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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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lief hier gerade etwas aus
dem Ruder, aber was? Ihr war so, als ob plötzlich Lord Fraser das Gesetz des
Handelns in seinen Händen hielt und sie alle drei nur seine Marionetten waren.
    Du leidest unter Verfolgungswahn, sprach sie sich gut zu, bevor sie
sich an ihre Tochter wandte.
    Â»Nein, nur im ersten Augenblick war ich etwas irritiert, aber ich
finde, du kannst es anbehalten und du, Isobel, solltest ihr den Spaß lassen.
Und bitte, hört auf zu streiten. Was sollen die Gäste denken und vor allem
unser lieber Lord Fraser?«
    Lili fing einen undurchsichtigen Blick von ihm auf.
    Â»Ich kann das durchaus richtig einschätzen, Lady Munroy«, bemerkte
er eine Spur zu überheblich für Lilis Geschmack.
    Â»Ich darf es also anbehalten? Danke, Mom!« Rose gab ihrer Mutter
voller Übermut einen Kuss auf die Wange. »Es ist nur gerecht, weil sie nämlich
mein neues Kleid, das Mom mir für den heutigen Abend geschenkt hat, mutwillig
zerrissen hat«, plauderte Rose und deutete auf Isobel. Lord Fraser fuhr wie ein
Blitz zu seiner Verlobten herum.
    Â»Wie bitte? Du hast das Kleid deiner Schwester zerrissen? Was sind
das denn für Seiten an dir? So etwas hätte ich dir niemals zugetraut.«
    Â»Es war ein Versehen«, stieß Isobel mit gepresster Stimme hervor.
Sie hatte einen hochroten Kopf bekommen und ballte die Fäuste. Tränen standen
ihr in den Augen.
    Lord Fraser schüttelte missbilligend den Kopf. »Da muss ich ja
achtgeben. Wer weiß, wozu du mit deinem versteckten Temperament alles fähig
bist?«, fügte er verkrampft lächelnd hinzu, doch keine der drei Frauen lachte
über seinen verunglückten Scherz. Nicht einmal Rose.
    Â»Und nun wollen wir gemeinsam feiern«, bemerkte er in das eisige
Schweigen hinein. »Und deshalb, liebe Rose, darf ich um Ihren Arm bitten und
Sie zu Tisch führen.« Der Lord reichte der verdutzten Rose formvollendet seinen
Arm und schritt mit ihr in Richtung Salon.
    Isobel schnappte nach Luft. »Das … das … ist … das kann er doch
nicht …«
    Auch Lili war schockiert darüber, wie wenig sich Lord Fraser bemüht
hatte, seiner Braut zur Seite zu stehen. Er hätte sich ja nur neutral verhalten
müssen und den Streit diplomatisch schlichten können. So aber hatte er Isobel
brüskiert. Dass sie diesen unnötigen Streit angefangen hatte und schon die
ganzen Tage lang gegenüber Rose unausstehlich gewesen war, stand auf einem
anderen Blatt. Lord Fraser hätte ihr die Meinung in einem stillen Moment sagen
können, aber dass er nun statt Isobel Rose in den Saal führte, war
unverzeihlich.
    Der Schmerz über diese Verletzung stand Isobel ins Gesicht
geschrieben. Sie sah aus wie ein geprügelter Hund. Doch dann ballte sie die
Fäuste, und der nackte Hass funkelte aus ihren Augen.
    Â»Dieses Biest, das wird sie mir büßen.«
    Lili zuckte zusammen. Eigentlich hatte sie Isobel trösten wollen,
aber dass sie ihren Zorn allein gegen Rose richtete, war nicht fair.
    Â»Es ist nicht ihre Schuld. Dein zukünftiger Verlobter ist zu weit
gegangen. Er hätte sie ja nicht derart demonstrativ in den Salon geleiten
müssen. Und überhaupt, er hätte seinen Mund halten und Rose in deiner Gegenwart
nicht mit Komplimenten überschütten sollen«, erwiderte Lili empört.
    Isobel lachte kurz und hart auf.
    Â»Aber natürlich, du musst deine Kleine auch noch verteidigen, wenn
sie mir den Mann vor der Nase wegschnappt«, schnaubte sie.
    Lili tippte sich an die Stirn. »Nun verlierst du aber langsam den
Verstand, Isobel. Rose hat doch nicht das geringste Interesse an deinem
Verlobten. Er könnte ihr Vater sein!«
    Â»Wohl kaum!«, zischte Isobel. »Aber anscheinend hast du keine Augen
im Kopf. Hast du nicht gesehen, wie sie ihn angeschmachtet hat? Der ganze
Auftritt im durchsichtigen Nachthemd, das hat sie doch nur veranstaltet, um ihn
auf sich aufmerksam zu machen. Er hätte sie doch sonst gar nicht wahrgenommen.
Und er war es doch, der mir geraten hat, ich solle ihrem Treiben ein schnelles
Ende setzen und sie auffordern, sich umzuziehen. Tu etwas, hat er mir ins Ohr
geraunt. Sie sieht ja aus wie ein Straßenmädchen! Sonst hätte ich sie doch
nicht vor all den Gästen so gescholten. Er hat es von mir verlangt.« Isobel war
jetzt wieder den Tränen nahe.
    Â»Da musst du etwas missverstanden haben. Du siehst doch, er findet
ihren Aufzug

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