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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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entbindet. Ich habe bereits bei Sheriffmuir gekämpft und bin dort schwer verwundet worden, daher wusste ich, was mich hier erwartet. Und ich spreche nicht nur für mich. Viele Männer sind meiner Meinung. Aber seid versichert, dass ich weiterkämpfen werde, wenn Ihr es mir befehlt, auch wenn ich davon überzeugt bin, dass dies unser sicheres Ende wäre.« Er nickte zu Tullibardines demoralisierten, abgekämpften Leuten hinüber. »Und sie wissen es auch.«
    Tullibardine schien vor seinen Augen zu schrumpfen. Dylan spürte, dass sich der Mann selbst kaum noch Hoffnung auf einen Sieg machte. Er blickte sich zu seinen Verbündeten um. Mit tonloser Stimme sagte er an seinen Bruder gewandt: »Nun, George, ich war mir ja bislang sicher, dass du unsere Lage falsch einschätzt, aber ich fürchte, ich habe mich geirrt. Die Männer sind am Ende ihrer Kräfte, sie können nicht mehr kämpfen. Ich denke, ich folge dem Rat dieses Mannes und lasse sie gehen.«
    Dylan unterdrückte einen erleichterten Seufzer. Nun konnte er - oder vielmehr Artair - die Mathesons heim nach Glen Ciorram bringen.
    Tullibardine befahl den Jakobiten, unverzüglich aufzubrechen und zu versuchen, sich bis zu ihren Höfen und ihren Familien durchzuschlagen. Das Lager wurde aufgelöst, und die Männer stahlen sich im Schutz der Dunkelheit eilig davon.
    Auch die Mathesons tratenden Heimweg an. Coinneach und Dùghlas wurden auf provisorischen Bahren getragen. Der Weg über die Berge war äußerst beschwerlich, und im Morgengrauen mussten sie eine kurze Rast einlegen, obwohl sie nicht mehr weit von Ciorram entfernt waren, sonst wären die Männer vor Erschöpfung zusammengebrochen.
    Während seine Kameraden gierig eine Hand voll drammach hinunterschlangen, überzeugte sich Dylan davon, dass sich die Wunden der Verletzten nicht entzündet hatten. Der junge Coinneach war in der Nacht gestorben, womit sich die Zahl der Toten auf neun erhöhte. Dùghlas, dessen Bauch mit blutigen Leinenstreifen verbunden war, saß schweigend neben dem Leichnam seines kleinen Bruders.
    Dylan kauerte sich neben ihm nieder und blickte in das bleiche, blutverschmierte Gesicht des toten Jungen. Coinneach war noch nicht einmal ein Bart gewachsen, nur ein paar spärliche Härchen zeigten sich auf seinem Kinn. Dylan schluckte hart. Der Gedanke, dass Coinneach, Marc und all die anderen eines vollkommen sinnlosen Todes gestorben waren, bedrückte ihn schwer.
    Artairs Stimme erklang hinter ihm. »Wir hätten den Jungen rächen können, wenn du Tullibardine nicht zum Aufgeben überredet hättest.«
    Dylan erhob sich und drehte sich zu ihm um. Er war zu erschöpft, um sich auf einen Streit mit diesem Dummkopf einzulassen. »Leck mich, Artair.«
    »Das war Feigheit vor dem Feind!«
    »Es war die einzige vernünftige Entscheidung. Auch Murray war sich dessen bewusst. Hätten wir weitergekämpft, hätte es nur noch mehr Tote gegeben.«
    »Es stand dir nicht zu, Tullibardine ungebetene Ratschläge zu erteilen.«
    »Irgendjemand musste ihm ja sagen, dass die Männer keine Kraft zum Weiterkämpfen mehr hatten.« Unwilliges Ge-murmel erhob sich unter den Mathesons. Dylan biss sich auf die Zunge und verfluchte sich für seine unbedachten Worte.
    Artair zog seinen Dolch. »Ich denke, es ist an der Zeit, dass du den Clan verlässt.«
    »Red doch keinen Unsinn.« Auch Dylan zückte Brigid, blieb aber ruhig, da er hoffte, weiteres unnötiges Blutvergießen vermeiden zu können. »Ich gehe nach Hause, zurück zu meinen Kindern.« Aufgrund seiner Verwundung konnte er den linken Arm kaum bewegen, was ihn jedoch nicht sonderlich beunruhigte.
    »Wehr dich, oder ich töte dich hier auf der Stelle!«
    Seufzend hob Dylan seinen Dolch. »Mach dich nicht unglücklich, Artair.«
    Der junge Mann griff an, den Dolch auf Dylans Magengegend gerichtet. Dylan parierte den Stoß und versetzte dem Gegner gleichzeitig einen kräftigen Tritt in den Unterleib.
    Der Grünschnabel taumelte stöhnend zurück. Dylan nahm Brigid in die linke Hand, obwohl er diese nur schlecht gebrauchen konnte. Artair, der sich im Vorteil wähnte, griff erneut an. Dylan wich seitlich aus, packte ihn am Kragen und stieß ihn mit dem Kopf gegen einen Baum. Der Dolch fiel Artair aus der Hand und landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden. Dylan schleuderte ihn mit dem Fuß weg und stieß Artair noch einmal gegen die mächtige Eiche, dann riss er ihn herum und drückte ihn mit dem Rücken gegen den Stamm, bevor er Brigids Spitze leicht in

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