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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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bezeichnet. Und genau da versteckt sich die Unmenge an Rätseln, mit deren Lösung sich ganze Wissenschaftlergenerationen bis hin zu unseren Tagen beschäftigen. Je weiter die Wissenschaft zu den Geheimnissen der Zellen vorstieß, umso länger wurde diese Periode des scheinbaren Todes<. Die hartnäckige Arbeit der Biologen hat sie von sechs Minuten auf drei Stunden verlängert. Wir haben es geschafft, dass man einen Menschen auch drei Stunden nach dem Herzstillstand noch zurückholen kann.« Lucius’ Stimme war voller Stolz. »Jetzt, wo alle Herzkrankheiten ausgerottet sind und das Herz selbst eines der langlebigsten Organe im menschlichen Körper ist, hat es seit langem keine Fälle gegeben, in denen man jemanden, der am Herzstillstand gestorben ist, wieder ins Leben zurückholen konnte. Das ist natürlich sehr gut, aber es nimmt uns die Möglichkeit, die neuesten Entdeckungen in der Praxis zu überprüfen. Und das ist nicht mehr so gut. Wir müssen wissen, wo sich die Grenze des scheinbaren Todes befindet — dass diese Grenze die drei Stunden sind, von denen ich erzählt habe, kann ja wohl kaum sein. Sie liegt natürlich viel höher, aber wo genau? Der Mensch muss den Tod vollends besiegen — das bedeutet nicht, dass die Menschen unsterblich werden sollen, diese Annahme ist sinnlos. Aber sie müssen so lange leben, wie es ihnen ihr Körper erlaubt, das heißt dreihundert, dreihundertfünfzig, vielleicht sogar vierhundert Jahre, aber keineswegs zweihundert, wie es jetzt der Fall ist. Daran, dass die Menschen früher sterben als es sein muss, ist unsere Wissenschaft schuld — also bin ich es auch. Wir arbeiten einfach zu wenig daran ... Wir müssen dem Menschen die volle Zeit seiner Existenz geben, koste es, was es wolle. Und wir werden es tun!«
    Lucius sah Wladilen an, als hätte er sich gerade eben an seine Anwesenheit erinnert. »Verzeihen Sie«, sagte er. »Ich bin doch noch vom Thema abgewichen ... Sie haben nach unseren Plänen gefragt. Ich bin heute ein wenig zerstreut, es gibt da einen Gedanken, der mir keine Ruhe lässt. Und das Interessanteste daran ist - ich selbst verstehe nur allzu gut, dass dieser Gedanke absurd ist. Wolgin ist nicht vor drei Stunden gestorben, sondern vor fast zweitausend Jahren ... Ja, also, zurück zu unserem Thema. Als Erstes, was ist das Leben? Die Frage ist am einfachsten zu beantworten, wenn man die Worte eines großen Denkers der Antike zitiert: >Das Leben ist eine Art der Existenz von Eiweißkörpern, deren wesentlicher Moment ein ständiger Stoffwechsel mit der Natur ist, die sie umgibt, wobei mit dem Ende dieses Stoffwechsels auch das Leben selbst aufhört.< Damit ist alles gesagt. Gemeint sind die einfachsten lebenden Zellen, die die Grundlage aller komplexen Organismen sind, unter anderem auch die Grundlage des Menschen. Der Unterschied zwischen einem lebendigen und einem toten Organismus ist um einiges komplizierter. Diese Schwierigkeit kommt daher, dass das Leben sich bei einem mehrzelligen Organismus, zum Beispiel bei einem Menschen, auf viele verschiedenen Arten äußert. Wenn ein Organismus als Ganzes stirbt, können seine einzelnen Organe weiter leben, das heißt, ihr Stoffwechsel mit der Umgebung hört nicht auf. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ja, natürlich. Danke.«
    »Und genau da sind auch die Aufgaben, die wir uns stellen, während wir mit Wolgins Körper arbeiten«, fuhr Lucius fort. »In den neunzehn Jahrhunderten des Aufenthalts in der Erde sind Wolgins Zellen gestorben - bis zum Äußersten gestorben, wenn man es so sagen darf. Aber alle Organe des Körpers befinden sich noch an ihren Plätzen. Die Frage, die wir uns zuerst gestellt haben, lautet folgendermaßen: Können diese, scheinbar endgültig toten Zellen wieder zum Leben erwachen, wieder ihren Stoffwechsel mit ihrer Umgebung anfangen? Jetzt können wir mit Sicherheit sagen - ja, sie können. Sie haben selbst gesehen, dass die Haut wieder lebt. Kaum haben wir den Zellen die Möglichkeit gegeben, ins Leben zurückzukehren, haben sie es sofort getan. Das an sich ist schon ein außerordentliches Ergebnis. Aber die Wiederbelebung der Haut ist noch nicht alles. Wir haben uns die Aufgabe gestellt, das gleiche mit allen Körpergeweben zu tun, wie tief im Inneren sie sich auch befinden mögen. Io behauptet, wir hätten es schon erreicht - ich wäre froh, wenn es wirklich so sein würde. Aber ich bin mir noch lange nicht sicher. Es gibt ein Gebiet im Körper, in dem mit Sicherheit keine Veränderungen

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