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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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hatte, der beinahe zu seinem Henker geworden wäre. Auch war es Khardans Wille gewesen, der ihn zu seiner Entscheidung getrieben hatte.
    Doch anders, als Zohra mutmaßte, liebte er Khardan nicht. Das Herz des jungen Mannes war immer noch zerrissen, die Verletzung noch zu frisch und blutete noch. Bis sie verheilte, war er nicht in der Lage, für irgend etwas oder irgend jemanden tief zu empfinden.
    »Aber durch Khardan habe ich überlebt«, sprach Mathew in der Dunkelheit des Zelts zu sich selbst. »Ich weiß noch nicht, was das bedeutet. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob der Tod nicht besser gewesen wäre. Ich weiß nur, daß Khardan mir mein Leben geschenkt hat. Deshalb weihe ich ihm mein Leben – so armselig und wertlos es auch sein mag.«

15
    Wieder einmal war ein unsicheres Bündnis zwischen den Stämmen am Tel zustande gekommen. Die Scheichs und der Kalif riefen eine Versammlung der Aksakal ein und unterbreiteten den Stammesältesten der Hrana und Akar ihren Vorschlag, Kich anzugreifen. Auch mit einer auf ein ölgetränktes Zelt geworfenen Fackel hätte man keine größere Feuersbrunst auslösen können.
    Keiner traute dem anderen. Auf nichts vermochte man sich zu einigen. Das reichte von den wesentlichen Bestandteilen des Plans bis zur Verteilung der Beute, die man allerdings erst noch erobern mußte. Niemand war in der Lage, eine gültige Entscheidung zu fällen, und ständig tobte entweder die eine oder die andere Seite vor Wut. Jeder änderte laufend seine Ansichten. Zuerst waren die Akar dafür und die Hrana dagegen, dann sprachen sich die Hrana dafür aus, und die Akar erklärten es für unsinnig. Die Scheichs schlossen sich in ihrer Meinung immer demjenigen an, der gerade das beste Argument vorbrachte, und so galoppierten alle wie ein Pferd im Kreis herum, das Mondkraut gefressen hatte, und kamen doch nirgendwo richtig an.
    Das Leben im Lager um den Tel verlief ohne große Zwischenfälle. Die Rose des Propheten starb zwar nicht ab, brachte aber ebensowenig Blüten hervor. Kaum jemand dachte noch viel daran oder verschwendete seine Aufmerksamkeit darauf. Wie die Geier, die das Lager umkreisten, kursierten Kriegsgerüchte unter den Menschen: Würde man gegen Zeid, gegen den Emir oder gegeneinander kämpfen?
    Im Reich der Unsterblichen verbrachte der niedergeschlagene Sond viel Zeit in seiner Lampe. Usti, der Angst hatte, seine Kohlenpfanne zu verlassen, blieb verschwunden, damit Zohra ihn nicht zu Gesicht bekam, und verlor dabei beträchtlich an Gewicht. Pukah unternahm seine täglichen Reisen in den Süden, beobachtete, wie Zeids Truppen ständig anwuchsen, und suchte verzweifelt nach einem Ausweg, wie er sich aus dieser Klemme befreien konnte.
    Im Reich der Sterblichen hielt Meryem die Augen auf und wartete auf eine Gelegenheit, wie sie Khardan mit ihren Reizen verführen konnte, während Zohra Mathew das Reiten beibrachte.
    Endlich hatte sie eine Begleitung für ihre einsamen Ausritte gefunden. Mathew hatte gerade erst zwei Tage im Lager gelebt, als Zohra ihn dazu brachte, sie zu begleiten. Zohras Gründe dafür waren nicht nur eigennütziger Natur, sie machte sich wirklich Sorgen um den Zustand des jungen Mannes.
    Die Tatsache, daß sie sich überhaupt um ihn sorgte, erstaunte sie. Anfangs mißfiel es ihr sogar, denn sie hielt es für ein Zeichen von Schwäche, hatte sie doch lediglich vorgehabt, den jungen Mann zu benutzen, um Khardan weitere Wunden zuzufügen. Doch später gestand sie sich ein, daß es ihr angenehm war, zur Abwechslung einmal jemanden zu haben, mit dem sie sich unterhalten konnte. Er interessierte sie und war nicht wie die anderen, doch gleichzeitig konnte sie sich ihm gegenüber noch überlegen fühlen. Sie vermutete, daß es so ähnlich sein müsse, den Harem mit einer zweiten Frau zu teilen. Und natürlich bestand immer die Möglichkeit, daß er ihr wenigstens über einige seiner magischen Fähigkeiten die Wahrheit erzählte. Vielleicht konnte sie sogar etwas von ihm lernen.
    Doch Zohra wollte sich nicht eingestehen, daß sie in Mathew jemanden sah, der genauso einsam war wie sie. Das und ihre gemeinsame Bewunderung für Khardan hatten ein Band zwischen ihnen geknüpft, das schon seit einiger Zeit bestand, auch wenn beide nichts davon ahnten.
    Nachdem Zohra Mathew einmal genauer in Augenschein genommen hatte, sorgte sie sich zunehmend um seine Gesundheit. Sein gebrechlicher Körper und seine überempfindliche Seele vermochten in dieser Welt nicht lange zu bestehen. Das Reiten

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