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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sollte er sie ansprechen?
    Der König und seine beiden Begleiter waren nicht allein aus dem Haus gekommen. In einigem Abstand folgten ihnen eine Gruppe weltlicher Ritter in bunten Waffenröcken sowie einige Templer in vollem Ordensornat, bei deren Anblick Robins Herz unwillkürlich schneller zu schlagen begann.
    Rother nickte verstohlen in Richtung des vordersten Templers, eines hoch gewachsenen Mannes mit asketischem, fast schon ausgezehrt wirkendem Gesicht, dessen schwarzes Haar an den Schläfen bereits grau zu werden begann. »Odo von Saint- Amand«, flüsterte er. »Unser Großmeister. Und der grimmig Blickende hinter ihm ist Gerhard von Ridefort, der Ordensmarschall.«
    Also hatte Dariusz nicht übertrieben, dachte Robin. Ganz offensichtlich war die gesamte Führungsspitze des Ordens hier zusammengekommen; und wohl nicht nur des Templerordens.
    Ein Ritter im gelben Waffenrock, dessen Wappen eine zersprengte Kerkerkette zeigte, lachte schallend auf, als hätte er ihre Verblüffung bemerkt und amüsiere sich köstlich darüber. Was natürlich der pure Unsinn war. Robin saß mittlerweile wie alle anderen auf ein Knie herabgesunken und mit gesenktem Haupt da und beobachtete ihn und die anderen Ritter verstohlen aus den Augenwinkeln. Dennoch fiel ihr auf, wie sehr sich dieser Ritter von den meisten Männern hier unterschied. Nahezu alle anderen Gesichter (einschließlich ihres eigenen, wie sie vermutete) waren verhärmt und ausgezehrt, von den Spuren überstandener Strapazen gezeichnet oder vernarbt. Sie sah nirgendwo ein Lächeln oder auch nur einen Ausdruck wirklicher Zuversicht - außer auf dem Gesicht dieses Mannes. Es war nicht nur sein Lachen, das auf dem plötzlich so still gewordenen Burghof ungewohnt und beinahe störend wirkte. Er selbst strahlte eine Zuversicht und Kraft aus, die Robin selbst über die Entfernung hinweg spürte.
    »Wer ist das?«, fragte sie im Flüsterton.
    »Rainald de Châtillion«, antwortete Rother ebenso leise.
    »Fürst von Oultrejourdain und sicher einer der tapfersten Ritter des Königreichs. Kaum jemand hat so viele Heiden erschlagen wie er.« Obwohl er flüsterte, konnte Robin deutlich die Begeisterung in seiner Stimme hören, die Rother allein beim Klang dieses Namens verspürte. Und auch wenn sie selbst noch nie von diesem angeblich so tapferen Recken gehört hatte, glaubte sie Rother fast zu verstehen.
    Rainald de Châtillion war ihr praktisch auf Anhieb sympathisch - was sie fast ebenso unmittelbar mit einem heftigen schlechten Gewissen erfüllte. Er war von stattlicher Statur und hatte schulterlanges, hellblondes Haar, das im hellen Licht der Nachmittagssonne fast weiß schimmerte, und alles an ihm schien pure Lebenskraft und Energie auszustrahlen. Er war nicht einmal wirklich so groß, wie Robin im allerersten Moment geglaubt hatte, aber die unbändige Kraft, die er ausstrahlte, ließ jeden anderen Mann in seiner Nähe seltsam klein wirken. Seinem wettergegerbten Gesicht sah man deutlich an, dass er schon lange unter der Sonne des Orients lebte.

Abermals meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Auch wenn es ihr selbst fast albern vorkam, so hatte sie doch das absurde Gefühl, sich irgendwie gegen Salim zu versündigen, wenn sie diesen gut aussehenden jungen Ritter auch nur zu lange ansah. Und außerdem war da noch Rother. Auch wenn Robin nicht einmal in seine Richtung sah, konnte sie seine Blicke doch fast körperlich spüren. Auch wenn er sich mit ihrer Erklärung über ihre Beziehung zu Salim zufrieden gegeben hatte, so war sein Misstrauen doch noch lange nicht endgültig zerstreut. Besser, sie ließ ihn nicht zu deutlich sehen, wie sehr sie einen Mann bewunderte …
    Als sie wieder in Richtung der Sänfte blickte, stemmten die hübschen Jünglinge die Sänfte des Königs gerade in die Höhe, und der Zug verließ, begleitet von den unheimlichen schwarzen Rittern des Lazarusordens, den Burghof. Robin atmete innerlich auf, auch wenn sie die Erleichterung, die sie beim Anblick der abziehenden Ritter überkam, selbst nicht ganz verstand. Sie hatte das unheimliche Gefühl gehabt, dass etwas Schreckliches geschehen würde, wenn sie noch lange in der Nähe des Königs und seiner unheimlichen Begleiter bliebe.
    »Wir müssen Bruder Horace suchen.« Rothers Stimme holte sie in die Wirklichkeit zurück, während er ächzend aufstand und sich den Staub vom Knie klopfte; was angesichts seines vollkommen verdreckten Aufzuges einigermaßen lächerlich wirkte.
    »Wir haben schon viel zu

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