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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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– löste sich auf. Zurück blieben die Stiefschwestern, die sich immer noch
wie die Kampfhennen gegenüberstanden, Lili und Lord Fraser.
    Letzteres war Lili unangenehm. Sie hätte gern mit Isobel und Rose
unter sechs Augen gesprochen, aber um das Gespräch zu führen, würde sie den
Lord direkt auffordern müssen, sie allein zu lassen, und das war ihr zu
riskant. Wer weiß, was Isobel daraus wieder für Fehlschlüsse ziehen würde.
Wahrscheinlich würde sie ihr, Lili, einen Vortrag halten, dass ihr zukünftiger
Ehemann sehr wohl dabei sein dürfe, wenn Familienrat gehalten werde.
    Â»Keith, bleib!«, ertönte da auch bereits Isobels Stimme in einem
herrischen Ton.
    Â»Gut, dann erledigen wir das hier! Unter acht Augen. Seid ihr von
allen guten Geistern verlassen, ihr beiden? Euch in Gegenwart eurer Gäste so zu
benehmen?«
    Â»Wieso wir? Sie ist doch zu meiner Verlobung im Nachthemd
aufgekreuzt. Glaubst du, ich habe es nicht wiedererkannt? Und ich will es nicht
verhehlen. Ja, ich war damals sehr neidisch auf dieses Nachtgewand, und
traurig, dass Onkel Dusten mir nicht so einen Traum aus Paris mitgebracht hat.
Schließlich war ich durchaus in dem Alter, in dem ich es schon hätte tragen
können«, giftete Isobel und fuchtelte wild mit dem Finger vor dem Stein des
Anstoßes herum.
    Â»Dusten hat dir damals einen Hut mitgebracht, meine Liebe, über den
du dich sehr gefreut hast«, entgegnete Lili in schneidendem Ton.
    Â»Mag sein, doch das ist jetzt auch völlig gleichgültig. Es geht um meine
Verlobung. Und dass sie mir alles kaputt macht und im Nachthemd zum Fest
aufkreuzt. Und ich verstehe partout nicht, warum du sie nicht längst auf ihr
Zimmer geschickt und ihr befohlen hast, sich etwas Anständiges anzuziehen!«
    Lili wollte Isobel soeben vor Augen führen, dass das Nachthemd
durchaus wie ein Abendkleid aussah und sie keinesfalls unschuldig daran war,
dass sich Rose in Sachen Garderobe etwas hatte einfallen lassen müssen, da trat
der Lord einen Schritt auf die beiden zu.
    Er musterte das zum Abendkleid umfunktionierte Nachthemd prüfend und
bat Rose freundlich, dass sie sich einmal um die eigene Achse drehen möge. Sie
tat, was er verlangte.
    Isobel beobachtete mit offenem Mund, wie Rose vor Keith begann, sich
im Kreis zu drehen und vor Vergnügen laut zu juchzen.
    Â»Also ich finde, das Kleid steht Ihnen ausgezeichnet, Rose, Sie sind
doch Rose nicht wahr?«
    Als Rose nickte, deutete er einen Handkuss an.
    Â»Und Sie sind Lord Fraser, nicht wahr?«, gab Rose übermütig zurück.
    Â»Ich bin Keith, der zukünftige Verlobte Ihrer Schwester und
hocherfreut, festzustellen, dass Sie schon eine junge Dame sind. Nach Isobels
Schilderungen musste ich vermuten, dass Sie ein kleines Mädchen seien …« Er
unterbrach seine schmeichelnden Worte und schenkte ihr erneut einen
bewundernden Blick. »Auf die Gefahr hin, dass meine unmaßgebliche Meinung bei
den Damen auf taube Ohren stößt: wenn die Franzosen Nachthemden herstellen, die
man hierzulande als Abendkleid anziehen kann, warum nicht? Sie in Ihrem Alter
können das durchaus so tragen. Ich würde mich an Ihrer Stelle weigern, mich
umzuziehen. Sie würden uns alle eines bezaubernden Anblicks berauben.« Lord
Fraser zwinkerte Rose verschwörerisch zu.
    Sie schenkte ihm ein charmantes Lächeln.
    Â»Aber du hast doch eben selbst gesagt …«, stieß Isobel ungläubig
hervor und ließ den Mund offenstehen.
    Â»Was wolltest du sagen, Liebes, was habe ich gesagt?«, hakte Lord
Fraser nach und musterte Isobel durchdringend.
    Â»Dass du … dass ich … dass sie …«, stammelte Isobel. Ihre Augen
flackerten wie Irrlichter. Sie machte in diesem Augenblick einen bedauernswert
verwirrten Eindruck.
    Â»â€¦Â dass sie umwerfend aussieht«, ergänzte er mit einem wohlwollenden
Blick auf Rose.
    Â»Aber …« Mehr brachte Isobel nicht heraus. Ihr stand das nackte
Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
    Â»Danke, Keith«, flötete Rose, ohne die Fassungslosigkeit ihrer
Stiefschwester überhaupt wahrzunehmen. »Bist du anderer Meinung, Mom?«, fügte
sie mit einem triumphierenden Lächeln hinzu.
    Lili zögerte. Im Gegensatz zu ihrer Tochter bemerkte sie sehr wohl,
dass Isobel enorm irritiert war. Vor Lord Frasers Äußerungen hätte sie sich
ohne Weiteres auf Roses Seite gestellt, aber dennoch

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