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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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einzelne davon sauer verdient. Und jetzt soll ich den Mund halten und mich von Agrathan zurechtweisen lassen, und das auch noch während meiner Wache, wenn die anderen Wachposten alle dastehen und zuhören?«
    »Und wo willst du hin?«, fragte Shingles. »Nach Mithril-Halle?«
    »Ja.«
    »Und da wird man dich mit einer Umarmung und einem Krug Bier willkommen heißen?«, fragte Shingles sarkastisch.
    »König Bruenor ist nicht mein Feind.«
    »Und nicht annähernd der Freund, für den du ihn hältst«, wandte Shingles ein. »Er wird sich fragen, was dich dorthin bringt, und er wird dich für einen Spion halten.«
    Das war nur logisch, aber Torgar schüttelte bei jedem Wort den Kopf. Selbst wenn Shingles Recht haben sollte, war Torgar der Ansicht, dass selbst das seiner derzeitigen unerträglichen Situation vorzuziehen sei. Er wurde langsam älter und war der Letzte der Hammerschlags, etwas, was er schon bald zu verändern hoffte. Wenn er bedachte, was er in den letzten paar Zehntagen über König Bruenor gehört hatte, und wichtiger, was er über sein eigenes geliebtes Mirabar wusste, kam er zu dem Schluss, dass seine Kinder bei der Heldenhammer-Sippe besser aufwachsen würden.
    Vielleicht würde Torgar Monate, ja sogar Jahre brauchen, um das Vertrauen von Bruenors Leuten zu gewinnen, aber das ließ sich dann eben nicht ändern.
    Er steckte seine letzten Sachen in den Sack, hob ihn sich auf die Schulter und wollte zur Tür gehen. Zu seiner Überraschung reichte Shingles ihm einen Krug Bier und prostete ihm dann mit seinem eigenen Krug zu.
    »Auf eine Straße voller Ungeheuer, die du umbringen kannst!«, sagte der ältere Zwerg.
    Torgar stieß mit seinem Freund an.
    »Ich werde diese Straße für dich frei machen«, erklärte er. Shingles lachte leise und trank einen großen Schluck.
    Torgar wusste, dass diese Antwort auf den Trinkspruch reine Höflichkeit gewesen war. Shingles' Situation in Mirabar war ganz anders als seine eigene. Der alte Zwerg war der Patriarch einer großen Familie. Sie alle wegen eines Umzugs nach Mithril-Halle zu entwurzeln, würde nicht einfach sein.
    »Du wirst uns fehlen, Torgar Hammerschlag«, erwiderte der alte Zwerg. »Und die Töpfer und Glasbläser werden erheblich weniger verdienen, wenn sie jetzt nicht mehr all die Gläser und Krüge ersetzen müssen, die du in jeder Schänke in der Stadt zerbrochen hast.«
    Torgar trank noch einen Schluck, reichte Shingles den Krug und ging dann zur Tür. Er blieb noch einmal stehen, um sich umzusehen und seinem Freund einen dankbaren Blick zuzuwerfen und mit der freien Hand Shingles' Schulter zu tätscheln.
    Er ging nach draußen und zog mehr als nur ein paar Blicke auf sich, als er über die Hauptstraße der Unterstadt stapfte, vorbei an Dutzenden und Aberdutzenden von Zwergen. Hämmer hörten auf zu klirren, wenn er an den Schmieden vorbeikam. Alle Zwerge in Mirabar wussten von Torgars Schwierigkeiten mit den Autoritäten, von den vielen Schlägereien, von seinem störrischen Zorn darüber, dass man die Besucher aus Mithril-Halle schlecht behandelt hatte.
    Zu sehen, wie er entschlossen auf die Leitern zur Oberstadt zuging, mit einem großen Sack auf dem Rücken …
    Torgar schaute keinen von ihnen an. Das hier war seine Entscheidung, sein Weg. Er hatte niemanden gebeten, sich ihm anzuschließen, wenn man von seiner Bemerkung gegenüber Shingles einen Augenblick zuvor einmal absah, und er erwartete nicht, offen unterstützt zu werden. Er verstand die Ausmaße dieser ganzen Sache durchaus. Hier war er, Angehöriger einer angesehenen Familie, die der Stadt seit Jahrhunderten gedient hatte, auf dem Weg, Mirabar für immer zu verlassen. Kein Zwerg würde so etwas leichten Herzens tun. Für das bärtige Volk waren Herd und Heim die Grundlage seiner Existenz.
    Als er den Fahrstuhl erreichte, folgten ihm schon mehrere Zwerge, darunter auch Shingles. Er hörte ihr Flüstern – zum Teil war es anerkennend, andere nannten ihn verrückt –, aber er reagierte nicht darauf.
    Als er die Oberstadt erreichte, auf die die Spätnachmittagssonne bleich und schwach schien, stellte er fest, dass die Nachricht von seiner Abreise ihm offenbar vorausgeeilt war, denn eine beträchtliche Gruppe von Menschen und Zwergen hatte sich hier versammelt. Sie folgten ihm mit Blicken, wenn schon nicht leibhaftig, bis zum Osttor. Die Bemerkungen, mit denen der eigensinnige Zwerg hier an der Oberfläche bedacht wurde, waren meist weniger schmeichelhaft. Torgar hörte die Worte

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