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Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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der Männer auf sich ziehen und einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen.
    Er schüttelte grinsend den Kopf.
    »Ihr habt Recht, Messire. Er ist noch nicht fertig ausgebildet. Ich arbeite daran, damit er in ein paar Jahren mein jetziges Pferd ersetzen kann.« Er rieb sich über das Kinn. »Aber es stehen zwei Fohlen derselben Abstammung zum Verkauf, und wenn er hier nicht auf Feldzügen gebraucht wird, lasse ich ihn zu meinen Stuten, damit er Nachkommen zeugt.«
    »Wie steht es mit seiner Ausdauer?«
    »Er hält einen ganzen Jagdtag durch und bewährt sich auch auf dem Schlachtfeld.« Roger gab dem Hengst einen Klaps auf das glänzende Fell. »Vielleicht fehlt ihm noch ein bisschen Fleisch auf den Rippen, aber das kommt schon noch.«
    »Das sehe ich an seinem Körperbau.« William Marshal lächelte Roger zu. »Mein Vater hegte eine Vorliebe für Graue, weil sie sich aus einer Menge herausheben und er immer die Anlaufstelle für seine Männer war. Jeder wusste, wo er im Schlachtgetümmel zu finden war.«
    »Dasselbe sagt man von Euch, Messire, und dazu braucht Ihr kein graues Pferd.«
    William winkte bescheiden ab.
    »Ich habe auch von Euch viel Gutes gehört, Mylord.«
    Roger zuckte die Achseln, obwohl er sich insgeheim freute.
    »Es dauert lange, bis man sich einen gewissen Ruf erarbeitet hat.«
    »Ihr wärt überrascht, wenn Ihr wüsstet, wie bedeutend Euer Ruf bereits ist.« William kniff die Augen zusammen, trat einen Schritt zurück und verneigte sich. Roger drehte sich um und sah Ida mit ihren Zofen und zwei mit Paketen beladenen Dienern auf sie zukommen.
    »Lady Bigod.« William verbeugte sich noch tiefer. »Es ist schwierig, den Blick eines Mannes von all den prachtvollen Pferden hier abzuwenden, doch Euch gelingt dies mühelos.«
    Ida lachte ihn an.
    »Nicht mühelos, aber ich tue, was ich kann.« Sie wandte sich an Roger. »Ich bin gekommen, um zuzusehen, wie du Vavasour die Gangarten durchexerzieren lässt.«
    Sie rieb dem Hengst die Nüstern und sah ihren Mann liebevoll an.
    William Marshal nickte Roger zu und schickte sich an, sich zu verabschieden.
    »Ich beneide Euch, Mylord. Ihr besitzt das schönste Pferd auf dem Feld und habt die schönste Frau an Eurer Seite.«
    Roger beantwortete das Kompliment mit einer höflichen Geste.
    »Mögt Ihr eines Tages ebenso gesegnet sein, Messire. In der Zwischenzeit verneige ich mich vor dem besten Kämpfer des Turniers.«
    William entblößte lachend seine weißen Zähne und wirkte sichtlich erfreut.
    »Das wird sich erst noch zeigen.« Er verneigte sich erneut, als der junge König zu ihnen trat, der mit seinem Handschuh gereizt gegen seinen Oberschenkel schlug.
    »Ich habe Euch überall gesucht«, nörgelte er.
    »Es tut mir leid, Sire. Ich war auf dem Weg zu Eurem Zelt, wurde aber von Lord Bigods Hengst abgelenkt. Ist er nicht das beste Schlachtross, das Ihr je gesehen habt?«
    Roger wechselte einen kurzen, verständnisvollen Blick mit William. Der junge König befand sich in Schmolllaune, und William versuchte ihn zu beschwichtigen, wie man ein Kind mit Süßigkeiten beschwichtigt.
    Englands Erbe ließ den Blick über Vavasour schweifen und
gab widerwillig zu, dass es sich in der Tat um ein prächtiges Tier handelte. Dann fasste er Ida ins Auge.
    »Weiß mein Vater, dass Ihr Euch im Ausland aufhaltet?«, fragte er mit leiser Verachtung in der Stimme.
    Betretenes Schweigen trat ein. Ida senkte errötend den Blick, doch Roger sah keinen Grund, warum der junge König nicht von seiner Heirat erfahren sollte.
    »Sire, Ida ist seit Anfang Dezember meine Frau«, verkündete er.
    Der junge Mann stutzte, dann lachte er und streckte Roger eine Hand hin.
    »Dann beglückwünsche ich Euch dazu, einen solchen Gunstbeweis meines Vaters erhalten zu haben, Mylord … und Euch natürlich auch, Mylady.«
    Roger erstarrte. Die Worte waren nicht nur an sich eine Beleidigung, sondern eindeutig boshaft gemeint.
    Der junge Henry schritt erneut um den Hengst herum. »Zu schade, dass er nicht grau ist«, meinte er. »Dann wäre er noch mehr wert.« Er warf Roger einen verschlagenen Blick zu. »Wisst Ihr, dass Eure Halbbrüder hier sind?«
    Ida rang vernehmlich nach Atem.
    »Ich habe es gehört, Sire«, erwiderte Roger, wobei er den jungen König insgeheim zur Hölle wünschte. Er hatte versucht, Ida die Anwesenheit seiner Brüder zu verheimlichen, weil er wusste, dass sie sich aufregen würde. Huon hatte sich vor kurzem dem Gefolge des jungen Königs angeschlossen, pickte die Brosamen

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