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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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selbst als auch dem Gott wohlgedient. Meine letzte Bitte an meinen Gebieter lautet, daß du im Dienste Zhakrins zum Ritter geschlagen werden mögest, um meinen Platz einzunehmen. Sage ihm nach deiner Rückkehr, daß dies mein Wille ist.«
    »Danke, Effendi.« Kibers Stimme klang ehrfürchtig. »Die Kutten werden unter den geschwärzten Steinen dessen liegen, was einst unsere Moschee in dieser Stadt war. In der Mitte wirst du hier Speis und Trank finden. Es war mir eine Ehre, dir diese vielen Jahre dienen zu dürfen, Auda ibn Jad. Du hast mich viel gelehrt. Ich bete darum, daß ich deiner würdig sein werde. Zhakrins Segen!«
    Die Tür ging auf, grell stach das Licht ins Zimmer, dann schloß sie sich wieder, und es blieben nur noch Dunkelheit und Stille und der Atem der beiden zurückgebliebenen Männer.
    »Zhora und Mat-hew.« Khardan drehte sich um. »Ich muß gehen…«
    Eine eiserne Hand schloß sich um seinen Unterarm. »Sie tun, was sie tun müssen, Bruder, und das werden wir ebenfalls. Ich rufe dich jetzt an, Khardan, Kalif deines Volks, den Schwur zu halten, den du mir im Verlies der Burg Zhakrin geleistet hast.«
    »Und wenn ich es nicht tue«, fragte Khardan, »wirst du mich dann niedermachen?«
    »Nein«, erwiderte Auda leise. »Ich nicht. Wie verfährt dein Gott mit Wortbrüchigen?«
    Zögernd und unentschlossen wartete Khardan darauf, daß sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Er konnte ibn Jad jetzt sehen, eine unscharfe, graue Gestalt, die sich in der Finsternis umherbewegte.
    »Ich sollte bei meiner Frau sein. Bei meinen Frauen«, berichtigte er sich selbst ironisch, als ihm einfiel, daß auch Mathew zu ihm gehörte. »Ich sollte bei meinem Volk sein. Es ist in Gefahr.«
    »Das ist es. Und das sind auch wir. Zohra und Mathew wissen zu kämpfen. Kannst du ihnen helfen, ohne um Magie zu wissen? Nein, du könntest ihnen großen Schaden zufügen. Sie stellen die eine Hoffnung deines Volks dar, und du bist die andere. Und dein Weg folgt meinem.«
    »Dir ist mein Volk doch völlig gleichgültig«, erwiderte Khardan zornig, hilflos. Er wußte, daß Auda recht hatte, aber es gefiel ihm nicht, er kämpfte dagegen an. »Du würdest ihnen doch morgen die Kehle durchschneiden, wenn dein Gott es befehlen sollte.«
    Er beugte sich vor, ergriff einen Laib des flachen, ungesäuerten Brotes und biß einen großen Brocken davon ab, den er mit warmem, schal schmeckendem Wasser aus einem Ziegenhautschlauch herunterspülte.
    »Du hast recht, Bruder«, sagte Auda Ibn Jad, und die weißen Zähne blitzten kurz zu einem Grinsen auf. »Aber ich weiß, was dich treibt. Das ist die Verbindung zwischen uns. Wir sind beide bereit, für unser Volk unser Leben hinzugeben. Und jetzt siehst du doch wohl ein, Bruder, daß die einzige Hoffnung deines Stammes der Tod dieses Priesters ist?«
    Khardan erwiderte nichts, kaute nur auf Brot.
    »Bestimmt ist dir doch aufgefallen«, setzte Auda nach, »daß der Emir dich mit seinem Segen hat ziehen lassen.«
    Die Augen des Kalifen verengten sich ungläubig. Auda brach in Gelächter aus, dann unterdrückte er es sofort wieder und ließ den Blick zu der verschlossenen Tür hinüberhuschen. »Du Narr!« sprach er leiser. »Qannadi hätte seinen Wachen auch befehlen können, uns auf der Stelle niederzumachen – hätte es eigentlich tun müssen! Der Emir ist ein weitgereister Mann. Er kennt das Volk des Zhakrin, er kennt mein Ziel. Und er schickt mich unter leichter Bewachung ins Gefängnis! Nomaden!« Auda schüttelte den Kopf. »Ihr habt den Schwertarm des Kriegers, den Mut des Löwen und die unschuldige Seele eines Kindes.
    Da haben wir hier einen Emir, einen Soldaten, einen Heerführer, der es sehr gern sähe, wenn sich die Herrschaft seines Kaisers so weit ausdehnte wie möglich, der es aber auch schätzen würde, wenn dabei noch einige Untertanen übrigblieben. Die Menschen können schwere Steuerlasten ertragen. Dann knirschen sie mit den Zähnen und lassen die Peitsche über sich ergehen. Aber taste die Religion eines Menschen an, und du beeinträchtigst seine Seele, sein Leben im Jenseits. Aus bestimmten Bemerkungen Qannadis schließe ich, daß die Städte im Süden kurz vor der Rebellion stehen. Er spricht davon, daß sein Heer in die Tausende zählt. Aber ich habe nicht annähernd so viele in Kich gesehen. Er hat wenig Kräfte, um sein Herrschaftsgebiet zu schützen. Der Emir hatte recht«, fügte der Paladin etwas nachdenklich hinzu. »Du weißt noch nicht, wie gefährlich du

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