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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: berry
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bereitete Lord weniger Sorgen. Schon mehr als einmal hatten solche Mystiker sich geirrt. Hängelid und Cro-Magnon dagegen stellten eine reale Bedrohung dar.
    »Ihnen ist ja wohl inzwischen klar, Mr. Lord«, sagte Paschkow, »dass Sie – und nicht Artemy Bely – das Ziel des Mordanschlags auf der Nikolskaja Uliza vor vier Tagen waren. Hinter Ihnen sind Leute her, die, wie ich vermute, schon einiges von dem wissen, was wir herausgekriegt haben. Diese Männer werden versuchen, Sie aufzuhalten.«
    »Ich nehme doch an«, erwiderte Lord, »dass niemand außer Ihnen weiß, wohin wir gehen?«
    »Das ist richtig. Und dabei wird es auch bleiben. Nur Sie, ich und Fräulein Petrowa kennen die Einzelheiten bezüglich unseres Ausgangspunkts.«
    »Das stimmt nicht ganz. Der Mann, für den ich arbeite, weiß von Alexandras Schreiben, aber ich wüsste nicht, wie er eine entsprechende Verbindung herstellen sollte. Und selbst wenn, würde er es niemandem erzählen.«
    »Haben Sie Gründe, Ihrem Chef zu misstrauen?«
    »Ich zeigte ihm die Sachen vor zwei Wochen, und er ging nie darauf ein. Ich glaube nicht einmal, dass er groß darüber nachgedacht hat.« Dann kam ihm ein anderer Gedanke. »Wollen Sie uns nicht noch mehr Details liefern? Ich meine, jetzt, wo wir uns bereit erklärt haben, Ihnen bei der Suche zu helfen?«
    Paschkow richtete sich auf, und sein Gesicht belebte sich. »Der Gründer hat die Suche in einzelnen Stufen aufgebaut, die voneinander unabhängig sind. Wenn die richtige Person mit den richtigen Worten auf der jeweiligen Stufe auftaucht, erhält sie die Information für die nächste. Nur Jussupow kannte den gesamten Plan, und wenn man ihm glauben darf, hat er niemandem davon erzählt.
    Wir wissen jetzt, dass irgendwo in Starodug der erste Hinweis zu finden ist. Ich habe es nach unserem Gespräch vor ein paar Tagen überprüft. Kolja Maks war einer jener Palastwächter des Zaren, die nach der Revolution zu den Bolschewiken überliefen. Als die Romanows ermordet wurden, war er Mitglied des Ural-Sowjets. In den Anfängen der Revolution, also bevor Moskau alles beherrschte, regierten die örtlichen Sowjets ihr jeweiliges Gebiet. Somit hatte der Sowjet des Ural weit mehr Einfluss auf das Schicksal der Zaren als der Kreml. Das Gebiet des Ural war extrem antizaristisch eingestellt. Dort wollte man Nikolaus’ Tod schon von seinem ersten Tag in Jekaterinburg an.«
    »Ich erinnere mich«, erklärte Lord und dachte an den von Lenin im März 1918 unterzeichneten Friedensvertrag, mit dem sich Russland aus dem Ersten Weltkrieg zurückgezogen hatte. »Lenin dachte, er wäre die Deutschen los. Mein Gott, er hat praktisch um Frieden gebettelt. Die Bedingungen waren so demütigend, dass einer der russischen Generäle sich kurz nach der Unterzeichnung erschoss. Dann wurde am 6. Juli 1918 der deutsche Botschafter in Moskau erschossen, und Lenin musste eine weitere deutsche Invasion befürchten. Also plante er, die Romanows als Tauschobjekt zu benutzen, weil er dachte, ihre Freiheit läge dem Kaiser am Herzen, vor allem Alexandra, die aus Deutschland stammte.«
    »Aber die Deutschen wollten von den Romanows nichts wissen«, fügte Paschkow hinzu. »Von da an wurde die Familie zur Last. Deshalb erhielt der Sowjet des Ural den Befehl, sie zu töten. Kolja Maks war womöglich in die Sache verwickelt und vielleicht sogar an der Hinrichtung beteiligt.«
    »Professor, der Mann ist mit Sicherheit tot«, sagte Akilina.
    »Aber es war seine Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Information weitergegeben wurde. Und wir müssen annehmen, dass Maks seinem Schwur treu geblieben ist,«
    Lord war perplex. »Warum suchen Sie eigentlich nicht selber nach Maks? Mir ist klar, dass Sie seinen Namen erst jetzt erfahren haben, aber warum schicken Sie jetzt uns zu ihm?«
    »Der Gründer sorgte dafür, dass die Informationen nur an den Raben und den Adler weitergegeben werden können. Selbst wenn ich hinginge – oder auch jemand anders –, würden wir nichts erfahren. Wir müssen Rasputins Prophezeiung respektieren. Der Starez sagte, dass nur Sie beide Erfolg haben könnten, wo alle anderen scheitern. Auch ich muss meinem Schwur treu bleiben und den Willen des Gründers respektieren.«
    Lord versuchte, sich an Einzelheiten über Felix Jussupow zu erinnern. Seine Familie war eine der reichsten in ganz Russland gewesen, und Felix war zu ihrem Oberhaupt geworden, als ein älterer Bruder bei einem Duell ums Leben kam. Doch seit seiner Geburt war er für seine

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