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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ihren vermeintlichen Verfolgern handelte, in einem anderen Licht erscheinen ließ. Sie ritten zu schnell, als dass sie eine entsprechende Frage stellen konnte, aber Robin machte sich ihre Gedanken; und vor allem auch über die Frage, wieso Rother eigentlich so schnell zurück gewesen war. Die Antwort, auf die sie kam, gefiel ihr nicht.
    Sie ritten eine geraume Weile weiter geradeaus in östlicher Richtung. Ihre Pferde griffen kräftig aus, sodass sie zügig von der Stelle kamen und die Schemen ihrer Verfolger schon nach kurzer Zeit hinter ihnen zurückfielen, aber Robin machte sich nichts vor: Die Staubwolke, die sie hinter sich herzogen, musste über viele Meilen hinweg zu sehen sein, und ihre Pferde würden das Tempo nicht mehr lange durchhalten. Es waren kräftige, zähe Tiere, aber die zurückliegenden Tage waren auch an ihnen nicht spurlos vorübergegangen. Von den Lefzen ihrer Stute tropfte bereits flockiger weißer Schaum, und ihr Atem ging scharf und rasselnd, und auch Rothers Tier befand sich in keinem wesentlich besseren Zustand. Auf diese Weise würden sie ihre Verfolger ganz bestimmt nicht abschütteln können.
    Rother musste wohl zu demselben Schluss gekommen sein, denn er sprengte zwar noch einige weitere Minuten in unverändertem Tempo dahin und versuchte sogar, es noch einmal zu steigern, gab es aber schließlich auf und hielt an. Sein Pferd tänzelte nervös auf der Stelle, und Robin hätte nicht sagen können, wessen Atem schneller ging - seiner oder der seines Reiters.
    »Das hat keinen Zweck«, sagte er, nachdem auch Robin ihr scheuendes Tier neben ihm zum Stehen gebracht hatte. »Wir brauchen ein Versteck.«
    »Es kann nicht mehr weit sein bis Safet«, antwortete Robin nervös. »Vielleicht eine Stunde oder zwei.« Sie drehte sich im Sattel um und suchte nach ihren Verfolgern, aber alles, was sie sah, war hitzeflimmernde Luft und eine Sonne, die so grell war, dass es fast in den Augen schmerzte, auch nur in ihre Richtung zu sehen.
    »Eher drei«, antwortete Rother ernst und schüttelte zugleich den Kopf. »So lange halten die Pferde nicht mehr durch. Wir brauchen ein Versteck.« Er sah sich suchend um und deutete schließlich auf einen verschwommenen Schatten irgendwo vor ihnen. »Dort vorne scheint ein Wald zu sein oder eine Oase.«
    »Und genau dort werden sie uns zuerst suchen«, antwortete Robin.
    Rother hob die Schultern. »Wir haben keine Wahl. Hier auf der Ebene haben wir gar keine Chance.«
    Robin fragte sich flüchtig, warum Rother eigentlich so selbstverständlich davon ausging, dass die Reiter hinter ihnen ihre Feinde waren, aber sie kam nicht dazu, den Gedanken weiterzuverfolgen, denn Rother ließ die Zügel knallen und ritt weiter. Robin folgte ihm, aber nicht ohne sich noch einmal in Richtung ihrer Verfolger umgedreht zu haben. Irgendwo hinter ihnen schien eine größere Reitergruppe näher zu kommen, aber sie war nicht sicher.
    Sie galoppierten weiter. Ihre Pferde gaben ihr Bestes, aber die Kräfte der Tiere ließen spürbar nach; Robins Stute stolperte mehr dahin, als sie lief, und auch Rothers Tier geriet mehr als einmal aus dem Tritt; und je mühsamer sich ihr Vorwärtskommen gestaltete, desto weiter schien sich ihr Ziel von ihnen zu entfernen. Endlich aber wurden aus Schatten Umrisse und aus Schemen klar erkennbare Konturen. Rother hatte Recht gehabt: Vor ihnen lag ein ausgedehnter Zypressenhain, durch dessen Unterholz es hell und silbern aufblitzte. Dort vorne waren nicht nur Bäume, sondern auch Wasser.
    Die Tiere schienen die Nähe des Wassers zu spüren, denn sie verfielen auf dem letzten Stück ganz von selbst in einen schnelleren Trab, auch wenn Robin das Gefühl hatte, dass dies Rother gar nicht so recht war. Die letzten dreißig oder vierzig Schritte flogen sie regelrecht dahin, und auch als sie den kleinen Zypressenhain erreichten, wurden sie nicht merklich langsamer, sondern fielen ganz im Gegenteil auf dem letzten Stück in einen leichten Galopp; vielleicht einfach, weil sie die Nähe des Wassers spürten. Robin rechnete fest damit, dass Rother den kleinen See im Herzen des Haines einfach ignorieren und so schnell daran vorübergaloppieren würde, wie er nur konnte, aber er brachte sein Tier ganz im Gegenteil mit einem vollkommen überflüssig harten Ruck am Zaumzeug unmittelbar am Ufer des kleinen Sees zum Halten - er war so erbärmlich, dass er diesen Namen eigentlich gar nicht verdiente; mehr eine schlammige Pfütze, von der ein nicht besonders einladender

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