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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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waren, sondern Kreaturen des Sul, die von der Macht des Zhakrin beherrscht wurden. Es kam ihm der Gedanke, aufzuspringen und sich in die Arme eines der Ghule zu werfen, und in seiner Geschwächtheit und seinem Entsetzen war ihm diese Vorstellung behaglich. Wenn er erst den warmblütigen Menschen zu packen bekommen hatte, würde der Ghul ihn sicherlich töten. Nicht einmal Auda ibn Jad – der die Ghule jetzt nur noch mit größter Mühe im Zaum hielt – würde das verhindern können. Die Ghule wurden für Mathew plötzlich zu lichterfüllten, fast engelsgleichen Wesen. Gütig, stattlich, stark, boten sie ihm einen Ausweg; die Flucht.
    »Komm zu mir«, schien jeder Ghul zu flüstern, wenn er in seine Richtung blickte. »Komm zu mir, und ich werde dich aus dieser Qual erlösen.«
    Mathew stellte sich vor, wie die Hände ihn packten, die Zähne sich in sein Fleisch gruben; er spürte den scharfen, brennenden Schmerz und die schnell aufflackernde Furcht, die schon bald gnädig enden würde, sobald das Blut aus seinem Körper entwich, um ihm verzückte Lethargie zu bescheren und, schließlich, willkommene Dunkelheit.
    »Komm zu mir…«
    Er brauchte sich nur zu bewegen, aufzustehen, vorzulaufen. Dann wäre alles vorbei – die Furcht, die Schuld.
    »Komm zu mir…«
    Er brauchte sich nur zu bewegen…
    »Mat-hew!«
    Ein gepreßter, schmerzerfüllter Ruf, der das schreckliche Flüstern übertönte, riß ihn aus seinen Gedanken. Zögerlich wandte er sich von den Todesträumen ab und kehrte in die Welt der Lebenden zurück.
    »Mat-hew!« Panik färbte die Stimme. Zohra konnte nicht so weit sehen wie er, begriff er. Denn einer der schweren Elfenbeinkrüge versperrte ihr die Sicht. Auf Händen und Füßen kroch er über das schlingernde Deck auf sie zu.
    Als sie ihn erblickte, richtete Zohra sich halb auf, griff verzweifelt nach ihm.
    »Leg dich wieder hin«, ermahnte er sie und drückte ihren Körper sanft auf das Deck zurück.
    Doch sie setzte sich erneut auf, blinzelte gegen den Schmerz an, der ihren Kopf schier zerreißen mußte. »Mathew, was ist hier los?« wollte sie zornig wissen.
    Mathew seufzte bei sich. Erst handeln, dann fragen. Genau wie Khardan. Genau wie diese Nomaden. Wann immer du mit etwas konfrontiert wirst, das außerhalb des Gewöhnlichen liegt – gar nicht erst darüber nachdenken, gar nicht erst versuchen, es zu begreifen. Angreifen! Töte es, dann wird es verschwinden und dich nicht mehr belästigen. Wenn das nicht funktioniert, versuch es mit Ignorieren. Und wenn das auch nicht klappt, dann weinst und schmollst du eben wie ein verwöhntes Kind…
    Mathew warf Khardan einen verbitterten Blick zu. An den Mast gebunden, war der Kalif in seine Fesseln zusammengesackt. Wenn die Übelkeit ihn überfiel, entwich seinen Lippen gelegentlich ein Stöhnen, doch davon abgesehen – kein einziges Wort. Er hat eine Schlacht verloren und meint nun, daß er den Krieg verloren hat, dachte Mathew, und wieder regte sich in ihm der Zorn.
    »Mat-hew!« Zohra zupfte an seinen nassen Kleidern. »Wohin bringen die uns?« Sie blickte sich furchterfüllt auf dem Schiff um. »Weshalb will dieser Mann uns haben?«
    Mathew ermahnte sein Gehirn, wieder in Aktion zu treten. Zohra war bewußtlos gewesen, als man sie an Bord gebracht hatte. Wahrscheinlich erinnerte sie sich nicht einmal mehr daran, wie die Ghule sich auf die hilflosen Sklaven gestürzt und sie verschlungen hatten. Aber wie sollte er ihr etwas erklären, das er selbst nicht richtig verstand?
    »Es ist alles… meine Schuld«, sagte er schließlich, krächzte es eher, denn seine Kehle war wund vom Meerwasser. Ein weiterer Anflug von Übelkeit packte ihn, und er sackte matt neben Zohra zu Boden, fragte sich dabei, weshalb sie eigentlich nicht ebenso todeskrank war wie die anderen.
    »Deine Schuld!« Zohra runzelte die Stirn. Sie beugte sich über ihn, ihr nasses schwarzes Haar klatschte ihm ins Gesicht, sie packte zwei Handvoll der nassen Seide seines Kaftans und schüttelte ihn. »Steh auf! Lieg nicht da herum! Wenn es deine Schuld ist, dann mußt du etwas unternehmen!«
    Mathew schloß die Augen, drehte den Kopf zu Seite und unternahm etwas. Er übergab sich.
    Mathew verlor jedes Zeitgefühl. Es schien ihm, als würden sie wahre Ewigkeiten vor sich hin segeln, bevor die Sturmwinde nachließen und die schwarzen, drohenden Wolken, die über den Masten hingen, sich zu heben begannen. Hätte er in diesem Augenblick in einen Spiegel gesehen und bemerkt, daß seine Haut

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