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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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kamen sie nun zu sechst in Kosmograd an, abgesehen von Wiktor und Wilson, die, nachdem sie sich von den Reisenden verabschiedet hatten, zuerst in das ehemalige England fliegen und dann wieder nach Leningrad zurückkehren wollten. Sowohl der eine wie auch der andere beherrschten den Aref mittlerweile so gut wie perfekt.
    »Nehmt eine andere Maschine«, sagte Wladilen zu ihnen. »Diese ist viel zu groß für zwei Leute.«
    »Wo sollen wir denn eine andere finden?«
    »Auf dem Dienstarefplatz, wo denn sonst? Einen solchen Platz gibt es in jeder Stadt, und dort könnt ihr auch den Aref lassen, den ihr jetzt habt. Schafft ihr es, nach dem Weg zum Platz zu fragen?«
    »Das kriegen wir schon hin«, sagte Wiktor. »Ich habe inzwischen ein wenig von eurer Sprache gelernt.«
    Nachdem sie aus dem Aref gestiegen waren, fragte Wladilen dennoch selbst, wie man zu dem Platz kommen konnte. Es stellte sich heraus, dass dieser gar nicht weit war - direkt hinter dem nächsten Haus.
    Die Passagiere stiegen bereits in den Raketengleiter, der auf dem Startplatz stand. Sie kamen aus allen Richtungen, und es waren sehr viele. »Ich hätte nie gedacht, dass es so viele Passagiere geben würde«, sagte Wolgin. »Was wollen sie alle auf dem Mars? Oder sind es einfach nur Schaulustige, wie wir?«
    »Momentan leben mehr als dreihunderttausend Menschen auf dem Mars«, erwiderte Mary. »Natürlich sind auch ein paar Touristen dabei, aber die meisten sind Mitarbeiter der Reinigungsabteilungen oder Bauarbeiter, welche die Stationen und Betriebe bauen. Auf dem Planeten gibt es bereits sehr viele davon - man hat beschlossen, Mars mit einer dichteren Atmosphäre zu umgeben, und das bedeutet ziemlich viel Arbeit.«
    »Einst wollten die Menschen nicht etwa zu einem anderen Planeten fliegen, sondern in eine andere Stadt«, sagte Wolgin. »Und sie alle hatten immer Gepäck dabei. Und was ist hier? Kein einziger bringt etwas mit.«
    »Schau uns doch an«, Krischewskij breitete die Arme aus. »Wir sehen doch auch so aus, als hätten wir nichts weiter vor als spazieren zu gehen.«
    Vorher hatte es natürlich ein Gespräch über Gepäck gegeben und darüber, was man alles mitnehmen musste. Wladilen und Mary hatten die anderen aber davon überzeugt, dass sie rein gar nichts einpacken sollten. »Alles, was wir brauchen, finden wir auch auf dem Mars«, sagten sie, »wozu also noch irgendetwas mitnehmen? Das macht heutzutage niemand mehr.«
    »Kann man auf Mars denn wirklich alles finden?«
    »Natürlich, was denn sonst? Dort leben auch Menschen, und zwar nicht nur für ein paar Tage, sondern jahrelang.«
    »Gut, gut, meinetwegen«, gab sich Wtorow geschlagen. »Und was machen wir auf dem Weg? Nehmen wir doch wenigstens ein paar Bücher mit.«
    »Im Raketengleiter gibt es sowohl Bücher als auch Filme. Oder ihr könnt den ganzen Weg durchschlafen - auf jedem Raumschiff gibt es einen Arzt.«
    »Was mich angeht, so werde ich sicher keine Filme oder Bücher brauchen«, sagte Wolgin. »Ich hoffe, aus dem Raketengleiter kann man etwas sehen - gibt es dort Fenster, Bullaugen oder so etwas?«
    »Das wirst du dann schon sehen«, schmunzelte Mary.
    Nicht nur Wolgin, der noch niemals ein interplanetares Raumschiff gesehen hatte - von dem, das seine Freunde von Ganymed gebracht hatte, mal abgesehen - sondern auch die Kosmonauten selbst staunten nicht schlecht, als sie den Linienraketengleiter sahen. Schon allein der Name ließ einen annehmen, dass der Flug mit einer Rakete stattfinden würde — der »ZMP-258«, der ebenfalls ein Raketengleiter war, hatte alle äußeren Anzeichen einer Rakete gehabt: einen verlängerten Rumpf, eine zigarrenförmige Nase ... Aber das Schiff »Erde-Mars« hatte nichts mit dem »ZMP« gemeinsam - es war ein riesiger bronzefarbener Ring, bis zu hundert Meter im Durchmesser und fünf Meter hoch, der von einer runden Kuppel aus blassgelbem Metall gekrönt war. Kein einziges Fenster, kein einziges Bullauge. Nur im unteren Teil des Ringes sah man so etwas wie eine Tür - eine ovale Öffnung, die sich direkt über dem Boden befand. »Na so was«, sagte Wolgin enttäuscht zu Mary. »Und was hast du mir alles erzählt?«
    »Das wirst du schon sehen«, sagte die junge Frau wieder.
    »Dieses Schiff sieht wie ein Zirkusgebäude aus«, sagte Wtorow auf Russisch. »Nur eben viel zu groß geraten.«
    »Fragen Sie mal, womit das Schiff angetrieben wird«, bat Wilson. »Ist es die Antigravitation?«
    »Ja«, antwortete Wladilen. »Im Flug benutzt ein

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