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Die rote Agenda

Die rote Agenda

Titel: Die rote Agenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liaty Pisani
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Konsequenzen
für ihn hat. Es war nur ein Ausrutscher und wird sich nicht wiederholen. Ich
garantiere für ihn.«
    [376]  Ogden
und Stuart wechselten gereizte Blicke. »Jetzt gehen Sie, Trapani, wir schicken
Ihnen diesen picciotto mit der Post, als Draufgabe
zum Sizilianer«, sagte Ogden, der nahe daran war, die Geduld zu verlieren.
    Trapani
nickte und ging schließlich davon, Richtung Tonnara.
    Der
Senator, weiß wie eine Wand, wurde in einen der gepanzerten Wagen verfrachtet,
und Comandante Giani kam auf die Agenten des Dienstes zu.
    »Wir fahren
zurück nach Catania. Der Gefangene wird bis auf neue Order den Polizisten des SCO übergeben. Giorgio Alimante wird am Vormittag in Catania
eintreffen und sich mit Ihnen in Verbindung setzen, sobald er gelandet ist. Es
war mir ein Vergnügen, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    Als auch
die Spezialeinheit abgezogen war, stiegen die Agenten in ihre Wagen und machten
sich auf den Rückweg nach Catania. Ogden und Stuart fuhren in einem von Franz
gelenkten Audi; Partanna saß vorne neben ihm. Bruno und Caspar folgten ihnen im
Mercedes.
    »Mit diesen
Irren hier kann nicht mal Tschetschenien mithalten«, bemerkte Stuart und
zündete sich eine Zigarette an.
    Ogden
lachte. »Tschetschenien kann man nicht mit diesem wunderbaren Fleckchen Erde
vergleichen. Sieh dich doch mal um, es scheint das Paradies auf Erden.«
    »Ja,
bewohnt von Dämonen. Diese Leute sind nicht auszuhalten, sie verbringen ihr
Leben damit, sich zu rächen und gegenseitig abzuschlachten, schlimmer als in
einer griechischen Tragödie.«
    [377]  »Und es
ist noch nicht zu Ende«, ließ sich Salvatore Partanna vom Vordersitz vernehmen.
    »Hast du
noch irgendeine andere Dummheit vor?«, fragte Franz.
    »Nein, der
Pate hat mir vergeben, und Sie auch. Das ist in Ordnung so. Aber ich habe das
Gefühl, dass noch irgendetwas geschieht.«
    »Nämlich?«,
fragte Ogden.
    »Ich sollte
nicht darüber reden, weil es nicht loyal gegenüber Matteo Trapani ist. Aber
wenn ich schweige, ist es Ihnen gegenüber nicht loyal. Sie hätten mich töten
können oder festnehmen, aber Sie haben es nicht getan, daher stehe ich in Ihrer
Schuld.«
    »Also, was
ist das für ein Gefühl? Heraus damit, Kleiner«, sagte Franz.
    Partanna
nickte. »Sie haben die letzten Worte, die der Pate zum Senator gesagt hat,
nicht verstanden, weil sie leise gemurmelt und sizilianisch waren. Aber ich
schon…«
    »Und was
soll er ihm gesagt haben?«, fragte Stuart.
    »›Du wirst
im Gefängnis verrotten, verdammter Bastard. Aber deine Komplizen werden ein
noch schlimmeres Ende nehmen‹«, zitierte Partanna.
    »Und was
sagen Ihnen diese Worte?«, fragte Ogden.
    Partanna
zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, welche Abmachungen Sie mit Matteo
Trapani haben. Aber ich bin sicher, dass der Pate Stefano Montano rächen will,
und es wird ihm nicht genügen, dass diejenigen, die für seinen Tod
verantwortlich sind, ins Gefängnis geworfen werden.«
    »Da müsste
er aber eine Menge Leute umbringen –« Stuart unterbrach sich und wandte sich
Ogden zu. »Heute [378]  Nachmittag wird die Brücke von Messina eingeweiht. Der
Präsident der Republik mit seinem Hofstaat und eine Menge Politiker werden da
sein. Das ist das letzte öffentliche Ereignis, an dem der Präsident teilnimmt,
bevor gegen ihn und seine Leute ermittelt wird.«
    »Trapani
könnte etwas organisiert haben«, sagte Ogden.
    »Allerdings«,
nickte Stuart. »Franz, gib Gas, wir müssen so schnell wie möglich nach Messina.
Ich benachrichtige Alimante.« Doch bevor er das Telefon nahm, klopfte er
Partanna auf die Schulter. »Wenn dein Gefühl stimmt, Salvatore, könntest du
sogar ein Held werden.«

[379]  59
    Nachdem
sie den Flughafen Catania Fontanarossa verlassen hatte, nahm Betta ein Taxi.
Die Hitze war fast unerträglich geworden. Der Tag war klar, doch die Temperatur
lag weit über dem jahreszeitlichen Mittel.
    Trotzdem
beschloss sie, nicht ins Hotel nach Taormina zurückzukehren. Auf gar keinen
Fall wollte sie ihren Mann treffen, der vielleicht um diese Zeit von seinen
mysteriösen nächtlichen Ausflügen zurück war.
    Sie
verhandelte mit dem Taxifahrer über den Preis der Fahrt nach Messina, und nach
einigem Hin und Her einigten sie sich. Die Fahrt war den Preis jedenfalls wert.
An diesem sonnigen Morgen bot die Ionische Küste mit ihren zahlreichen felsigen
Buchten einen bemerkenswerten Anblick.
    Betta sah
durchs Fenster auf diese alte zerklüftete Küste voller Wunder und fragte sich,
wie es

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