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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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wie man es für den Morgen nach einer Hochzeitsnacht erwarten konnte und bei dem jeder den Arm um den anderen legte. Sie sprachen nicht miteinander und knurrten sich an wie Kampfhunde. Ihre Gefolgsleute hielten die Hände dicht bei den Griffen der Dolche und Schwerter.
    Die Männer der Hrana und der Akar versammelten sich um das Brautzelt und warteten schweigend. Fedj drehte sich mit grimmigem Gesicht zum Zelt und rief dem Brautpaar in kühlem Ton einen Morgengruß zu. Der Dschinn, der während der Nacht den Aufruhr gehört hatte, wußte nicht, was sie bei ihrem Eintritt vorfinden würden. Er wäre nicht sehr überrascht gewesen, auf zwei leblose Körper zu stoßen, die Hände jeweils an der Kehle des anderen.
    Nach einer Weile erschien jedoch der Bräutigam und trug das weiße Seidenlaken in der Hand. Bedächtig entfaltete er es wie ein Banner, das im Wüstenwind flatterte. Der rote Fleck war nicht zu übersehen.
    Von den Akar kam Freudengeschrei. Jaafar sah Khardan überrascht, wenn auch mit widerwilliger Hochachtung an. Majiid klopfte seinem Sohn auf die Schulter. Pukah stieß Fedj heimlich von der Seite in die Rippen. »Du schuldest mir fünf Rubine«, forderte er und streckte die Hand aus.
    Murrend zahlte ihn der Dschinn aus.
    Die Väter wollten nach dem Brautlaken greifen, aber Khardan entzog es ihnen.
    »Hazrat Akhran, es sei dein«, rief der Kalif zum Himmel auf.
    Er hielt das Laken hoch über den Kopf und ließ es los, als der Wüstenwind plötzlich hineinfuhr. Eine starke Bö wirbelte das Seidentuch über die Dünen – geisterhaft flatterte das weiße Tuch tanzend durch das Lager – und trieb den Tel hinauf. Lange, spitze Stacheln eines braunen Kaktus fingen das Tuch ein – festgehalten von der Rose des Propheten.
    Innerhalb von Sekunden hatte der wütend peitschende Wind den Stoff des Brautlakens in Streifen gerissen.

Das Buch Promenthas
1
    Der junge Hexer lehnte an der Schiffsreling und atmete tief ein. Er öffnete den Mund, so, als könnte er den frischen Wind trinken, der in die Segel fuhr und die Galeone über die Wellen trieb. Sonnenstrahlen tanzten auf dem ruhigen blauen Wasser des Hurn-Meeres, Wolken schwebten Engelsflügeln gleich über den Himmel.
    »Ein Tag wie heute ist ein Geschenk von Promenthas«, wandte sich der Hexer an seinen Begleiter, einen Mönch, der neben ihm auf dem Vordeck stand.
    »Amen«, stimmte der Mönch zu und nutzte die Gelegenheit, seine Hand leicht auf die Hand des Hexers zu legen. Die beiden jungen Männer lächelten sich an und achteten nicht auf die gemeinen Bemerkungen und Seitenhiebe der rauhbeinigen Seeleute.
    Der Hexer und der Mönch hatten kaum das Mannesalter erreicht – der Magier war erst achtzehn und der Mönch Anfang Zwanzig. Sie hatten sich an Bord kennengelernt. Für beide war es das erste Mal, daß sie ihre strenge, klösterliche Schulung, die die Orden ihren Brüdern abverlangten, verlassen durften. Und jetzt erlebten sie ein richtiges Abenteuer, bereisten eine Welt, von der sie bisher nur gehört hatten, wie unvorstellbar phantastisch und fremdartig sie wäre. Da sie beide auf der Reise die jeweils jüngsten ihres Ordens waren, hatten sie sofort Freundschaft geschlossen.
    Während der langen Reise hatte sich ihre Zuneigung vertieft und war ernsthafter und inniger geworden. Anders als bei den Freundschaften, die sie in der strengen Zucht der Ordensschulen eingegangen waren, hatte bisher keiner der beiden jungen Männer daran gedacht, den anderen zu bedrängen oder ihm nahezutreten. Beide konnten warten und waren zufrieden damit, die Gesellschaft des anderen an den langen, sonnenbeschienenen Tagen und den lauen Abenden im Mondschein zu genießen.
    Schritte, die sich näherten, veranlaßten sie, ihre Hände rasch zu trennen. Sie drehten sich um und verbeugten sich respektvoll vor dem Abt.
    »Ich hörte den Namen Promenthas«, sprach der Abt düster. »Ich hoffe, er wurde nicht leichtfertig ausgesprochen?« Er sah den jungen Hexer forschend an.
    »Selbstverständlich nicht, Eure Heiligkeit«, entgegnete er und errötete dabei. »Ich habe unserem Gott für diesen schönen Tag gedankt.«
    Der Abt nickte. Als er die beiden jungen Männer ansah, wurde sein Blick etwas milder, und er lächelte ihnen gütig zu, bevor er seinen morgendlichen Rundgang auf dem Deck fortsetzte. Als er über die Schulter zurückblickte, bemerkte er, wie sie grinsten und die Köpfe schüttelten. Offensichtlich lachten sie über die Grillen der alten Leute.
    Na, und wenn schon… der

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