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Die rote Farbe des Schnees

Die rote Farbe des Schnees

Titel: Die rote Farbe des Schnees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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wieder viel wärmer.“
    Joan befühlt das kühle Gesicht
des Knaben. „Wir müssen Acht geben, dass er keine Lungenentzündung bekommt. Du
solltest ihn im warmen Quellwasser baden. Er ist so weit aufgewärmt, dass es
nicht mehr schaden kann.“
    „Dann solltest du es dir
ebenfalls angedeihen lassen. Du warst furchtbar kalt, Joan.“
    Diese nickt zustimmend. „Wenn
ich wieder die Kraft dazu habe. Ich fühle mich noch zu schlapp.“
    „Was um des Himmels Willen
fehlte dir bloß? So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Du reagiertest auf
nichts mehr, hast nicht aufgehört, zu würgen.“
    „Ich weiß es wirklich nicht“,
blockt Joan ab. Sie will nicht darüber nachdenken, geschweige denn, reden.
    Blanche ist gedankenvoll
verstummt. Dann erhebt sie sich von der Bettkante. „Ich gebe Malcom Bescheid,
dass es dir wieder besser geht. Er war in unglaublicher Sorge.“
    Joan wird unruhig. Der bloße
Gedanke an ihn schnürt ihr die Kehle zu. Und plötzlich ist es eine
unerklärliche Angst, die sie vor ihm empfindet. „Ich will ihn nicht sehen“,
stammelt sie hastig und eine Spur zu laut.
    Blanche runzelt verwundert die
Stirn. „Warum? Er wird sich selbst von deinem Wohlergehen überzeugen wollen.“
    „Nein“, kommt es nun panisch,
worauf Blanche beschwichtigend die Hände erhebt.
    „Schon
gut. Beruhige dich. Ich lasse mir etwas einfallen.“
    Joan liegt
wach in ihrem Bett. Es ist eine dieser stockfinsteren Neumondnächte, die einen
im Grunde gut schlafen lassen. Doch was Joan den Schlaf raubt, ist quälende
Einsamkeit. Wie verflucht sie ihre zwiespältigen Gefühle Malcom gegenüber. Aber
die Angst vor ihm überwiegt ihre Sehnsucht nach dem Mann ihres Herzens. Völlig
überfordert mit dieser Gefühlsflut entgeht ihr dennoch nicht, dass er wahrhaft
um sie bemüht ist. Ein unerhörter Fortschritt nach dieser Zeit des Schweigens,
den sie sich kaum zu erklären vermag. Jetzt, da sie seine Beweggründe kennt.
Doch nein. Weiter mag sie nicht über diese nachdenken. Schniefend wischt sie
sich die leisen Tränen vom Gesicht und versucht, doch noch etwas Schlaf zu
finden. Und es scheint dieses Mal zu gelingen. Sanft ist sie bereits in einen
Dämmerzustand geglitten, als sie unwillkürlich eine Regung unter ihrer Decke
gewahrt. Im Halbschlaf ertastet sie den vertrauten, warmen Körper. „Endlich
bist du da“, raunt sie selig, schmiegt sich behaglich an ihn. „Meine Wünsche
wurden erhört.“ Sie ist ganz ohne Angst. Vermutlich ist sie zu müde dafür. Sie
möchte nur noch schlafen ... an seiner Seite.
    Doch er will scheinbar mehr.
Sanft streichelt er über ihren Körper, verursacht ihr eine Gänsehaut, die sie
am Einschlafen hindert. Sie seufzt darüber gequält und selig zugleich. Es
scheint ihn zu ermuntern.
    „Joan, liebe mich“, flüstert er
ihr ins Ohr und knabbert an ihrem Ohrläppchen, dass es sie kitzelt. „Lass mich
nicht warten, liebreizendste aller Frauen“, haucht er weiter. Er findet ihren
Mund. Seine Küsse sind forschend und sagenhaft süß. Schlaftrunken erwidert sie
sie. Dann schlägt er die Decke zurück und küsst ihren nackten Körper. Zärtlich
entdeckt er ihn neu, was sie ganz langsam zu sich kommen lässt. Er küsst sie an
den geheimsten Stellen, entlockt ihr ein verzücktes, wohliges Stöhnen. Seine
Sanftheit ist ihr angenehm neu. Geschmeidig reibt er sich an ihr und legt sich
schließlich auf sie. Doch er ist geduldig, reizt sie in ihrer Lust, indem er
sie seinen Körper spüren lässt und gleichzeitig den ihren liebkost. Joan
lächelt. Welch Überwindung es ihn kosten muss, sich bei seinem sonstigen
Ungestüm in solcher Geduld zu üben. Er scheint es wie sie auszukosten, dass sie
endlich wieder beeinander liegen. Genüsslich zieht sie den vertrauten Geruch
seiner Haut ein, spürt seine Härte an ihrem Schoß und kann es nicht länger
erwarten. Ungeduldig bäumt sie sich ihm entgegen. Er legt eine Hand unter ihr
Gesäß, um sie an sich zu ziehen. Unendlich sanft nimmt er sie, so dass es ihr
den Atem raubt. Ihr wird am ganzen Körper heiß. Sie nimmt ihn gänzlich in sich
auf, hört verzückt, wie er aufstöhnt, umschließt seine Taille fest mit den
Beinen und bewegt sich in seinem Takt, der zusehends rasanter wird. Keuchend
streicht sie ihm über die glatte Haut seines Rückens, jeden Moment ihren
Höhepunkt erwartend. Plötzlich stutzt sie. Im Grunde widerstrebt es ihr, doch
sie kommt nicht umhin. Seine Haut. Sie ist ganz glatt! Wo sind seine Narben?
Sie schluckt trocken, sucht

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