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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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in die Tiefkühltruhe. Die Arbeit, die dann noch ansteht, kann auch von Kwango, Ihnen und mir bewältigt werden.«
    »Sie haben sich wieder sehr überanstrengt. Wie geht es Ihrem Arm?«
    »Der Schmerz pocht unablässig in ihm.«
    »Als Ihr Arzt sollte ich Ihnen eigentlich zwei Wochen Bettruhe verordnen, und Sie danach auf vier Wochen eingeschränkt diensttauglich setzen.«
    Conrad grinste. »Als Ihr Vorgesetzter verordne ich Ihnen, die Kleider abzulegen und sich zu mir ins Bett zu legen.«
    »Mit dem Arm bringst du sicher nicht mehr viel zustande.«
    »Das darfst du gerne selber herausfinden.« Er nahm die Schlinge ab und warf sie in eine Ecke.
    »James, du weißt hoffentlich, wie unvernünftig und sinnlos das wäre.«
    »Ich weiß es, und jetzt komm ins Bett.«
    »Dir ist wohl die Hausordnung entfallen. Auf Kratos mußten wir …«
    »Verdammte Hausordnung! Die Kratos-Spielregeln treffen hier auf dem Tantalus nicht zu. Aber wenn du unbedingt willst, dann geh doch zu Kwango und bitte ihn um Erlaubnis.«
    »Du weißt, daß ich das nicht tue«, sagte sie leise. »Ach, James, du bist so unmöglich, und leider liebe ich dich viel zu sehr.«
    »Warum kommst du dann nicht endlich ins Bett!«
    Conrad schlief mit ihr. Mehr oder weniger, denn sofort danach verlor er die Besinnung. Indira maß ihm den Puls und die Temperatur. Kein Grund zur Besorgnis, Conrad hatte sich nur zuviel zugemutet. Sie umarmte ihn und drückte seinen Kopf gegen ihre Brust. Die ganze Nacht hindurch hörte sie dem undeutlichen Gemurmel zu, das er immer wieder von sich gab.
     

 
18.
     
    Am nächsten Morgen verabreichte Indira Conrad ein Aufputschmittel, obwohl er dagegen protestierte.
    »In der letzten Nacht hast du versucht, den Supermann zu spielen«, sagte sie bissig, »und jetzt mußt du eben dafür den Preis bezahlen. Jetzt ist es an mir, streng zu sein. Wenn Sie sich weiterhin weigern, meinen Anordnungen Folge zu leisten, muß ich wieder das Oberkommando übernehmen. Verstanden, James Conrad?«
    »Okay, Lieutenant«, brummte Conrad. »Ich muß allerdings zugeben, daß Sie mir in einer liegenden Position besser gefallen.«
    »Ich hätte dich aufhalten sollen, James, hätte niemals zustimmen dürfen«, antwortete sie. »Und ich werde mich erst wieder neben dich legen, wenn du vernünftig geworden bist. So, nun legen Sie sich für eine halbe Stunde ruhig hin, damit der Raketentreibstoff, den ich in Ihre Adern gepumpt habe, auch die Möglichkeit erhält, etwas für Sie zu tun. Ich lasse Ihnen von einem Roboter Kaffee bringen.«
     
    Als Conrad endlich den Aufenthaltsraum betrat, waren die anderen ENTBEHRLICHEN schon fast mit ihrem Frühstück fertig.
    »Sie alle kennen Ihre Aufgaben«, begrüßte er sie kurz und bündig. »Überprüfen Sie vor dem Start Ihre Funkgeräte. Matthew tut Dienst an der Kommunikationskonsole. Lieutenant Smith und Uhlmann, Sie melden sich zu jeder vollen Stunde. Kwango und Puschkin jeweils eine Viertelstunde später. Khelad und Zonis jeweils eine halbe Stunde später. Sollte eine Gruppe zum vereinbarten Zeitpunkt ihr Signal nicht durchgeben, macht sich sofort eine Suchexpedition auf den Weg. Viel Vergnügen.«
    »Und was macht der gute Commander an diesem Tag?« fragte Kwango und grinste.
    »Ich setze mich ins Zentrum meines Spinnennetzes und warte auf das, was angeflogen kommt.«
     
    Knapp fünfundvierzig Minuten später meldete sich Khelad aus seiner Lagerhütte. Conrad nahm gerade ein Bad, und Matthew stellte sofort zu ihm durch.
    »Commander, sechs von meinen Minen sind verschwunden.«
    »Das überrascht mich eigentlich nicht, Achmed. Haben Sie jemanden im Verdacht?«
    »Natürlich, Zonis. Aber sie ist noch nicht lange mit mir hier, und ich habe doch so sehr auf sie aufgepaßt. Commander, ich stehe vor einem Rätsel.«
    »Hm, aber die Minen sind doch eigentlich nicht tödlich, oder?«
    »Eine einzelne sicher nicht. Aber wenn man sechs von ihnen gebündelt und simultan detonieren läßt …«
    »Verstehe. Verbinden Sie mich bitte mit Ruth.«
    »Hier Zonis, Commander.«
    »Ruth, können Sie den Verlust von sechs Minen bestätigen?«
    »Jawohl, Commander, insofern Khelads Mengenangaben der Wahrheit entsprechen.«
    »Was soll das heißen?«
    Ruth schien Mühe zu haben, sachlich zu bleiben. »Es ist nicht ausgeschlossen, daß Khelad mich bewußt in Mißkredit zu bringen versucht.«
    »Ja, das wäre möglich, aber es kann auch nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, daß sechs Minen fehlen … Achmed, Sie fahren mit

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