlichkeit zu, bis sie verstand, was er sagte: »Gott sei gepriesen! Du bist wach. Ich habe schon befürchtet, du überlebst es nicht.«
    Rebekka schaute sich um, es roch nach Heu und Stroh. Eine Scheune. Dreschflegel hingen an den Holzwänden, Heugabeln ebenso, ein Joch lag in der Nähe des Tores. Sonnenlicht, das durch die Ritzen fiel, malte Linien in den staubigen Boden. Johann trug einen weißen Umhang, der an einer Stelle dunkle Flecken hatte.
    Sie zeigte darauf. »Was …«
    »Nur ein Kratzer. Ich habe großes Glück gehabt. Das muss an dir liegen.«
    Er setzte sich neben sie, griff unter den Umhang und reichte Rebekka einen Weinschlauch. Gierig trank sie, bis der Schlauch fast leer war. Der verdünnte Würzwein ließ ihre Glieder warm werden und linderte den Kopfschmerz.
    »Wie schön, dich zu sehen«, sagte Rebekka leise und legte eine Hand auf Johanns Unterarm. Tränen schimmerten in seinen Augen, er nahm sie in die Arme. Rebekka schien zu

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