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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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zurückzunehmen. Vielleicht wird er dir sogar die Nase abschneiden…«
    Zohra wand sich in Khardans Griff. »Meine Zauberkunst…«, keuchte sie.
    »Die kannst du gegen mich nicht verwenden! Oder willst du dich selbst als schwarze Hexe offenbaren? Man würde dich zu Tode steinigen!«
    »Du…« Zohra stieß einen schmutzigen Namen aus, während sie weiterhin versuchte, sich freizukämpfen.
    Khardan grinste, riß seine Augen auf und tat so, als wäre er schockiert. Der Blick des Kalifen wanderte zu den hohen, festen Brüsten. Er spürte, wie sie sich unter der Seide rasch hoben und senkten. Die Luft war mit dem Duft nachtblühenden Jasmins durchzogen. Die schwarzen Augen seiner Braut blickten kalt wie die eines Greifvogels, aber ihre Lippen waren rot und warm und glänzten verführerisch.
    »Komm, Zohra«, murmelte er und beugte sich vor, um sie zu küssen. »Mir gefällt dein Temperament. Von der Tochter eines Schafhirten hätte ich das nicht erwartet. Du wirst mir viele stattliche Söhne schenken… autsch!«
    »Du wolltest Blut auf dem Laken?« rief Zohra siegesbewußt aus. »Da hast du es!«
    Khardan biß die Zähne vor Schmerz zusammen und schaute verwundert auf eine klaffende Wunde an seinem Oberarm.
    Den Dolch auf ihren Gemahl gerichtet, rutschte Zohra so weit zurück, wie es ihr auf den Kissen des Brautlagers möglich war. Die seidenen Laken waren jetzt karmesinrot befleckt.
    »Und was willst du deinem Vater erzählen? Daß sein Hengst ein Wallach war?« Zohra lachte freudlos und deutete auf seinen verwundeten Arm. »Daß du die Jungfrau warst? Daß die Braut der Eroberer war?«
    Zohra warf stolz den Kopf zurück, und das Klimpern ihrer Ohrringe klang triumphierend. Sie wollte sich vom Bett zurückziehen, doch eine kräftige Hand packte ihr Handgelenk und schleuderte sie zurück aufs Lager. Mit einem Fluch kam sie wieder hoch und versuchte, mit dem Dolch von neuem zuzustechen. Die vorstoßende Hand wurde abgefangen und mit eisernem Griff festgehalten. Es gab ein knirschendes Geräusch, und von Schmerz getrieben ließ Zohra die Waffe fallen.
    Finster lächelnd warf Khardan seine Braut wieder zurück aufs Bett. »Hab keine Angst, Weib«, sagte er voller Ironie, »ich werde dich nicht anrühren, aber du wirst auch nirgendwo hingehen. Wir müssen die Nacht wie Mann und Frau verbringen und am Morgen zusammen angetroffen werden, oder Hazrat Akhran wird seine Wut an unseren Stämmen auslassen.«
    Er sah auf sie herab, wie sie zwischen den Kissen lag und ihr blutunterlaufenes Handgelenk untersuchte. Ihre haßerfüllten Augen funkelten durch die Strähnen ihrer glatten schwarzen Haare. Ihr Gewand war bei dem Kampf gerissen, an einer Schulter herabgerutscht und zeigte ihre weiche weiße Haut. Jede weitere Berührung hätte sie vollständig entblößen können. Khardans Blick wanderte tiefer, seine Hände bewegten sich langsam…
    Zohra knurrte wie eine Wildkatze, griff nach dem zarten Stoff und zog ihn enger um sich.
    »Mit dir die Nacht verbringen? Eher würde ich mit einer Ziege schlafen! Pah!« Sie spuckte nach ihm.
    »Glaubst du, mir geht es anders!« sagte Khardan kühl und wischte sich den Speichel aus dem Gesicht.
    Inzwischen war der Bräutigam endgültig ernüchtert. In seinen Augen fand sich nicht ein Funken Leidenschaft, als er seine Braut ansah – nur Abscheu.
    Zohra sicherte mit einer Hand ihre Kleidung und kroch soweit es ging von ihrem Gemahl fort. Am Kopfende rollte sie sich zwischen den Kissen zusammen.
    Khardan stieg von dem Bett und zog sein zerrissenes, blutbesudeltes Hochzeitshemd aus. Er knüllte es zusammen, warf es in eine Ecke des Zelts und zog dann ein Kissen darüber. »Verbrenn es morgen«, befahl er, ohne sich umzudrehen oder seine Braut anzusehen. Die gebräunte Haut seiner starken Schultern glänzte im flackernden Licht. Er strich das Tuch vom Kopf und schüttelte seine lockigen schwarzen Haare aus. Shir wurde er von seinen Leuten genannt – der Löwe. Furchtlos und grausam im Kampf, bewegte er sich mit katzengleicher Anmut. Die Narben auf seinem geschmeidigen Körper zeugten von seinen Siegen. Er ging hinüber zu einer Wasserschüssel und wusch seine Wunde. Dann verband er sie – etwas unbeholfen, aber so gut, wie es mit einer Hand eben ging.
    Er schielte nach dem Abbild seiner Braut in einem der vielen kleinen Spiegel, die in den Wandteppich vor ihm eingewebt waren.
    Mit Erstaunen sah Khardan, daß die Glut des Zorns in ihren dunklen Augen erloschen war. Er glaubte sogar, einen

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