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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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hätten. Ich konnte ein solches Risiko nicht eingehen.«
    »Misstraust du mir, weil ich eine Frau bin?«, fragte sie leise.
    Gero schaute missmutig auf. »Natürlich nicht«, sagte er tonlos. »Vielmehr stand zu befürchten, dass du die Bedeutung des Kelches nicht verstehst und ihn dem Grunde nach für wertlos hältst, weil du keine gläubige Christin bist. Oder wärst du bereit gewesen, für ein solches Geheimnis dein Leben zu opfern?«
    Sein freundlicher Blick versöhnte sie nicht. »Du denkst also, ich halte deinen Glauben für Blödsinn.«
    »Es tut mir leid, wenn ich mich falsch ausgedrückt habe«, erklärte er bedauernd. »Aber du hast der heiligen Kirche aus freien Stücken den Rücken gekehrt und hältst Beten für einen nutzlosen Zeitvertreib. Wie hätte ich dir jemals klarmachen können, welches göttliche Geheimnis sich hinter der Botschaft des Kelches verbirgt, ohne von dir für verrückt erklärt zu werden?«
    Er berührte sie mit der freien Hand an der Schulter und sah ihr beinahe flehend ins Gesicht. »Hättest du mich gehen lassen, wenn ich dir verraten hätte, dass ich allein wegen der möglichen Macht eines Kelches all das hier auf mich nehme?«
    »Nein, du hast recht«, antwortete Hannah resigniert. »Ich hätte die ganze Geschichte für sinnlos gehalten. Und wenn du ehrlich zu dir selbst bist: Was ist das für ein Gott, der zulässt, dass sich seine Anhänger gegenseitig massakrieren? Sieh dir doch nur das Misstrauen an, das ihr Khaled entgegenbringt, weil er für euch nicht zur richtigen Seite |668| gehört. Wobei ich nicht behaupten möchte, dass es umgekehrt besser wäre. Dabei fußt euer Glauben auf denselben Wurzeln. Ist es nicht paradox, sich wegen unterschiedlicher religiöser Ansichten zu hassen?«
    »Ja«, sagte Gero mit betretener Miene. »Dabei haben gerade Montbard und seine Leute immer für Toleranz gegenüber Andersgläubigen geworben.«
    »Dann nimm dir daran ein Beispiel«, antwortete Hannah. »Und im Übrigen wäre es schön, wenn ihr diese Toleranz auch auf nichtgläubige Frauen ausdehnen könntet.«
    Ohne ein weiteres Wort ließ sie Gero stehen, um noch einmal nach Stephano zu schauen.
    Zufrieden beobachtete sie aus einiger Entfernung, wie Gero sich zusammen mit Khaled, Johann, Arnaud, Tanner und den übrigen Frauen in seltener Eintracht um ein frisch entfachtes Lagerfeuer versammelte, während Khaled ihnen erklärte, welchen Weg sie nehmen mussten, wenn sie den Anweisungen des Kelches folgten. »Wir reiten nach Süden zum Berg Sinai«, erklärte der Assassine so selbstverständlich, als ob es sich um einen Ausflug handelte. »Dort, wo Moses von Gott die Zehn Gebote empfangen hat. Ganz in der Nähe muss sich das Geheimnis der Bundeslade befinden. Der Kelch wird uns leiten, wenn wir dort angelangt sind.«
    »Sinai?«, fragte Tanner voller Unverständnis. »Weißt du, was du da redest? Das sind mindestens dreihundert Kilometer quer durch die Wüste! Mit Pferden und Kamelen sind wir bestimmt eine Woche unterwegs. Stephano geht’s wirklich nicht gut, und soweit ich weiß, haben wir keine ausreichenden Vorräte mehr.« Mit fragendem Blick wandte er sich an Gero und die anderen.
    »Ja«, sagte Gero kurz angebunden. »Aber uns bleibt gar nichts anderes übrig, als es zu versuchen. Welche Alternative haben wir denn? Außer uns zu ergeben oder in dieser Höhle sitzen zu bleiben, bis wir sterben?«
    »Und was ist mit dem Jungen?« Hannah war hinzugetreten und hatte sich hinter Gero gestellt. »Wir können doch nicht einfach hier verschwinden und Matthäus und Hertzberg bei diesen Barbaren zurücklassen?«
    »Das habe ich längst bedacht.« Gero schaute zu ihr auf, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er beleidigt, dass sie annehmen konnte, er würde den Jungen einfach im Stich lassen. »Ich werde bei |669| Anbruch der Dunkelheit zu Montbard nach Gaza reiten und ihn zur Herausgabe des Jungen zwingen.«
    »Wie willst du das machen?« Hannah schaute ihn zweifelnd an. »Hast du nicht gesagt, er hält den Jungen in Jerusalem gefangen?«
    »Können wir nicht einfach dorthin reiten«, fragte Freya hoffnungsvoll, »und ihn befreien, bevor wir zum Sinai aufbrechen?«
    »Einfach geht gar nichts«, meldete sich Arnaud zu Wort. Er hatte unterdessen ebenfalls einen Blick in den Kelch geworfen und ihn nun an Johan weitergegeben. »Montbard wird den Kleinen nur gegen den Kelch herausgeben, doch unser Freund Khaled, dem wir einiges zu verdanken haben, hat dagegen votiert, dass wir den

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