Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
Vom Netzwerk:
in Montfiquet mit. Das wird Euch Ausgaben und die Verschiffung der Pferde ersparen.«
    »Danke, Mylord.«
    Roger stieß vernehmlich den Atem aus.
    »Wenn Ihr durch Heirat der Herr von Châteauroux werdet, erwarte ich, dass Ihr mich nicht vergesst.«
    William neigte den Kopf.
    »Wenn ich Euch einen Gefallen erweisen kann, Mylord, werde ich es mit Freuden tun.«
    Nachdem sie ihre Mahlzeit beendet hatten, ließ Roger Tinte und Pergament bringen und setzte das Schreiben persönlich auf. Obwohl er William als guten Freund betrachtete, der ihm auch so jede Bitte gewährt hätte, war Roger scharfsinnig genug, um zu erkennen, dass Williams Stern im Aufgehen begriffen war und es sich später auszahlen konnte, sich jetzt großzügig zu zeigen – wenn man davon absah, dass alles im Leben mit gewissen Risiken verbunden war.
    Ihm wurde bewusst, dass William seine rasche, geschickte Handhabung der Schreibfeder etwas wehmütig verfolgte.
    »Ich beneide Euch«, sagte er. »Ich beherrsche diese Kunst leider nicht, ich bin immer auf Schreiber angewiesen.«
    Roger hielt inne, tauchte seine Feder in das Tintenfass und schrieb mit schnellen Zügen weiter.
    »Meine Erziehung gehörte zu den wenigen Dingen, in denen meine Eltern sich einig waren. Mein Vater sagte, wenn ein Mann mit eigener Hand schreiben könne, sei er bei der Erledigung seiner Privatangelegenheiten, die nur ihn etwas angingen, nicht von Schreibern abhängig und außerdem sei es eine der Grundlagen, in der Welt vorwärtszukommen.«
    William grinste sarkastisch.
    »Der Ansicht waren meine Eltern auch, aber als mein Bruder Henry mit sechs Jahren das Glaubensbekenntnis auf Lateinisch schreiben und ich mit dreizehn noch nicht einmal meinen Namen kritzeln konnte, sahen sie ein, dass es vergebliche Liebesmüh war. Man konnte mir das Schreiben weder einprügeln noch mit Geduld beibringen. Aber es ist lästig und ärgerlich, wenn man keine Schreibkenntnisse hat, das muss ich zugeben. Ich muss mich allein auf mein Gedächtnis verlassen.«
    »Ein scharfer Verstand ist genauso nützlich wie eine scharfe
Schreibfeder.« Roger griff nach dem Siegelwachs. »Aber dieses Manko hat Euch bislang ja nicht daran gehindert, es zu etwas zu bringen.«
    »Das habe ich nicht zugelassen, trotzdem wäre es nützlich, wenn ich schreiben könnte.«
    Nachdem er den Brief in seiner Satteltasche verstaut hatte, verabschiedete sich William und fuhr als letzte Geste Hugh sacht durch den blonden Lockenschopf.
    »Denise de Châteauroux«, murmelte Ida, als sie mit Roger ins Haus zurückging.
    »Ich wünsche ihm viel Glück«, erwiderte Roger. »Aber wie ich den König kenne, lässt er seinen Worten keine Taten folgen.«
    »Ich glaube, darauf hofft William auch«, meinte Ida nachdenklich.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, dass er um das schachern wird, was er wirklich will. Er dürfte eine andere Frau im Sinn haben.«
    Roger sah sie verwirrt an. Frauen hatten eine Art, unter der Oberfläche zu graben, als würde sie das, was sie oben sahen, weit weniger zufrieden stellen als die Dinge, die darunter darauf warteten, entdeckt zu werden. Es konnte einen Mann manchmal in Verlegenheit bringen, wenn sie auf der Basis der Ergebnisse ihrer Suche emotionale Forderungen stellten, aber er wurde oft dadurch entschädigt, dass sie in Gebiete vordrangen, in denen Männer nie geforscht hätten.
    Ida schüttelte angesichts seines verdutzten Gesichts lachend den Kopf. »Er will Denise de Châteauroux genauso wenig wie Heloise of Kendal.«
    Als er offensichtlich immer noch nicht begriff, worauf sie hinauswollte, lachte sie noch lauter. »Ach, Roger. Ich verspeise mein Stickzeug, wenn er Henry nicht um die Hand von Isabelle de Clare bittet.«
    Roger blinzelte, dann schnaubte er belustigt.
    »Dann hoffe ich um deiner Verdauung willen, dass du Recht hast, aber ich habe keine Ahnung, wie du auf diese Idee kommst.«
    Ida spreizte die Finger ihrer rechten Hand und zählte die einzelnen Punkte daran ab.
    »Er hatte zwei Jahre Zeit, um Heloise of Kendal anzuhalten, und er hat es nicht getan. Er sagte außerdem, es könnten noch andere Angebote auf den Tisch gelegt werden, was er nicht getan hätte, wenn er sich auf Denise de Châteauroux versteift hätte. Und die De-Clare-Ländereien liegen näher bei den seinen.«
    »Irland nicht«, gab Roger zu bedenken.
    »Nein, aber der Rest: die walisischen Marschen und die Normandie. Daher hat er größere Aussichten, den Besitz auch zu halten.«
    Roger biss sich auf die

Weitere Kostenlose Bücher