Die Rose von Byzanz
mich zu befreien. Wenn ich nur wüsste, dass er bereits einen Plan ersinnt, mich zu befreien …
Ach, sie war ein törichtes Weib, wenn sie das glaubte! Die Wahrheit lag irgendwo zwischen Andronikos’ Worten und ihrer Hoffnung. Sie musste überleben. Und sie wusste, das gelang ihr nicht, wenn sie sich störrisch zeigte, wenn sie ihre Wut gegen ihren Herrn ausspielte. Sie würde nicht überleben, wenn sie kämpfte.
„Ich will Euch doch gefallen“, flüsterte sie darum. „Sagt mir nur, was ich tun soll, damit Ihr Gefallen an mir findet.“
„Sieh mich an.“
Sie öffnete gehorsam die Augen und blickte zu ihm auf. Seine Hand sackte herunter, nestelte an seinem Gürtel. Ihr Blick klammerte sich an sein weiches, knabenhaftes Gesicht und suchte in der Dunkelheit seiner Augen nach einem Hinweis. Nach ein bisschen Güte, einem klitzekleinen Hoffnungsschimmer.
„Ich werde dich für das, was du getan hast, bestrafen müssen. Hast du verstanden?“
Sie nickte, obwohl alles in ihrem Körper danach schrie, aufzubegehren. Aufspringen, weglaufen! Aber wohin sollte sie? Sie kannte sich in der Weite des Palasts nicht aus, und er würde sie doch wieder einfangen. Danach wäre seine Wut nur größer. Seine Strafe schrecklicher.
Sie dachte an ihr Haar.
Im Haar einer Frau wohnt ihre Kraft, so sagte man.
Sie durfte es nicht verlieren. Nicht jetzt. Nie.
„Dreh dich auf den Bauch.“
Johanna gehorchte ohne Zögern. Sie drehte sich um, legte sich auf den Bauch. Ihre Hände schob sie unter die Stirn. Die Matratze senkte sich leicht unter seinem Gewicht. Sie erwartete, dass er ihre Beine spreizte und sie von hinten nahm, doch nichts dergleichen passierte.
Stattdessen hörte sie das feine Sausen, spürte die kalte Luft, dann traf der Riemen seines Gürtels auf ihren nackten Po. Sie zuckte zusammen, biss sich auf die Unterlippe, um nicht vor Schmerz aufzustöhnen.
Das also war seine Strafe. Er züchtigte sie für ihren Ungehorsam.
Ein weiterer Schlag traf ihre Pobacken, diesmal etwas heftiger. Zischend sog Johanna die Luft ein. Der Lederriemen schnitt in ihre Haut, sie spürte, wie das Blut in ihrer Kehrseite kribbelte.
Er machte nach dem dritten Schlag eine kleine Pause. Sein Finger war plötzlich da, strich über ihre gerötete Haut, liebkoste ihre Pobacken. Sie bewegte sich leise. Es war ihr nicht unangenehm, wenn er sie so berührte, und die Schmerzen schwanden recht schnell.
„Du glaubst hoffentlich nicht, dass es schon vorbei ist. Ich glaube, für das, was du mir angetan hast, werde ich dich sehr ausgiebig züchtigen müssen.“
Johanna wappnete sich für die nächsten Schläge. Dieses Mal aber klapste er sie mit der flachen Hand, kurz hintereinander, immer stärker. Sie stöhnte. Aber es war nicht, weil seine Schläge ihr Schmerzen bereiteten – das taten sie, doch empfand sie diese Schmerzen als erträglich –, sondern weil von diesen Schlägen ein Vibrieren durch ihren Unterleib gesandt wurde, das in ihrem Schoß von einem leisen Pochen beantwortet wurde.
Es erregte sie.
Er pausierte erneut, und diesmal wagte sich sein Finger weiter vor. Er fuhr ihre Gesäßfalte hinab nach vorne, pflügte ihre Spalte. Andronikos schnalzte mit der Zunge. Ihm schien zu missfallen, dass sie bereits feucht war, und Johanna kniff die Augen zusammen und wappnete sich für die nächste Kaskade seiner Schläge. Sie rechnete damit, dass er ihr diesmal mehr wehtun würde – mehr als sie ertragen konnte.
Andronikos grunzte. Sein Finger fuhr in ihrer Nässe auf und ab, er kniete über ihr, ihre Unterschenkel unter ihm eingeklemmt. Behutsam tastete sich sein Finger vor, stieß in ihre Möse und erkundete sie. Sein Finger verharrte einen Moment dort.
„Da hat dieser Halsabschneider Kallistos mich also angelogen“, schnaufte er. „Eine Jungfer bist du wohl schon länger nicht mehr. Das macht unser Vergnügen nur noch köstlicher, mein Vögelchen. Was meinst du, wie viel Spaß wir erst haben werden, wenn ich dich eingeritten und die Fehler dieses Nordmanns ausgemerzt habe.“
Wieder sauste der Gürtel hernieder, und dieses Mal konnte Johanna das Stöhnen nicht unterdrücken. Sie vergrub das Gesicht im Kissen und blinzelte die Tränen weg, die ihr in die Augen schossen. Er durfte sie nicht weinen sehen. Den Triumph gönnte sie ihm nicht.
Seine Hand grub sich unter ihr Haar, umfasste ihren zarten Hals. Eiskalt waren seine Finger, die über die empfindliche Haut ihres Nackens streichelten, die Strähnen umspielten. Die andere Hand
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