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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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einen Besen und begann, die Spinnweben und den Staub aus den Falten zu fegen. Das war bei ihrem immer größer werdenden Bauch keine leichte Aufgabe.
    „Ich habe Sie neulich im Stall mit ihm sprechen sehen.“
    „Ja“, sagte sie und fühlte, wie sich das Kind in ihr bewegte. „Ich musste mit ihm über etwas sprechen.“ Kathryn fragte sich, ob Gabe die Gerüchte über sie schon gehört hatte. Sie wollte sie nicht ansprechen, aber falls er sie gehört hatte, wollte sie nicht, dass er sie für wahr hielte. „Gabe, falls du je etwas über mich hörst und dich fragst, ob es wahr ist oder nicht, würdest du mich dann bitte direkt fragen?“
    „Ja, Miss Kathryn. Das werde ich. Und Sie sagen mir immer die Wahrheit.“
    Er sagte das mit einer solchen Überzeugung, dass Kathryn ihn erstaunt ansah. Seine blauen Augen leuchteten in der Morgensonne. „Ja, Gabe, das tue ich. Egal, worum es geht.“
    „Sind Sie gern hier auf Casaroja, Miss Kathryn?“
    Sie lächelte. Testest du gleich meine Ehrlichkeit, Herr? Sie stellte den Besen weg und begann, den Vorhang leicht mit einem gepolsterten Teppichklopfer zu schlagen. „Nein, Gabe, nicht wirklich.“ Staub stieg von dem kräftigen, weinroten Stoff auf, und sie wandte ihr Gesicht ab. „Ich wünschte, ich wäre wieder mit meinem Mann in unserer Blockhütte, aber das ist nicht mehr möglich. Mein Leben hat sich auf eine Weise verändert, die ich mir nicht ausgesucht habe, aber ich vertraue darauf, dass Gott diese ganzen Veränderungen sieht und dass er mir zur rechten Zeit helfen wird, sie zu akzeptieren. Er hat mir einen sicheren Ort gegeben, an dem ich wohnen kann, und gute Freunde.“ Sie legte eine Hand auf ihren Bauch. „Und er hat mir dieses kostbare Kind geschenkt.“
    Gabes Blick wurde fragend. „Wie können Sie jemandem, den sie noch nie gesehen haben, so sehr vertrauen, Miss Kathryn?“
    Seine Frage ließ sie in ihren Bewegungen innehalten. „Genauso wie du. Genauso wie jeder. Durch Glauben. Und außerdem“, fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu, „habe ich ihn gesehen.“ Gabes jungenhaftes Stirnrunzeln entlockte ihr ein Schmunzeln. „Ich habe ihn in dir gesehen, Gabe. Jetzt solltest du dich aber lieber beeilen und essen und wieder an die Arbeit gehen. Sonst kommt Jacob und sucht dich.“
    Gabe grinste. „Wissen Sie, was Jacob gestern Abend gemacht hat?“ Er stopfte sich ein Stück Brot und Käse in den Mund.
    „Nein, was hat er denn dieses Mal gemacht?“ Kathryn wandte ihr Gesicht von den aus dem Vorhang steigenden Staubwolken ab. Sie konnte deutlich sehen, wer Gabes neuer Held war.
    „Gestern Abend sollte eine Mutterkuh ein Baby bekommen, aber das Baby lag völlig falsch in ihrem Bauch. Jacob sprach mit ihr, direkt in das Ohr der Mutterkuh, damit sie ihn hören konnte. Dann griff er in sie hinein und half dem Kalb, richtig herum herauszukommen. Sie sollten heute Abend in den Stall kommen und es sich anschauen.“
    „Das versuche ich“, sagte sie und fragte sich, ob Jacob etwas dagegen hätte, wenn sie käme. Letztes Mal hatte er freundlich gewirkt, nachdem er sich damit abgefunden hatte, dass sie seine Narben sah. Sie fragte sich wieder, wie er zu diesen Narben gekommen war. Trotz der Sommerhitze trug er immer ein langärmeliges Hemd und dieselbe Strickmütze, und die Frage ließ sie nicht los, wie er darunter aussah.
    Jacob nahm seine Mahlzeiten alleine ein. Sie sah ihn also nur, wenn Miss Maudie ihn bat, etwas im Haupthaus zu erledigen. Kathryn war inzwischen kein Grund eingefallen, wieder in den Stall zu gehen, außerdem achtete sie darauf, mit keinem der Männer alleine zu sein. Aber dank Gabe hatte sie jetzt einen geeigneten Begleiter und einen Grund, in den Stall zu kommen. Sie schaute den großen Mann an, der unter der Pappel saß und sein Mittagessen verspeiste.
    Körperlich war er ein erwachsener Mann, aber er besaß das Herz eines Kindes. Sie erinnerte sich an den Tag, als er vor so vielen Monaten an ihrer Hüttentür aufgetaucht war. Zuerst hatte er sie zu Tode erschreckt. Aber er war ihr ein guter Freund geworden, und sie verdankte ihm viel.
    „Gabe“, sagte sie und legte ihren Teppichklopfer weg. „Ich glaube, ich habe dir noch nicht für alles gedankt, was du auf meiner Ranch für mich getan hast. Ich bin so froh, dass Matthew Taylor dich angestellt hat und dass du damals zu mir gekommen bist und für mich gearbeitet hast. Ich dachte damals, dass du ein Geschenk direkt von Gott bist, und das glaube ich immer noch!“
    Er lächelte

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