Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
starteten und landeten Flugzeuge, manchmal auf beiden Pisten gleichzeitig, aber auch am Himmel brummten Maschinen, und ein Geschwader P-51-Mustang-Kampfflugzeuge donnerte in Formation vorbei.
Am Boden war ebenfalls alles in Bewegung. Tyler und seine Begleiter mussten stehen bleiben, um einen AWACS -Aufklärer vorbeizulassen, der neben einem weißen Überschallausbildungsflugzeug und einem Chinook-Helikopter mit Tandem-Rotoranordnung einparkte. Besucher standen Schlange, um Maschinen zu besichtigen oder den Piloten Fragen zu stellen. Einige Neugierige durften sich sogar ins Cockpit setzen. In einer anderen Reihe standen historische Flugzeuge, von Doppeldeckern aus dem Ersten Weltkrieg bis zu Helikoptern aus der Zeit des Vietnamkriegs. Etwas weiter entfernt boten Boeing und Airbus Besichtigungstouren durch ihre neuesten Linienmaschinen an.
Auf einer Strecke von tausend Metern waren in riesigen Zelten Ausstellungen von Herstellern und Anbietern, aber auch verschiedene Restaurants untergebracht. Vor vielen Zelten standen neue Modelle von Sportflugzeugen und Prototypen, um die Besucher aus aller Welt anzulocken. In den breiten Durchgängen drängten sich die Menschen, Pendelbusse transportierten Personal und Gegenstände in alle Richtungen. Eine ganze Woche lang war der Flughafen eine Kleinstadt, die an sonnigen Tagen von annähernd hunderttausend Interessenten besucht wurde.
»So viele Flugzeuge an einer Stelle habe ich noch nie gesehen«, staunte Fay. »Es ist gewaltig.«
»Wie geht es dir, Nana? Vielleicht wärst du doch besser in Los Angeles geblieben …«
»Es geht mir gut.«
Tyler fand, dass sie alles andere als gut aussah. Das viele Reisen und der Mangel an Schlaf hatten jeden von ihnen erschöpft, aber Fay sah besonders mitgenommen aus. Die dunklen Ringe unter ihren Augen und ihre hängenden Schultern verrieten, dass sie ihre Grenze erreicht hatte. Er hatte noch nie jemanden kennengelernt, der in ihrem Alter so fit war, aber nun holte ihre Krankheit sie offenbar ein.
Morgan hatte das FBI und ihre Vorgesetzten davon überzeugen wollen, dass Koltschew ein Attentat plante, damit sie den Start des Raumflugzeugs verhinderten oder zumindest streng bewachen ließen. Ihre Suspendierung hatte jedoch ihrer Glaubwürdigkeit so sehr geschadet, dass man ihr kein Gehör schenkte. Außerdem, hielt man ihr entgegen, habe es eine neue Entwicklung gegeben. Der Privatjet des Russen sei über einer unbesiedelten Gegend Kanadas explodiert. Der Heimatschutz ging davon aus, dass er kalte Füße bekommen hatte und das Xenobium statt in die USA nach Russland bringen wollte. Die kanadischen Behörden hatten Ermittler losgeschickt, die von einer forensischen Einheit des FBI und der Air Force unterstützt wurden. Der Heimatschutz vertrat die Auffassung, dass die Bedrohung vorüber war. Nun konzentrierte man alle Kräfte darauf, den teuren Prototyp der Bombe wiederzufinden.
Tyler traute dem Frieden jedoch nicht. Der Russe war weder leichtsinnig noch neigte er dazu aufzugeben. Deshalb war Tyler persönlich nach Oshkosh geflogen. Er war fest entschlossen, den Russen aufzuhalten, falls er wider Erwarten doch auftauchte. Da alle Nachtflüge nach Chicago ausgebucht waren, hatte Tyler einen Privatjet seiner Firma aus Seattle nach Los Angeles kommen lassen, der sie von dort direkt nach Oshkosh flog. Er hatte auch Pistolen angefordert, da Morgans Waffe konfisziert worden war. Sollte es zu einer weiteren Begegnung mit den Russen kommen, wären sie ohne Waffen im Nachteil. Durch eine Verzögerung beim Abflugcheck in Los Angeles waren sie später als geplant abgeflogen und kamen erst eine Stunde vor dem Start des Raumflugzeugs an. Viel Zeit hatten sie also nicht mehr, und Fay würde sie behindern, auch wenn sie sich große Mühe gab, mit ihnen Schritt zu halten.
»Fay«, fragte nun auch Tyler, »wie fühlst du dich wirklich?«
Sie lächelte schwach.
»Nur ein wenig müde.«
»Warum suchst du dir nicht ein Plätzchen unter den Sonnenschirmen, dort drüben, in dem Café?«, schlug Jess vor, die verstanden hatte, worauf Tyler hinauswollte. »Du könntest den Skyward im Auge behalten und uns benachrichtigen, falls du etwas Ungewöhnliches bemerkst.«
Fay wollte protestieren, änderte dann aber ihre Meinung.
»Vielleicht habt ihr recht. Die Stelle ist gut, dort sitze ich nicht auf dem Präsentierteller. Wenn ich Koltschew sehe, rufe ich euch an.«
»Perfekt. Und denk daran, viel Wasser zu trinken. In dieser Hitze bist du schnell
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