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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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behältst, Raja«, hatte er darauf in seinen Bart gegrummelt und sein Kamel vorwärtsgetrieben.
    »Ein rauhes Spiel, junger Mann, das ihr da spielt«, bemerkte der Scheich nun bewundernd. Zeid erblickte den riesigen Blutfleck auf der Hose des Kalifen und die dunkelblauen Bißspuren an dessen Hand.
    »Weißt du, mein Freund, Knaben bleiben eben Knaben«, sagte Majiid mit einem mißbilligenden Auflachen.
    Er legte einen Arm um die Schulter des Scheichs und zog ihn etwas heftiger, als es die Höflichkeit eigentlich erlaubte, von dem blutbesudelten Platz fort.
    »Der Spaß ist vorbei, Leute!« rief Jaafar. Den Rücken Zeid zugewandt, bedachte er die Kontrahenten mit einem strengen Blick und machte ihnen durch Handzeichen deutlich, so schnell wie möglich das Feld zu räumen. »Helft euch gegenseitig auf die Beine. Gut so, Männer!« ermutigte er sie mit aufgesetzt fröhlicher Stimme.
    Widerstrebend und ohne den Blick von ihrem Scheich zu wenden, reichten die Akar den Hrana-Kriegern die Hand und halfen jenen auf, denen sie eben noch an die Kehle wollten.
    »Sieh nach, ob es Tote gegeben hat!« flüsterte Jaafar Fedj zu.
    »Tote?« Zeid hielt inne und wandte sich aus Majiids äußerst freundschaftlicher Umklammerung.
    »Tote! Ha, ha!« Majiid lachte laut auf und mühte sich, wieder einen Arm um Zeid zu legen.
    »Ha, ha! Tote! Mein Schwiegervater ist aber auch ein Spaßvogel!« In einer gespielt freundschaftlichen Geste drückte Khardan den alten Mann an sich, daß diesem beinahe die Luft wegblieb. »Habt ihr das gehört Leute? Tote!«
    Verhaltenes Gelächter breitete sich unter den Männern aus. Geschwind löschten sie ihre Fackeln und beugten sich heimlich hinunter, um bei jenen Männern den Puls zu fühlen, die verdächtig still am Boden lagen.
    »Komm, Zeid, du mußt nach einem solch langen Ritt hungrig sein. Erlaube mir, dir Trank und Speise anzubieten. Sond, Sond!«
    Der Dschinn erschien, er sah verärgert und verwirrt aus und blickte wild drein. Falls Majiid es bemerkt hatte, schrieb er es offenbar dem abgebrochenen Kampf zu und vergaß es sofort wieder unter dem Druck der anderen Schwierigkeiten. »Sond, geh du schon mal mit Fedj voraus, dem Dschinn meines lieben Freundes Jaafar, und bereite ein Festmahl für unseren Gast.«
    Sond verbeugte sich schwankend und führte völlig durcheinander seine zitternden Hände an die Schläfen. Mit einem gequälten Lächeln antwortete er: »Ich gehorche, Sidi.« Und verschwand.
    Majiid hörte ein ersticktes Röcheln hinter sich und drängte den Scheich so eilig weiter, daß Zeid fast über die eigenen Füße stolperte.
    »Kommt dein Sohn mit uns?« fragte Zeid und wandte sich um, weil er noch einen Blick auf das Geschehen hinter sich erhaschen wollte.
    Über Zeid hinweg blickte Majiid zu seinem Sohn und gab ihm mit ungeduldigem Kopfnicken zu verstehen, daß er auf dem Schlachtfeld bleiben solle, um zu verhindern, daß der Kampf von neuem ausbrach.
    »Wenn du mich entschuldigst, Scheich Zeid«, sagte Khardan und verbeugte sich, »bleibe ich hier und gebe auf dein bemerkenswertes Kamel acht und sorge dafür, daß auch jeder sein Zelt findet. Einige haben übermäßig viel gefeiert, fürchte ich.«
    »Ja, in Ordnung«, erwiderte Zeid. Er glaubte, eine Blutspur im Sand zu sehen, war jedoch nicht in der Lage, mehr davon zu erkennen, da Majiids mächtiger Körper ihm die Sicht nahm.
    »Mein lieber Cousin Jaafar wird sich uns aber anschließen. Nicht wahr, mein lieber Cousin?« krächzte Majiid.
    Jaafar riß seinen Blick von dem Körper los, der eilig in die Wüste gezerrt wurde, und es gelang ihm, irgendeine höfliche Wendung zu murmeln. Dann schloß er zu ihnen auf.
    »Aber er kommt doch wohl nicht im Nachtgewand mit zum Essen!« Zeid musterte Jaafar etwas erstaunt.
    Der sah an sich herab. Er hatte völlig vergessen, daß er gar nicht angezogen war. Verlegen errötete Jaafar und rannte zu seinem Zelt, um sich umzuziehen – dankbar für die Gelegenheit, seine Fassung wiederzugewinnen. Noch im Weggehen hörte er, wie Majiid dem Gast die Situation erklärte: »… neue Frau… wollte Spaß haben… nachher keine Zeit damit verschwenden, zu Bett zu kommen.«
    Jaafar stöhnte auf und schlug sich mit der Hand gegen den Kopf, der ihm ohnehin schon weh tat. »Verdammt, verdammt noch mal!« jammerte er, als er in sein Zelt stürzte und hastig seine besten Kleider hervorzerrte.
    Khardan, der inmitten der Pferde stand, achtete streng darauf, daß seine Anweisungen auch ausgeführt wurden. Da

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