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Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Abschrift der Dokumente gesehen.«
    »Hat er … hat er irgendetwas darüber gesagt, was aus … aus William werden soll?«
    Roger hatte gewusst, dass sie fragen, sie nichts anderes beschäftigen würde. Egal wie viel er ihr schenkte, andere Söhne und Töchter eingeschlossen, sie trauerte immer noch um das eine Kind, das ihr genommen worden war.
    »Ich glaube nicht, dass sein erster Gedanke solchen Fragen galt«, entgegnete er. »Aber sie haben denselben Vater, und Richard kennt den Wert von Blutsbanden, die keine Gefahr darstellen. Für solche Angehörige wird sich das Leben kaum ändern. Aber wenn Richard nach England kommt, werde ich herausfinden, was er mit dem Jungen vorhat.«
    Die Dankbarkeit in ihren Augen ärgerte ihn und flößte ihm zugleich Schuldgefühle ein. Aber er hatte es ihr aus freien Stücken angeboten. Was für eine Reaktion hatte er denn erwartet?
    »Ich will ja nur wissen, ob sich jemand um ihn kümmert.« Ihre Stimme zitterte leicht.
    »Das wird zweifellos der Fall sein.« Roger legte einen Ton von Endgültigkeit in seine Stimme und wechselte das Thema. »Ich habe aber auch erfreuliche Neuigkeiten für dich. Wir sind morgen zu einer Hochzeit eingeladen, wenn du dich wohl genug fühlst, versteht sich.«
    Ida hob den Kopf.
    »Zu einer Hochzeit?« Die Fröhlichkeit in ihrer Stimme klang gezwungen, aber sie gab sich zumindest Mühe.
    »Wie es aussieht, bleibt es dir erspart, dein Stickzeug zu verspeisen«, meinte Roger trocken. »William Marshal heiratet in der St.-Pauls-Kathedrale Isabelle de Clare.«
    Die Wärme eines von Herzen kommenden Lächelns vertrieb den Kummer in ihren Augen.
    »Ich werde dabei sein, und wenn ich mich in einer Sänfte tragen lassen muss!« Sie warf ihm einen triumphierenden Blick zu. »Ich habe es ja gleich gesagt. Erinnerst du dich?«
    »Allerdings.«
    »Ich nehme an, er will sich wieder Pferde von dir leihen.« Sie grinste schelmisch.
    Roger gab das Grinsen zurück.
    »Natürlich. Aber ich habe ihm eines als Hochzeitsgeschenk für Lady Isabelle gekauft. So braucht er nicht in Smithfield nach einem zu suchen und kann sich anderen Dingen widmen. Er sucht auch Schreiber und Verwalter für seinen neuen Landsitz. Ich habe in Westminster schon Erkundigungen eingezogen.«
    »Was natürlich nichts mit deinem eigenen Wunsch zu tun hat, dir in Smithfield die Pferde anzusehen und Männer für seinen Haushalt zu finden, die dann sowohl dir als auch ihm dankbar sind.«
    Roger gab vor sich selbst zu, dass seine Frau über großen Scharfblick verfügte.
    »Das kam noch dazu«, sagte er und nickte.
    Ida wirkte nachdenklich, als sie an ihrem Wein nippte und an einem Stück Brot knabberte.
    »Also wird William Marshal der Herr von Striguil und Ehemann von Isabelle de Clare.«
    »Ja, dank Richards Zustimmung. Henry hatte ihm das Mädchen versprochen, starb aber, ohne sein Versprechen eingelöst zu haben. Doch Richard hat seinen guten Willen bewiesen, indem er ihn nicht nur zwecks Abwicklung königlicher Geschäfte, sondern darüber hinaus auch noch mit einer Heiratserlaubnis nach England geschickt hat.«
    Ida seufzte traurig.
    »Henry hat oft Versprechen gegeben und sie nicht gehalten. Er behauptete immer, er würde darüber nachdenken und den richtigen Zeitpunkt abwarten, aber der richtige Zeitpunkt kam nie.« Sie lächelte Roger bekümmert zu. »Ich weiß, du glaubst, ich würde trauern, wenn ich nicht trauern sollte, doch ich habe mich mit dem Geschehenen abgefunden, meinen Frieden damit gemacht und meine Gebete gesprochen. Wenn es noch Dinge zu klären gibt, dann sind es die der Lebenden, nicht die der Toten.« Sie hob entschlossen den Kopf und schnitt ein anderes Thema an. »Da du William Marshal ein neues Pferd geschenkt hast, werde ich ihm und seiner Braut auch ein Geschenk machen.«
    »Hast du schon eine Idee?«
    »Eine Wiege«, versetzte sie. »Ich weiß noch, wie viel es mir bedeutet hat, als du eine für unsere Kinder hast anfertigen lassen. Keiner von beiden dürfte so etwas besitzen. William hatte nie Grund, eine anzuschaffen, er ist ein jüngerer Sohn. Und Isabelle ist als Mündel des Königs aufgewachsen, wenn sie noch Familie hat, so lebt sie weit weg jenseits der Irischen See.«
    Rogers Lippen krümmten sich leicht.
    »Greifst du da dem Lauf der Ereignisse nicht etwas vor?«
    Ida schüttelte den Kopf.
    »Hast du nicht seine Sehnsucht gespürt, als er aufbrach, um sich in Henrys Dienste zu stellen? Er wünscht sich eine Frau und eine Familie. Er will endlich Wurzeln

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