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Die Reliquienjägerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Reliquienjägerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Reliquienjägerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Martin
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in Rebekka auslösen könnte.
***
    »Was für eine lächerliche Burg!« Fulbach verzog das Gesicht. »Dieses Pasovary ist kaum mehr als ein befestigter Schweinestall.«
    Seine Männer lachten.
    »Jaroslav!«, rief Fulbach über die Schulter. Nachdem er Kylion Langenmann beseitigt hatte, war Jaroslav, ein ehemaliger Hauptmann in König Johanns Armee, in der Hierarchie aufgestiegen. Jaroslav hatte die Schlacht von Crécy überlebt und hasste Karl noch mehr, als er dessen Vater, Johann den Blinden, gehasst hatte. »Postiert die Männer im Abstand von zwanzig Ellen. Der Ring muss absolut dicht sein. Niemand darf entkommen.«
    Mit vierzig Männern rückte Jaroslav ab. Fulbach sah ihnen zufrieden hinterher. Noch heute würde Pasovary ihm gehören, und er würde die Burg in eine perfekte Falle umbauen. Seine Spione hatten ihm verraten, dass der König den Köder geschluckt hatte. Er würde kommen, schon bald. Karl würde nicht die Geduld aufbringen, bis zum Frühjahr auszuharren. Er würde unverzüglich aufbrechen, und dann würde er in den Mauern dieses armseligen Steinhaufens ein unrühmliches Ende finden.
    Fulbach wartete bis zum Einbruch der Dämmerung, dann setzte er sich in Bewegung. Falls überhaupt Bewaffnete in der Burg waren, konnten es nicht mehr als ein Dutzend sein. Ein Kinderspiel, vor allem, weil niemand mit einem Angriff rechnete. Die Gegend galt als sicher, im Umkreis von fünfzehn Meilen gab es keine Raubritterburg, Prag lag zwei bis drei scharfe Tagesritte, etwa fünfundzwanzig Meilen, nördlich von Pasovary.
    Mit vier Männern, alle in der Tracht der Benediktiner, trat er vor das Tor. Inzwischen war die Dunkelheit so weit hereingebrochen, dass Fulbachs Männer, die im Gebüsch rechts und links des Tores warteten, unsichtbar waren. Was für ein Leichtsinn, den Wald bis dicht an die Burgmauern wachsen zu lassen! Pasovary war keine Wehrburg. Dennoch: Jeder Burgherr, der seine fünf Sinne zusammenhatte, holzte in einem Umkreis von einer Achtelmeile alles ab, damit er freie Sicht auf anrückende Feinde hatte.
    Fulbach nahm seinen Stab und klopfte gegen das Tor. Einen Augenblick später öffnete sich die Luke, ein alter Mann steckte seinen Kopf hindurch. »Wer seid Ihr, und was wünscht Ihr?«, fragte er auf Tschechisch.
    Fulbach lächelte freundlich. »Ich bin Abt Fulbach und bitte um ein Nachtlager für mich und meine Benediktinerbrüder.«
    Der Alte musterte Fulbach und seine Männer und verschloss die Luke. Schlüssel rasselten, das Tor schwang nach innen auf. »Kommt herein, Brüder, wärmt Euch und esst mit uns.«
    »Habt Dank«, sagte Fulbach und trat einen Schritt nach vorn, ließ sich dann aber plötzlich auf die Seite fallen.
    Die anderen taten es ihm gleich. Auch der alte Mann fiel, denn ein Armbrustbolzen hatte seine Stirn durchschlagen.
    Vom Turm erscholl der Warnruf »Feinde in der Burg!«, dann ein Röcheln.
    Und schon waren Fulbachs Männer heran, stürmten auf den Hof. Armbrustschützen gingen in Stellung, Fulbachs Begleiter warfen ihre Umhänge ab, Kettenhemden und Rüstungen kamen zum Vorschein.
    Eine Magd schrie, ansonsten blieb es still.
    »Kommt heraus, und niemandem wird ein Leid geschehen«, brüllte Jaroslav.
    Nichts rührte sich.
    »Kommt heraus, sonst wird keiner diesen Abend überleben!« Jaroslav legte Schärfe in seine Stimme. »Allen Rittern der Burg wird das Privileg auf Lösegeld zuerkannt, wenn sie sich ergeben. Alle Diener und Knechte bleiben, was sie sind, und werden nicht angetastet. Wir sind keine Raubritter. Ich zähle bis zehn, dann stürmen wir.«
    »Wir nehmen an.« Die Stimme, klar und befehlsgewohnt, kam aus dem Bergfried, einem steinernen Turm mit einem einzigen kleinen Fenster. »Wir sind zu dritt. Ritter der Leibwache des Königs.«
    Augenblicke später öffnete sich die Tür des Bergfrieds, drei Ritter in voller Rüstung traten hindurch, hielten ihre Schwerter auf beiden Händen vor sich. Sie gingen hintereinander, die Visiere geschlossen.
    »Öffnet die Visiere, oder wir schießen«, befahl Jaroslav.
    Der erste Ritter griff zum Helm, aber anstatt das Visier zu öffnen, sprang er zur Seite. Der mittlere Ritter hielt plötzlich eine Armbrust in der Hand, drückte ab und tötete den Schützen links von sich. Sofort sprang der erste Ritter nach vorn und erschlug mit einer blitzartigen Bewegung einen zweiten Schützen. Der letzte Ritter kam nicht mehr dazu, seine Armbrust zu heben. Vier Bolzen in seiner Brust töteten ihn augenblicklich. Der erste und der zweite

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