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Die Rose von Byzanz

Die Rose von Byzanz

Titel: Die Rose von Byzanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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schwang weiter den Gürtel, unerbittlich und immer heftiger. Sie spürte die Hitze in ihrem Po, glaubte auch zu spüren, wie ihr weiches Fleisch unter jedem Hieb gerötet anschwoll. Das Beben setzte sich fort, durchdrang ihren Unterleib und ließ sie aufstöhnen.
    Schmerz.
    Lust.
    Das Pochen in ihrem Schoß breitete sich aus. Wurde immer heftiger. Sie presste die Augen zusammen, drückte das Gesicht so fest in das Kissen, sah bunte Sterne vor dem Schwarz, spürte nur ihn, seine unerbittlichen, herrlichen Schläge. Und dann waren seine Finger plötzlich wieder dort, wo sie es sich so sehr ersehnte, schoben sich unter ihren Unterleib, tauchten behutsam in ihre Nässe und begannen, ihr geschwollenes Knöpfchen zu massieren.
    Johanna schluchzte auf. Sie wollte nicht, dass er sie erregte, sie fürchtete sich vor dem, was er noch mit ihr tun könnte. Genügte es nicht, dass er ihr Schmerzen zufügte? Musste er ihren Körper auch mit der Lust malträtieren?
    Seine Finger waren unnachgiebig. Johanna stöhnte, rieb sich an seiner Hand, wollte jetzt alles von ihm bekommen. Doch gerade in dem Moment, als sie die höchste Lust bereits zu spüren glaubte, hielt er inne. Verzweifelt versuchte sie, mit rhythmischen Hüftbewegungen an seiner Hand Erlösung zu finden, doch er zog sie zurück, wischte sie nachlässig am Bettlaken ab und stand auf.
    „Eine Hure bist du, nicht besser als die anderen.“ Verachtung troff in seiner Stimme, und er warf den Gürtel auf ihren Rücken. Sie zuckte zusammen, krümmte sich unter seinen scharfen Worten. Nichts schmerzte sie mehr als seine Verachtung. Die Verachtung und seine Weigerung, ihr höchste Lust zu schenken. Er hasste sie.
    Darum würde er sie umbringen.
    Andronikos spuckte auf ihren Rücken. „Dreck bist du“, zischte er. Dann wandte er sich ab und ging; sie hörte seine Stiefel auf dem Steinboden klappern.
    Lange wagte Johanna nicht, sich zu bewegen. Erst als der Nachmittag verstrich und der kühlen Abenddämmerung Platz machte, schreckte sie mit einem Mal hoch. Hatte sie geschlafen?
    Sie erhob sich behutsam. Mit jeder Bewegung spürte sie das schmerzhafte Kribbeln in ihrer Kehrseite, und als sie sich auf die Bettkante setzen wollte, um nach ihrem Kleid zu greifen, das auf dem Boden lag, sank sie zurück auf die Matratze, rollte sich auf die Seite und kämpfte die Tränen zurück. Hatte er ihre zarte Haut blutig geschlagen? Es tat so verdammt weh …
    Doch Johanna hatte ihre Lektion gelernt. Während sie in der Dunkelheit lag und auf die Geräusche im Palast lauschte – in der Ferne lachte eine Frau so glockenhell, dass es kein echtes Lachen sein konnte, Wasser plätscherte in den zahlreichen Brunnen, und der Wind streichelte die verwelkten Blütenblätter von den Sträuchern –, da schwor sie sich, Andronikos niemals zu unterschätzen. Er spielte mit ihr.
    Sie durfte sich auf sein Spiel nicht einlassen. Sonst verlor sie ihr Leben. Oder schlimmer: ihren Verstand.
    Mit offenen Augen lag Irene in der Dunkelheit ihres Schlafgemachs und lauschte.
    Die Stille in diesem Teil des Palastbezirks überraschte sie. Dennoch empfand sie es als Wohltat, denn wenn ihr Bruder in Byzanz weilte, pflegte er abends mit den Huren, die er sich bringen ließ, laut seinen Vergnügungen nachzugehen. Manches Mal schrak sie dann aus dem Schlaf, weil eine Frau schrie.
    Aber gestern früh war er abgereist, um auf seinem Landsitz seine neuen Frauen zu begrüßen, wie er ihr mit maliziösem Lächeln verkündet hatte.
    Irene wusste, was er ihr damit sagen wollte. Sie verstand sich inzwischen zu gut darin, die Grausamkeiten Andronikos’ zu entziffern. Darum fand sie keinen Schlaf. Sie stellte sich vor, was er in der Abgeschiedenheit des Landguts mit den Frauen tat. Sie wusste es. Er hatte ihr oft genug davon erzählt.
    Auch gestern hatte er nicht davor zurückgeschreckt. Irene schloss bei der Erinnerung an seine Worte schmerzverzerrt die Augen. Aber seine Stimme hatte sich ihr eingebrannt. Der sanfte Klang, der sich nicht mit den brutalen Worten vereinbaren ließ.
    „Und dann hat sich dein Liebhaber erblödet, für dieses unscheinbare Mädchen fünfzig Solidos zu bieten. Fünfzig! Ich vermute aber, das war alles, was du ihm gegeben hast, denn als ich hundert bot, sank er in sich zusammen wie ein Strohfeuer. Ich habe sie auf mein Landgut geschickt und werde nun dorthin reisen, um zu sehen, ob sie ihr Geld wert war. Und ich schwöre dir, wenn sie’s nicht ist, dann weiß ich, wer daran schuld ist.“
    Irene hatte

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