Die Rueckkehr der Phaetonen
von der Venus und alles, was vor diesem Abflug passiert war, einer gründlichen Analyse und fanden heraus, wie das Schiff gesteuert wurde.
Das Expeditionsraumschiff startete selbstverständlich hinter dem Phaetonenschiff her - die Besatzung von der Erde konnte nicht anders, als zu versuchen, ihre Kameraden zu retten. Beide Schiffe trafen sich im Weltraum zwischen Venus und Erde.
Hier unterlief den Kosmonauten ein Fehler. Er war verständlich, wenn wir uns an die Tatsache erinnern, dass Raumflüge für Menschen noch nicht alltäglich waren. Weil die Raumfahrer wussten, wie nützlich dieses fremde Raumschiff für die Wissenschaf der sein würde, beschlossen sie, nicht direkt zur Erde zu fliegen, sondern zuerst auf einem Himmelskörper mit geringerer Schwerkraft zu landen, um Landeerfahrungen zu sammeln. Für dieses Experiment hatten sie sich den Asteroiden Ceres ausgesucht. Der Fehler aber bestand darin, dass niemand an die übrig gebliebenen Energievorräte im phaetonischen Schiff gedacht hatte, die in Wirklichkeit bereits erschöpft waren. Nachdem das phaetonische Schiff Ceres erreichte, verweigerte es weitere Dienste.
Heutzutage beherrscht unsere Technik die Gravitation, und die Piloten unsere Raumschiffe müssen sich niemals Gedanken über Energiemangel machen. Daraus können wir schließen, dass die phaetonische Wissenschaft zum Bauzeitpunkt dieses Raumschiffs noch nicht unser modernes Niveau erreicht hatte
— aber sie war der Technik des zwanzigsten Jahrhunderts christlicher Ära um eineinhalb Jahrtausende voraus. Und ungeachtet dieses Zeitunterschieds haben die Menschen es geschafft, die Schiffssteuerung zu verstehen!
Die Menschen, die mit einem nun endgültig toten Raumschiff auf der Ceres gelandet waren, wurden von einem anderen Schiff gerettet. Und das phaetonische blieb für immer auf dem kleinen Planeten. Dort steht es auch heute — genauso unzerstörbar, wie man es auf der Venus gefunden hatte. Die Gravitationskräfte waren zu der Zeit noch nicht bezwungen worden, also gab es auch keine Möglichkeit, das Ringraumschiff auf die Erde zu bringen. Als es dann später möglich wurde, hatte es keinen Sinn mehr, das Schiff auf die Erde zu überführen - darin gab es nichts mehr, was für die Erdwissenschaft noch unbekannt, rätselhaft oder nützlich gewesen wäre.«
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An dieser Stelle war das Vorwort zum Buch zu Ende. Es hatte Wolgin sehr beeindruckt - bereits zu seiner Zeit, die jetzt sogar ihm selbst wie ferne Vergangenheit vorkam, waren die Menschen sicher durch das Sonnensystem geflogen. Was konnte also daran erstaunlich sein, dass sie sich jetzt im Weltall wie zu Hause fühlten?
Das Rätsel um das Wort »Phaeton«, das er bei Wtorows Vortrag oft gehört hatte, war nun aufgeklärt. Offensichtlich bestand eines der Expeditionsziele der »Lenin« darin, diesen Planeten zu finden und Kontakt mit seinen Bewohnern herzustellen. Aber warum suchte man in der Nähe der Wega? Warum wusste man auf der Erde, im Gegensatz zu den Raumfahrern, dass der Phaeton nicht dort war, wo man nach ihm gesucht hatte? Und schließlich, warum war der fünfte Planet des Sonnensystems auf einmal bei einem anderen Stern gelandet? Wie war er dorthin gekommen und wohin war er wieder verschwunden? Die Antworten auf diese Fragen gab es sicher im Buch selbst - aber Wolgin hatte es nicht eilig, das Lesen fortzusetzen.
Nachdem er das Vorwort gelesen hatte, dachte er erst einmal nach. Seine Kenntnis der modernen Sprache war noch nicht so gut, dass er jedes beliebige Buch ohne Mühe lesen konnte. Er sah auch, dass die weiteren Seiten voller mathematischer Formeln und Skizzen waren, mit denen er sehr schwer zurecht kommen würde. Ob es dann nicht besser wäre, stattdessen mit jemandem von den Kosmonauten zu sprechen? Mit Melnikowa, zum Beispiel... Bei diesem Gedanken lächelte Wolgin unwillkürlich. Ein Gespräch über den Phaeton wäre ein hervorragender Vorwand.
Von seinen zwölf Zeitgenossen, die so unerwartet aus den Tiefen des Alls zu ihm gekommen waren, konnte er bis jetzt nur mit Melnikowa keine einfache und freundschaftliche Beziehung knüpfen. Es war nur sie, die ihn jedes Mal beunruhigte und erregte, wenn sie ihm unter die Augen kam. In ihrer Anwesenheit wurde Wolgin immer wieder von Erinnerungen an die Vergangenheit überwältigt - das kam daher, dass Melnikowa ihn sehr an seine verstorbene Ehefrau Irina erinnerte. Zum ersten Mal hatte ihn die Ähnlichkeit noch in Kosmograd verblüfft, als er der Bitte der Raumfahrer nachkam
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