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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Fischabfällen, den man ihnen hingestellt hatte, war schlichtweg nicht genießbar, und das Wasser, das ihnen in einem abgenutzten Holzeimer zur Verfügung gestellt wurde, war mit Sicherheit die reinste Bakterienschleuder. Gar nicht zu erwähnen, dass sie gezwungen waren, ihre Notdurft in einer Rinne vor den Gitterstäben zu verrichten, deren Ablauf nach draußen auf den Gang führte, von wo aus die Exkremente direkt über einen offenen Zugang ins Meer fielen.
    Falls sie hier nicht bald wieder herauskamen, würden sie in Kürze an Durchfall und Auszehrung sterben. Anselm überwand seinen Ekel und |436| hockte sich neben Khaled, dessen Gestank ihm beinahe den Atem nahm. Sein langes Haar war verfilzt, und die Tatsache, dass es voller Läuse war, schreckte ihn ab. Trotzdem legte er vorsichtig einen Arm um dessen knochige Schulter. »Könnte es sein, dass du Rona und Lyn, die wir suchen, gekannt hast?«
    Khaled seufzte erschöpft. »Ich kenne keine anderen Frauen, die solche Namen tragen. Es müssen also dieselben sein. Bleibt die einzig wichtige Frage … Wird es einen Dritten Weltkrieg geben – oder ist er dort, wo ihr herkommt, bereits verhindert worden?«
    Anselm schaute ihn überrascht an. »Hast du etwa den Inhalt des Servers gesehen?«
    »Ich verrat dir was, Franke.« Khaled verfiel in einen vertraulichen Ton. »Weil unser Schicksal auf ewig besiegelt scheint.« Er räusperte sich mit Blick auf den Jungen und senkte seine Stimme. »Wenn das alles stimmt, was du sagst, weißt du auch, dass man uns in spätestens zwei Wochen töten wird. Weil die Templer über die Stadt herfallen und dabei von den Bewohnern der Festung gelyncht werden. Ich vermag mir kaum vorzustellen, dass man die Franken, die hier eingesperrt sind, nach einem solchen Geschehnis am Leben lässt.«
    Anselm nickte betroffen. Er wusste, dass Khaleds Vermutung alles andere als abwegig war.
    »Von Lyn weiß ich auch, dass ihr Franken am Ende die Schlacht gegen die Muslime verlieren werdet. Nūr ad-Dīn und sein Nachfolger Saladin, wird euch in wenigen Jahren mit Schimpf und Schande aus all euren Besitztümern vertreiben.« Khaled setzte ein müdes Lächeln auf. »Allein Allah vermag uns noch zu helfen«, erklärte er mit verschwörerischer Stimme und dachte daran, dass es ihm irgendwie gelingen musste, an den Kelch von Askalon zu kommen, um auf das Schicksal der Welt Einfluss nehmen zu können. Dass dieses unglaublich kostbare Artefakt immer noch in der Zitadelle dieser Festung, tief unten in der Schatzkammer, verborgen war, hatte ihm ein Abtrünniger des Wesirs berichtet, den man wegen eines Einbruchs in die Goldkammern geschnappt und nach kurzer Gefangenschaft hingerichtet hatte. Zuvor hatte er noch eine Weile mit Khaled in einer Zelle verbracht und ihm die Existenz des Kelches bestätigt, jedoch ohne zu wissen, was es damit in Wahrheit auf sich haben sollte. Das Geheimnis des Kelches würde Khaled zum einzig wahren Imam führen, dem Fürsten der Zeit und |437| Herrscher über das Universum, nur er vermochte die Menschheit vor dem, was ihr noch bevorstand, zu retten.
    Aber das konnte nur gelingen, wenn er endlich einen Weg fand, dieser Hölle zu entkommen.

Kapitel 16
Und führe mich nicht in Versuchung …
    Juli 1153 – Jerusalem
     
    Arnaud hatte die ganze verrückte Geschichte, so gut es ging, in Worte gefasst. Rona und Lyn hatten ihm aufmerksam zugehört und dabei offenbar den Entschluss gefasst, ihm zu helfen.
    »Wenn das alles wahr ist, was du sagst«, bemerkte Rona entschlossen, »müssen wir schnellstens von hier verschwinden.«
    »Das Jahr 2005 wäre eine Alternative«, erklärte Lyn, da nun gewiss war, dass die Plombe mit den verschlüsselten Informationen über den Server, die sie bereits 1148 auf dem Tempelberg in einem Massengrab versenkt hatte, tatsächlich bei Ausgrabungen im Jahr 2004 gefunden worden war.
    »Man könnte es immerhin als Teilerfolg bezeichnen«, bestätigte Rona ernüchtert, »dass die Plombe achthundert Jahre später von Wissenschaftlern gefunden und der Inhalt von den dortigen Spezialisten gewürdigt wurde.« Sie musterte Arnaud mit einer gewissen Selbstgefälligkeit. »Ansonsten wärst du ja nicht hier. Aber es bestätigt nicht, dass wir mit unserer Mission den Templerorden gerettet und die Geschichte verändert haben. Um herauszufinden, ob wir das grausame Regime der Neuen Welt trotzdem verhindern konnten, müssten wir wissen, was hundert Jahre später geschehen ist.«
    »Wir könnten selbst versuchen, die Dinge ab

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