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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Imam zu sterben, mißachteten die Gefahr seiner blitzenden Klinge und stürzten sich auf ihn. Khardan packte Auda und zerrte den verwundeten Mann wieder auf die Beine.
    Aus dem Augenwinkel sah der Kalif, wie einer der Priester ein Messer hob, doch wurde es ihm von einem anderen aus der Hand geschlagen, der ihn dabei anbrüllte: »Bringt sie nicht um! Der Scharfrichter soll sie büßen machen! Tausend Tage und Nächte sollen sie Qualen leiden! Nehmt sie lebendig gefangen!«
    Wilde böse Gesichter scharten sich um Khardan. Er hörte Klingen herabsausen, sah sie blitzen und wehrte sie ab, wobei er sich Zoll um Zoll zur Tunneltür vorkämpfte. Mit einer Hand hielt er den Paladin fest, und er gab sein Bestes, um Auda zu schützen, doch er konnte nicht überall sein, und so hörte er ein weiteres Stöhnen von den Lippen des Manns und spürte, wie sein Leib erzitterte.
    »Sond!« rief Khardan verzweifelt, obwohl er doch wußte, daß die Dschinnen den Tempel nicht betreten durften.
    »Sond!« Feuer fuhr über Khardans Arm und riß sich durch seine Schulter. Doch er hatte die Tunneltür erreicht, hatte es in die Sicherheit geschafft.
    Da erst begriff er verzweifelt, daß er keine Ahnung hatte, wie er die Tür verschließen könnte. Khardan drehte sich vor dem Eingang um, entschlossen, die Gegner dazu zu zwingen, ihn umzubringen oder selbst umgebracht zu werden, als eine riesige Hand ihn packte und durch die Öffnung zerrte.
    Sond schleuderte Khardan in den Tunnel. Dann griff der Dschinn noch einmal in den Tempelsaal hinaus, packte Auda und zerrte auch ihn hinein.
    »Jetzt?« rief Raja.
    »Jetzt!« schrie Sond.
    Mit einem Stoß seiner mächtigen Hände drückte der riesige Dschinn die steinerne Tür zu. Ein protestierendes Kreischen und Malmen, ein schnappendes Geräusch, welches anzeigte, daß der Mechanismus zerstört war. Sie hörten, wie von der anderen Seite schwere Hiebe auf die Tür niederprasselten.
    »Wie lange kannst du sie zuhalten?« Khardan rang um Luft.
    »Zehntausend Jahre, wenn mein Gebieter das verlangt!« prahlte Raja mit breitem Grinsen.
    »Ein paar Momente werden genügen«, hauchte Khardan und stöhnte auf vor Schmerz.
    »Du bist verwundet, Sidi«, sagte Sond besorgt und beugte sich über den Kalifen.
    »Keine Zeit dafür!« Khardan schob den Dschinn beiseite und erhob sich taumelnd. »Sie werden unser Volk ermorden! Habt ihr gehört? Ich muß zu ihnen und…« Doch was sollte er gegen eine tobende Menschenmenge ausrichten können? »Ich muß zu ihnen«, fügte er mit der Düsterkeit der Verzweiflung hinzu. »Begib dich zum Tunneleingang und kümmere dich um alle etwaigen Wachen!«
    »Jawohl, Sidi.« Und schon war Sond verschwunden.
    Khardan wandte sich zu Auda um, der immer noch an derselben Stelle saß, wo Sond ihn zurückgelassen hatte. Sein Gewand war blutbedeckt. Er preßte die Hand auf eine Wunde, die Finger glitzerten feucht im Fackellicht. Khardan kniete neben ihm nieder. »Komm, schnell! Sie werden die Wachen schicken…«
    Auda nickte matt. »Ja, sie werden die Wachen schicken. Du mußt dich beeilen.«
    »Komm schon!« sagte Khardan stur. »Du hättest dich selbst retten können. Du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt, um mich zu retten. Schwur oder nicht Schwur, ich schulde dir…« Als der Kalif dem Paladin den Arm um den Rücken schob, spürte er, wie sein Ärmel sofort feucht wurde.
    Langsam erhob sich Khardan.
    »Ich kann nicht mehr weiter«, sagte Auda. »Laß mich zurück, Nomade. Du schuldest mir nichts. Du mußt…« Er hustete. »… dein Volk retten.«
    Khardan zögerte.
    »Geh schon!« Der Paladin runzelte die Stirn. »Weshalb bleibst du noch? Unser Eid ist aufgelöst.«
    »Niemand sollte allein sterben«, sagte Khardan.
    Auda ibn Jad blickte zu ihm auf und lächelte. »Ich bin nicht allein. Mein Gott ist mit mir.«
    Seine Augen schlossen sich, er sackte gegen die Wand – ob tot oder ohnmächtig, wußte Khardan nicht zu sagen. Er musterte den Paladin, seine Gedanken waren ein Durcheinander aus Trauer und Zorn.
    Der Kalif wandte sich an Raja, der mit dem Rücken zur Tür dastand, die Arme vor der Brust verschränkt, so unbeweglich und ungerührt, als sei ein Berg über dem Tunnel eingestürzt. »Sorge dafür, daß sie ihn nicht lebendig bekommen«, befahl Khardan. »Und dann folge mir, sobald du meinst, daß es sicher sei. Ich werde dich brauchen.«
    »Jawohl, Sidi«, sagte Raja mit grimmiger Miene. Seine Hand schloß sich um den Griff seines Krummsäbels.
    Mit einem letzten

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