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Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Füßen.
    »Lady, das bestimmt der König, nicht ich. Ich habe nur zu gehorchen, so wie wir alle. Es tut mir leid, dass das Kind krank ist, aber die anderen Frauen können sich während Eurer Abwesenheit um ihn kümmern.«
    »Sie sind nicht seine Mutter«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Trotzdem, Mistress.« Er verneigte sich vor ihr, ließ aber keinen Zweifel daran, dass ihr keine andere Wahl blieb.
    Ida stand langsam auf. Sie wusste, dass sie furchtbar aussehen musste, hatte aber nicht die Absicht, sich für Henry herzurichten und zu parfümieren. Er sollte sie sehen, wie sie war,
die verzweifelte, verhärmte Mutter eines Kindes, das um sein Leben kämpfte. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, dass Henry sie dann sofort zu ihrem Sohn zurückschickte.
    »Ich werde mich um ihn kümmern.« Hodierna kam zu dem Bett herüber. »Bei mir ist er gut aufgehoben, nicht wahr, mein Kleiner?« Sie ließ sich steif auf ihre arthritischen Knie sinken, nahm Ida das Tuch ab und begann das Kind damit abzutupfen. »Geh nur, tu, was du tun musst.« In dem Blick, der Ida traf, lagen sowohl Mitleid als auch eine deutliche Warnung.
    Unter Aufbietung all ihrer Willenskraft schuf Ida in ihrem Kopf Platz für etwas anderes außer der Angst um William und konzentrierte sich auf das, was Henry von ihr verlangen würde. Je schneller sie es hinter sich brachte, desto eher konnte sie zu ihrem Sohn zurückkehren.
    Henry wartete in seinem Gemach auf sie, er schritt rastlos vor dem Feuer auf und ab. Ein paar Diener waren gleichfalls anwesend, hielten sich aber unauffällig im Hintergrund, da Henry tief in Gedanken versunken zu sein schien. Als Ida eintrat, blickte er auf, lächelte und bedeutete ihr, zu ihm zu kommen.
    »Ich habe dich vermisst, Liebes.« Er nahm ihre Hände in die seinen und küsste sie auf die Lippen. Dann hielt er sie auf Armeslänge von sich weg und sah sie an.
    »Tränen?« Er strich mit dem Daumen über ihre feuchte Wange. »Was hast du denn?«
    Ida schniefte und wischte sich mit dem Ärmel ihres Gewandes über die Augen.
    »Es tut mir leid, Sire. Mein Sohn … unser Sohn William … er hat Fleckfiebertyphus, und ich habe solche Angst um ihn. Ich dachte …« Ihre Stimme brach. »Ich dachte, Ihr wüsstet, dass er krank ist.«
    Seine Stimme klang beschwichtigend.
    »Natürlich tue ich das, aber ich weiß auch, dass du eine Atempause brauchst. Deine Kammerfrauen können sich eine Zeitlang um ihn kümmern. Der Arzt sagt, er wird sich wieder erholen, sowie das Fieber sinkt.« Er zog sie zum Bett, drückte sie darauf nieder und brachte ihr einen Becher gewürzten, mit Zucker gesüßten Wein.
    »Sire, ich kenne meine Pflicht Euch gegenüber«, sagte Ida, als sie den Becher sinken ließ. »Aber ich bin seine Mutter, ich sollte bei ihm sein.« Sie packte ihn beschwörend am Ärmel seiner Tunika. Der Wein lag ihr wie flüssiges Blei im Magen und verursachte ihr Übelkeit.
    »Du trägst meinen Ring nicht mehr?«, fragte er scharf.
    Ida schluckte.
    »Er liegt in meiner Truhe. Ich habe ihn abgenommen, während ich unseren Sohn pflegte. Ich wollte ihn nicht damit kratzen, und ich war zu sehr mit William beschäftigt, um daran zu denken, ihn wieder anzustecken, als Ihr mich habt rufen lassen.« Sie hörte die atemlose Panik, die in ihrer Stimme mitschwang, und wusste, dass sie die Situation nicht gut meisterte.
    Ungeduldig zog Henrys die Brauen zusammen.
    »Er ist bei den anderen Frauen in guter Obhut, das habe ich dir doch gesagt«, knurrte er.
    Ida nickte nur stumm.
    »Ida, sieh mich an.« Er hob ihr Kinn und blickte ihr ins Gesicht. »Ah.« Seine Stimme wurde weicher. »Du bist so schön, und mir liegt wirklich viel an dir.«
    Idas Kehle schnürte sich so stark zu, dass sie würgen musste. Was sollte sie darauf antworten?
    »Dein Bruder hat mit dir gesprochen?«
    »Worüber, Sire?« Sie sah ihn verwirrt an. All ihre Gedanken kreisten nur um ihren Sohn und den Drang, möglichst schnell wieder bei ihm zu sein.
    »Über seinen Vorschlag, dich mit Roger Bigod zu verheiraten.«
    Seine Worte verschlugen Ida den Atem. Sie kam sich so vor, als habe ihr jemand einen nassen Lappen ins Gesicht geklatscht, und konnte Henry einen Moment lang nur mit offenem Mund anstarren. Es durfte doch nicht wahr sein, dass sie sich ausgerechnet jetzt mit dieser Frage befassen sollte!
    »Demnach hat er es nicht getan? «, hakte Henry gereizt nach.
    Ida kämpfte darum, sich zu konzentrieren, ihre Gedanken auf das Hier und Jetzt zu richten.
    »Doch,

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