Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
Vom Netzwerk:
dass sie einen erotischen Traum hatte und dass derartige Trugbilder sündig und gefährlich waren. Weiche Lippen streiften ihre Schultern und ihr Schlüsselbein und liebkosten ihren Hals. Starke Arme umschlossen sie und zogen sie an einen harten, warmen Männerkörper. Ida hob eine Hand, um ihn zu erforschen, und ertastete Haut, Haar und weiche Bartstoppeln. Sie atmete einen vertrauten Duft ein und spürte, wie ihr Körper augenblicklich reagierte. Sie schlug die Augen auf. Der Raum war in Dunkelheit getaucht, aber sie wusste, dass sie jetzt hellwach und jemand anderes mit im Zimmer war.
    »Roger?«
    »Schsch.« Ein Arm stützte sie, der andere strich über ihren Körper. Er küsste ihre Lider, ihre Wangen, ihre Mundwinkel und schließlich ihren Mund. Sie bog sich ihm stöhnend entgegen, und als er in sie eindrang, schlang sie die Beine um seine Hüften, um ihn ganz in sich aufzunehmen. Er bewegte sich in einem sanften, langsamen Rhythmus, obwohl sie merkte, welche Kraft es ihn kostete, sich zurückzuhalten. Sie erwog, ihm zu sagen, er solle sich nicht quälen, aber ein Teil von ihr wollte, dass er ewig so weitermachte. Dennoch baute sich eine lustvolle
Spannung in ihr auf, die sich endlich mit Macht entlud. Über ihr flüsterte Roger ihren Namen, und sie spürte, wie er in ihr pulsierte, wieder und wieder, bis er sich mit einem tiefen Seufzer auf sie sinken ließ und nach Atem rang wie ein an den rettenden Strand gespülter, fast ertrunkener Schiffbrüchiger.
    Ida streichelte sein Haar und die Seite seines Gesichts und kostete die Last seines Gewichts auf ihrem Körper einen Moment lang aus, ehe er sich zurückzog und sich auf der Matratze ausstreckte. Seine Atemzüge beruhigten sich, und er küsste sacht ihre Schulter. Die Dunkelheit innerhalb der Bettvorhänge umschloss sie wie eine warme Höhle.
    »Wir sind sehr spät angekommen«, murmelte er. »Ich bin schon lange nicht mehr bei Mondlicht geritten. Meine Mutter sagte, du würdest schlafen und ich solle dich nicht stören, aber ich fürchte, ich habe nicht auf sie gehört.«
    »Und darüber bin ich froh«, erwiderte Ida schüchtern, »obwohl ich ihr für andere Ratschläge sehr dankbar war. Was tust du denn hier?«
    »Ich hole dich und die Kinder ab, um mit euch nach Winchester zu reisen.«
    »Ich dachte, du müsstest noch beim König bleiben.«
    Roger schwieg eine Weile, und plötzlich schien die Luft zwischen ihnen zu knistern.
    »Ich habe die Erlaubnis eingeholt, den Hof verfrüht zu verlassen, damit ich euch auf der Reise begleiten kann.« Seine Stimme klang seltsam tonlos. Besorgt tastete Ida auf der Truhe nach Zunder und Feuerstein, fand die Laterne und entzündete sie. Sie musste unbedingt in seinem Gesicht forschen, denn irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
    Als die Laterne die Kammer mit trübem Licht erfüllte, musterte sie ihn aufmerksam. An seinem Hals entdeckte sie eine Abschürfung, die vermutlich von seinem Kettenhemd herrührte,
und an seinem Arm einen Bluterguss, aber ansonsten war er unversehrt. Doch unter seinen Augen lagen tiefe Schatten, die nicht nur von körperlicher Erschöpfung herrühren konnten.
    »War das der einzige Grund für deine Bitte um vorzeitige Entlassung?« Sie zündete zusätzlich noch eine Kerze an, dabei dachte sie an Julianas Rat, ihr Glück nicht aufs Spiel zu setzen.
    Er warf ihr einen argwöhnischen Blick zu.
    »Es war der Hauptgrund«, erwiderte er vorsichtig, dann seufzte er und schüttelte den Kopf. »Ich habe den Hof verlassen, weil ich dringend Abstand von meinen Gefährten brauchte, und wenn es nur ein paar Tage sind. Es sind fast alles Männer, mit denen ich mich nicht abgeben würde, wenn ich es nicht müsste.«
    Ida stand auf und holte den Weinkrug, der auf einer Truhe in der Ecke des Zimmers stand. Unter einem Tuch lagen auch noch etwas Brot und Käse. Sie trug alles zum Bett hinüber und setzte sich auf die Kante.
    »Was ist passiert?«
    Roger verzog das Gesicht.
    »Wir haben Nottingham eingenommen. Hast du meinen Brief erhalten?«
    Sie nickte. Roger hatte ihn in aller Hast verfasst, bevor er zu dem Jagdhaus des Königs in Clipstone aufgebrochen war. Als sie ihn gelesen hatte, hatte sie sich darüber geärgert, dass er offenbar lieber auf die Hirschjagd ging, statt zu ihr nach Framlingham zu kommen.
    »Es war ein harter Kampf, aber ein kurzer.« Er schlug einladend die Bettdecke zurück. »Als unsere Gegner begriffen, dass sie tatsächlich vom König selbst belagert wurden, ergaben sie sich. Von

Weitere Kostenlose Bücher