Die Rueckkehr der Phaetonen
Die Menschen, die ihn erwarteten, liefen auf ihn zu und begrüßten ihn herzlich.
Er breitete die Arme aus. »Hallo, Freunde!«, sagte er in einer sanft klingenden Sprache, in der der russische Grundwortschatz mit Worten aus anderen europäischen Sprachen vervollständigt und weiter entwickelt war. »Ich komme zwei Minuten zu spät, entschuldigt mich. Es war sehr heiß, und ich habe unterwegs angehalten, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Und weil ich die ganze Zeit mit maximaler Geschwindigkeit geflogen bin, habe ich es auch nicht geschafft, die Zeit aufzuholen. Lass dich mal ansehen, Lucius!«, fügte er hinzu und zog einen der ihn Empfangenden an sich. »Wir haben uns lange nicht mehr natürlich gesehen. Wie geht’s Mary?«
»Alles in Ordnung, Vater«, sagte Lucius. »Deine Enkelin vermisst dich sehr und will dich sofort sehen. Sie wartet zu Hause auf uns. Wir hoffen, dass du dieses Mal ein bisschen länger hier bleibst.«
»Das hängt von dir ab, mein Freund.« Der alte Mann lächelte verschmitzt. »Am Teleoff hast du mir viel erzählt, aber wie es wirklich aussehen wird ... wir schauen mal! Wenn es so interessant ist, wie du mir versichert hast, dann bleibe ich. Stell mir doch mal deinen Freund vor«, fügte er hinzu.
Derjenige, den diese Worte betrafen, kam näher. Es war ein junger Mann, groß und schlank, mit bronzefarben gebranntem Gesicht. Trotz des heißen Tages hatte er einen bis zum Hals zugeknöpften blauen Overall mit langen Ärmeln an. Er verbeugte sich ehrerbietig vor dem alten Mann und drückte mit sichtbarem Respekt seine Hand. »Mein Name ist Wladilen«, sagte er mit reiner und klarer Stimme, in der sich Sanftheit mit einem metallischen Tonfall verband. »Ich freue mich sehr, Sie persönlich kennen zu lernen. Ich freue mich sehr«, wiederholte er, »dass ich Muncius sehe, den großen Wissenschaftler unserer Zeit.«
Der alte Mann lächelte wieder. »Wo sind Sie denn so braun geworden, Wladilen?«, fragte er. »Sie sind ja fast schon schwarz.«
»Er ist erst seit kurzem von der Venus zurück«, antwortete Lucius für seinen Freund.
»Dann ist alles klar. Ich war auch schon mal auf diesem Planeten, Wladilen -das ist ziemlich lange her, mehr als vierzig Jahre, aber ich weiß noch genau, dass ich in der kurzen Zeit genauso braun geworden bin wie Sie. Nachdem wir die ewige Bewölkung über dem Planeten aufgelöst haben, geht es gar nicht mehr anders.«
»Ja, ich habe meine Arbeit auch nur mit Mühe beenden können. Ich wundere mich wirklich, wie einige es schaffen, jahrelang auf der Venus zu leben.«
»Und was hat Sie hierher geführt?«
»Ich habe mich der Erforschung von Meteoriten gewidmet«; sagte Wladilen. »Vor drei Wochen ist hier ein großer Aerolyth eingeschlagen. Ich möchte ihn finden, habe es aber noch nicht geschafft. So wie es aussieht, hat er sich tief in die Erde gebohrt und daher gestaltet sich die Suche schwer, auch wenn ich dank Lucius die Einschlagsstelle genau kenne. Aber ich werde ihn schon finden.«
»Arbeiten Sie allein?«
»Nein, mit drei Freunden. Sie wohnen aber nicht hier, sondern fliegen immer hierher, um zu helfen.«
»Und warum haben Sie sich an so einem einsamen Ort nieder gelassen?«
»Weil es mir gefällt«, antwortete Wladilen einfach. »Muss wohl an meinem Charakter liegen.«
»Auf der Suche nach dem Aerolythen«, sagte Lucius, »haben sie meiner Meinung nach einen viel interessanteren Gegenstand gefunden. Deswegen haben wir auch beschlossen, dich zu rufen, Vater.«
»Ich weiß schon Bescheid. Eure Nachricht hat mein Interesse geweckt, deshalb bin ich auch so schnell gekommen.«
Während sie sich unterhielten, kamen sie zum Waldrand. Hier war der Boden an vielen Stellen tief aufgegraben worden. Am Rand eines solchen Lochs stand eine riesige Grabmaschine, die mit ihren metallischen Teilen glänzte. Nicht weit von dieser Maschine entfernt, im Schatten dichter Bäume, war ein geräumiges Zelt aufgeschlagen, neben dem auf dem Boden zwei gleiche Fluggeräte standen wie das, mit dem Muncius angekommen war. Nur die Farben dieser Fluggeräte waren anders - das eine war gelb, das andere braun mit einem silbernen Band um die Rumpfmitte.
»Die Behausung unseres Gräbers«, sagte Lucius. »Der hier in völliger Einsamkeit wohnt und hartnäckig nach seinem Aerolythen sucht.«
»Und ich werde ihn auch finden«, sagte Wladilen und auf seiner Stirn zwischen den Augenbrauen bildete sich eine hartnäckige Falte. »Koste es, was es wolle!«
»Richtig so«,
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