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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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de Montbard, der uns zu Hilfe eilen will.« Hoffnung keimte in ihr auf. »Wir sollten ihnen entgegenreiten, damit sie sich beeilen.«
    Nachdem Lyn diesem Vorschlag zugestimmt hatte, lief Hannah zu Anselm hin, der ganz in der Nähe hockte.
    »So gern ich euch und den anderen helfen würde«, flüsterte Anselm heiser, wobei sein Blick auf den todkranken Templer fiel. »Ich muss mit ihm hierbleiben und auf eure Rückkehr vertrauen. Ich will nicht, dass er einsam und allein sterben muss.«
    Lyn, die für Anselms Haltung Verständnis aufbrachte, wusste nicht, |703| ob es eine gute Idee war, auf unbekannte Reiter zu vertrauen, als sie zu Pferd eine Kuppe erreichten, von der aus der Trupp mit den Ordensrittern gut zu sehen war. Im Schutz eines Überhangs beobachteten sie die Weißmäntel mit den roten Kreuzen auf Brust und Schulter, die wie eine Zielscheibe leuchteten.
    »Es muss einen Grund haben, warum die Truppen des Königs plötzlich auf mindestens zwanzig Templer verzichten können«, bemerkte Rona leise.
    »Wenn es stimmt, was Gero gesagt hat«, gab Hannah zu bedenken, »müsste Askalon inzwischen erobert worden sein.«
    Plötzlich hellten sich Ronas Gesichtszüge auf. »Vielleicht weiß Abu Aziz noch gar nichts von seinem Glück und ist uns nur deshalb gefolgt, weil er dachte, die Christen hätten es aufgegeben, seine Stadt einnehmen zu wollen?«
    »Und du denkst, er hat die Revanche verpasst, und nur deshalb haben die Christen gewonnen?« Lyn sah sie fragend an.
    »Möglich ist alles.« Rona übergab die Zügel des Pferdes an ihre Schwester.
    Behände kletterte sie auf einen Vorsprung und spähte in die Ferne.
    Der Verdacht, dass die Männer ihnen nicht wohlgesinnt sein könnten, bestätigte sich, als sie in gut tausend Meter Entfernung das vernarbte Gesicht von Berengar von Beirut erkannte. An seiner Seite ritt die dürre Gestalt des Peter de Vezelay, der keinen Argwohn zu haben schien, dass hier irgendwo eine Bedrohung lauern könnte. Wahrscheinlich folgten sie den Spuren der Fatimiden und glaubten, dass es sich um Gero und seine Truppe handeln musste.
    »Wenn sie auf die Fatimiden treffen, sind wir gerettet«, frohlockte Rona.
    »Meinst du nicht, wir sollten sie warnen?« Hannah verstand die Welt nicht mehr. »Ich meine, es sind schließlich Templer. «
    »Diese Templer«, erklärte Lyn mit abschätzigem Blick, »wollten Gero und seine Männer hängen, wegen eines Verbrechens, das sie gar nicht begangen haben. Man hat versucht, ihnen den Mord an einigen Ordensbrüdern anzulasten, die ihrerseits als Sarazenen getarnt ein jüdisches Dorf überfallen und sämtliche Einwohner getötet haben. Allein Montbard haben eure Männer es zu verdanken, dass es nicht so weit gekommen ist.«
    |704| Hannah stockte der Atem. »Davon hat Gero mir gar nichts erzählt.«
    »Wahrscheinlich wollte er dich nicht beunruhigen.« Lyn warf ihr einen mitfühlenden Blick zu. »Außerdem macht er mir nicht den Eindruck, als ob er gern über Dinge spricht, die für ihn längst erledigt sind.«
    »Also steht André de Montbard doch auf unserer Seite?« Hannah war sich nicht im Klaren darüber, was sie von diesem Mann zu halten hatte. Einerseits hielt er Matthäus und Hertzberg in seiner Gewalt, anderseits hatte er Gero das Leben gerettet?
    »Wenn du mich fragst, besitzt er einen schillernden Charakter«, bestätigte ihr Lyn. »In erster Linie geht es ihm um den Kelch und in zweiter um das Widererlangen seiner Macht im Orden. Manchmal zweifle ich daran, ob er für die Menschen, die ihm helfen, zu bekommen, was er will, tatsächlich Verantwortung empfindet.«
    »Und wie steht er zu unseren Verfolgern?«
    »Berengar von Beirut und sein Vertreter Peter de Vezelay sind für André de Montbard nichts weiter als gefährliche Konkurrenz. Sie haben es zusammen mit dem getöteten Großmeister zu verantworten, dass Montbard vor drei Jahren seines Postens enthoben wurde. Würde mich nicht wundern, wenn der gute André sie nach Tramelay aus dem Feld schlagen will und ihnen einen Tipp gegeben hat, uns zu folgen.«
    »Denkst du, so etwas würde er tun?« Hannah warf Lyn einen fragenden Blick zu. »Ich meine, was wäre, wenn so ein Plan schiefgeht und der Kelch in feindliche Hände gerät?«
    »Keine Ahnung.« Lyn beschirmte ihre schrägstehenden Augen vor der Sonne und warf einen weiteren Blick in die Ferne. »Ich weiß nur, dass Vezelay und Berengar ebenso hinter dem Kelch her sind wie alle anderen. Zumindest das haben sie mit Montbard gemeinsam.«
    Mit

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