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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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die Hälfte seiner Schützlinge fehlte, reizte zum Lachen.
    Tatsächlich lachte Zohra auch. »Morgen früh wirst du schon nicht mehr lachen, Kafir!« brüllte der Leutnant. »Wo sind die Männer – der Nomade und sein Freund?« wollte er von seinen Soldaten wissen, die einander nur verblüfft anstarrten.
    »Vielleicht hat die Menge sie aufgehalten«, schlug der Gefängniskommandant behäbig vor, verschränkte die Hände über dem dicken Bauch und musterte Zohra mit anerkennendem Blick.
    »Bah!« erwiderte der Leutnant; er war wütend und mehr als verängstigt. Ihm oblag die Verantwortung, dem Emir über diesen Verlust Bericht zu erstatten. »Wir wurden nicht von der Menge aufgehalten. Schick Leute aus, sie zu suchen.«
    Achselzuckend befahl der Kommandant mehreren seiner Gefängniswächter, den Weg des Leutnants vom Zindan zum Palast zurückzuverfolgen, um nachzusehen, ob die Soldaten des Emirs der Hilfe bedurften. Dem Leutnant behagte die Andeutung des Kommandanten ganz und gar nicht, aber da er kaum in der Lage war, seinen Einwänden Luft zu machen, blieb er stumm und blickte eindringlich aus dem Fenster des Wachhauses auf den überfüllten Gefängnishof.
    »Was sollen wir mit diesen beiden Schönheiten anfangen?« fragte der Kommandant und ließ die Finger kreisen.
    »Steck sie zu den anderen«, sagte der Leutnant zerstreut. »Sie sollen nicht mißhandelt werden.«
    Der Kommandant fuhr sich mit der Zunge über seine fettigen Lippen. »Das werden sie nicht, das kann ich dir versichern. Ich weiß ganz genau, wie ich sie… zu behandeln habe.« Er erhob sich tolpatschig und sah aus dem Fenster. »Ah, da kommen ja meine Männer, und wie es scheint, bringen sie Neuigkeiten.«
    Mathew nutzte die Gelegenheit, um ein Stück näher an Zohra heranzukriechen.
    »Was passiert? Wo ist Khardan? Was haben sie mit ihm gemacht?«
    »Er ist natürlich beim Paladin«, erwiderte sie flüsternd. »Wir können nichts für sie tun, Mat-hew, und sie auch nichts für uns. Unsere Wege haben sich getrennt. Wir sind auf uns allein gestellt.«
    Die beiden Gefängniswächter trafen mit roten Gesichtern beim Kommandanten ein. »Wir haben zwei der Männer des Emirs gefunden, Gebieter, in einer Sackgasse. Tot. Man hat ihnen die Kehle durchgeschnitten.«
    »Unmöglich! Ich habe doch überhaupt nichts gehört!« sagte der verwirrte Leutnant. »Hat irgend jemand etwas gesehen?«
    Die beiden Wächter schüttelten den Kopf.
    »Ich werde mich persönlich davon überzeugen gehen, bevor ich dem Emir Meldung mache.«
    »Tut das«, meinte der Kommandant. »Und ich werde dir für deine Rückkehr eine Sonderzelle vorbereiten«, murmelte er schadenfroh, als er dem Leutnant hinterherblickte, der gerade steif auf die Straße hinausschritt.
    Der Gefängnisleiter, der sich mit Bedauern an das leichte Leben unter dem Sultan erinnerte, hatte wenig Verwendung für den Emir und schon überhaupt keine für seine Soldaten, einen reichlich vorlauten Haufen, der auf ihn herabsah und sich ständig in das einmischte, was der Kommandant als seine ureigenen Vorrechte bei der Behandlung von Gefangenen betrachtete.
    »Euch gut behandeln! Das werde ich, meine Blumen!« Mit einem gierigen Blick auf Zohra rieb er sich sie Hände. »Ich hätte auch die Gesellschaft einiger weiterer eurer Art genießen können, wenn dieser pompöse alte Esel im Palast nicht ständig seine Soldaten herumschnüffeln ließe. Aber heute nacht nimmt jedermann an der Zeremonie des Imam teil. Eure Männer haben euch im Stich gelassen.« Er kam mit einem lüsternen Grinsen auf Zohra zu und streckte seine fette Hand aus. »Diese Feiglinge! Aber ihr werdet sie nicht vermissen. Heute nacht will ich euch Kafiren einmal zeigen, wie das ist, die Gesellschaft eines wirklichen Manns zu genießen…«
    Hart trat Zohra dem Mann den Fuß in die Kniekehle. Sein Bein knickte ein, und er mußte sich an einem Stuhl festhalten, um nicht zu stürzen. Der Schmerz ließ seine schweren Wangen erbleichen; sein Kinn bebte vor Zorn. »Kafirhündin!« Er griff nach ihrem verschleierten Haar, riß ihren Kopf zurück und fing an sie zu küssen. Zohras Fingernägel schossen auf sein Gesicht zu. Mathew schob den Arm zwischen den Mann und Zohra und versuchte, Zohra zurückzuzerren.
    »Kommandant«, ertönte eine Stimme in der Tür.
    »Wie?« Der Gefängnischef schleuderte Mathew beiseite, drehte sich um, wobei er Zohra immer noch mit einer Hand schmerzhaft am Haar festhielt.
    »Du sollst dich beim Emir melden«, sagte der Wächter

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