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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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daß zwei Expeditionen aus unterschiedlichen Teilen der Galaxis zur gleichen Zeit auf diesen Planeten stoßen, ist geringer als die, daß ein Affe beim Herumspielen an einer Schreibmaschine fehlerfrei die UN-Charta tippen würde.«
    » Wir sind doch auch nach Tantalus gekommen«, widersprach Kurt.
    Bevor Conrad darauf antworten konnte, klopfte es an der Tür.
    »Herein.«
    Lieutenant Smith betrat die Kabine.
    »Ich dachte, sie würden auf unsere Neuen aufpassen?« sagte der Commander leicht gereizt.
    »Ist im Augenblick nicht mehr notwendig. Es war schon so spät, da habe ich ihnen was in den Tee getan.« Indira lächelte. »Die schlafen jetzt bestimmt die ganze Nacht durch.«
    »Ich hoffe nur, sie bekommen morgen früh die Augen rechtzeitig auf.«
    »Kein Problem, da tue ich ihnen einfach was Aufputschendes in den Kaffee … Äh, wo wir gerade vom Trinken sprechen …«
    »Bedienen Sie sich.«
    Indira mixte sich einen Cocktail und genoß Zug um Zug davon. Sie war dankbar für die seltene Gelegenheit, aus einem Glas zu trinken, während man sonst nur Tüten bekam, die man in den Mund auspressen mußte.
    »Wie geht’s Puschkin?«
    »Alles bestens. Morgen früh unterziehe ich ihn einer letzten Generalüberprüfung.«
    »Hat er irgend etwas Interessantes von sich gegeben?«
    »Ja. Kaum hat er zum ersten Mal die Augen aufgemacht, rief er: ›Sag ihnen, ich tu’s! Ich will es, ja, ich will es tun!‹ Dann verlor er wieder das Bewußtsein. Später, nachdem ich ihm die Basisinstruktion erteilt hatte, fragte er: ›Wer hat mich so hintergangen?‹ Als ich ihn fragte, was das zu bedeuten hätte, hat er nur gelacht und gemeint, ich würde ihn wohl für völlig verblödet halten. Danach wurde er noch einmal ohnmächtig. Ich habe ihm Adrenalin injiziert. Als er später das Bewußtsein wiedererlangte, wußte er Bescheid. Wußte, wer er war, wo er war und warum wir zum Tantalus geflogen sind. Nur seine vorherigen Bemerkungen schien er vergessen zu haben. Ich hielt es dann natürlich für besser, ihn nicht daran zu erinnern. Vor einigen Stunden hat er die erste Mahlzeit zu sich genommen. Jetzt schläft er wie ein Baby. Ab morgen wird er leichtere Arbeiten übernehmen können und in ein paar Tagen für den vollen Dienst zur Verfügung stehen.«
    Kurt trank an seinem zweiten Glas. Plötzlich sagte er: »Dieser Alexej beginnt mich zu interessieren.«
    Conrad wandte sich an Indira. »Was halten Sie von ihm, Lieutenant?«
    Indira hob entschuldigend die Arme. »Ich weiß nicht recht. Man sagt allerlei, wenn man gerade aus dem Scheintod erwacht. Seine Bemerkungen können mit unserer Mission zu tun gehabt haben, oder mit dem Mord an seiner Frau, oder mit sonst etwas. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Conrad gähnte. »Ich glaube, ich nehme ihn mir morgen einmal vor. Und dabei gibt es morgen so viele Dinge zu erledigen. Ich möchte mit dem Kopter los und mir die Ringe ansehen. Sie, Kurt, nehmen sich den Luftkissenwagen und erkunden das Gebiet im Umkreis von zehn Kilometern. Halten Sie die Augen auf, ob Sie Khelads Affenwesen nicht irgendwo entdecken. Und Ihnen, Indira, fällt die schwerste Arbeit zu. Sie bleiben hier und passen auf unsere vier Freunde auf. Zwei von ihnen können Sie ruhig einmal nach draußen lassen, aber in der Begleitung von Robotern. Vielleicht beginnen Sie mit Uhlmann und Zonis, sie sollen draußen mehr Bioproben sammeln. Und Puschkin beschäftigen Sie am besten damit, sich die Exoskelette anzusehen. Falls Sie noch einen Robot übrig haben sollten, kann er ja Puschkin beim Zusammenbau helfen. Ich denke mir, wir brauchen die Exoskelette in gar nicht so langer Zeit …«
    »Und was ist mit Khelad?« wollte Indira wissen.
    »Ach ja, Khelad. Lassen Sie ihn vor den Bildschirmen sitzen, solange Ihnen das vertretbar erscheint. Er ist schon ein merkwürdiger Bursche, Ihr Khelad. Versucht sich bei jedem beliebt zu machen.«
    »Glauben Sie, er hat dieses Wesen wirklich gesehen?« fragte Kurt.
    »Keine Ahnung. Achmed ist ein cleverer Knabe mit einem gewissen Gespür für das richtige Timing.«
    Kwango trank sein Glas leer. »Boß, ich glaube, Sie haben einen Fehler gemacht, als Sie unseren Rekruten erzählten, die Roboter seien im Notfall auf die Tötung eines Menschen umprogrammiert worden. Sie wissen, daß das unmöglich ist, und ich weiß das auch. Meinen Sie nicht, die vier haben bald herausgefunden, daß Sie nur bluffen?«
    »Ja, sie haben alle einen Kurs in Robotik mitgemacht«, sagte Conrad ganz ruhig, »bevor sie in unser

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