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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
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gelesen. Dennoch ist nicht zu bestreiten, dass Rasputin auf die Gesundheit des Zarewitsch einen positiven Einfluss hatte. Und außerdem hat er anscheinend seinen eigenen Tod Wochen im Voraus vorhergesagt, ebenso wie das, was geschehen würde, wenn ein Angehöriger des Zarenhofes ihn tötete. Auch hat er eine Wiederauferstehung des Zarentums prophezeit. Genau das, was Felix Jussupow in Gang setzte. Und Sie tragen nun beide zur Vollendung bei.«
    Lord warf einen Blick auf Akilina. Natürlich konnten Akilinas Name und ihrer beider Begegnung reiner Zufall sein – allerdings ein Zufall, der schon vor vielen Jahrzehnten vorausgesagt worden war. Nur ein Rabe und ein Adler können Erfolg haben, wo andere scheitern. Was lief hier ab?
    »Stefan Baklanow ist unfähig, über diese Nation zu herrschen«, erklärte Paschkow. »Er ist ein aufgeblasener Narr ohne jegliches Talent zum Regieren. Der lässt sich viel zu leicht manipulieren, und ich fürchte, die Zaristenkommission wird ihn mit großen Machtbefugnissen ausstatten – ein Geschenk, das die Duma wohl oder übel absegnen muss. Aber die Menschen wollen einen Zaren und keinen Hampelmann.« Paschkow richtete den Blick auf Lord. »Mr. Lord, ich weiß ja, dass es Ihre Aufgabe ist, Baklanows Anspruch auf den Thron zu untermauern, aber ich glaube, dass ein direkter Nachfahre von Nikolaus II. existiert. Wo genau er steckt, weiß ich nicht. Das können nur Sie und Fräulein Petrowa herausfinden.«
    Lord seufzte. »Das ist zu viel verlangt, Professor. Viel zu viel.«
    Der Anflug eines Lächelns zeigte sich auf dem Gesicht des älteren Mannes. »Ihre Reaktion ist verständlich. Aber bevor ich Ihnen noch mehr erzähle, gehe ich erst mal in die Küche und kümmere mich um das Essen. Sie können sich ja derweil unter vier Augen beraten. Schließlich müssen Sie eine schwere Entscheidung treffen.«
    »Und worüber sollen wir entscheiden?«, fragte Akilina.
    Paschkow erhob sich aus seinem Sessel. »Über Ihre Zukunft. Und über Russlands Zukunft.«
    22
    20.40 Uhr
     
    Hayes legte sich auf den Rücken und griff nach der Hantelstange über seinem Kopf. Dann hob er die Hantel aus ihrer Ablage und stemmte sie schwitzend zehnmal hoch, bis er die Anstrengung in Bizeps und Schultern spürte. Er war froh, dass das Wolchow einen Fitness-Club hatte. Obwohl er schon auf die sechzig zuging, war er fest entschlossen, nicht vorzeitig abzuschlaffen. Er mochte durchaus noch vierzig Jahre vor sich haben. So viel Zeit brauchte er auch noch. Es gab nach wie vor viel zu tun, und erst jetzt war er in der Position, etwas erreichen zu können. Nach Stefan Baklanows Krönung wäre er so weit, dass er nur noch nach Lust und Laune zu arbeiten brauchte und tun und lassen konnte, was er wollte. Er hatte bereits ein Auge auf ein hübsches Chalet in den Schweizer Alpen geworfen, wo er die Natur genießen, jagen und angeln konnte und Herr über sein eigenes Anwesen wäre. Der Gedanke faszinierte ihn und motivierte ihn ausreichend, um weiterzumachen, was auch immer seine Aufgabe sein mochte.
    Er stemmte die Gewichte noch ein paarmal hoch, griff sich ein Handtuch und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann verließ er den Fitnessraum und ging zu den Aufzügen.
    Wo steckte bloß Lord? Warum hatte er nicht angerufen? Gut, er hatte Oleg gegenüber bereits geäußert, dass Lord mittlerweile womöglich an ihm zweifelte, aber überzeugt war er nicht davon. Vielleicht vermutete Lord, dass die Hoteltelefone abgehört wurden.
    Lord war mit der russischen Paranoia vertraut und wusste, dass eine solche Aktion der Regierung oder auch einer privaten Gruppierung ein Leichtes wäre. Das erklärte vielleicht, warum Hayes seit Lords überstürztem Aufbruch aus Felix Olegs Büro nichts mehr von seinem Mitarbeiter gehört hatte. Aber Lord hätte ja wenigstens die Firma in Atlanta anrufen und eine Kontaktaufnahme arrangieren können. Eine Nachfrage dort vor einer Stunde hatte jedoch ergeben, dass nichts dergleichen geschehen war.
    Verdammter Mist.
    Miles Lord entwickelte sich zu einem echten Problem.
    Hayes trat aus dem Fahrstuhl in eine holzgetäfelte Lobby im sechsten Stock. Auf jedem Stockwerk gab es einen derartigen, im Grunde überflüssigen Aufenthaltsbereich mit Zeitschriften und Zeitungen. In zwei Ledersesseln saßen Breschnew und Stalin. Er wunderte sich, sie hier zu sehen, da er in zwei Stunden mit ihnen und den anderen Mitgliedern der Geheimkanzlei in einer Villa südlich der Stadt verabredet war.
    »Was verschafft mir die

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