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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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„Sie haben es abgelehnt, auf Casaroja mit mir zu essen. Sie haben nichts davon gesagt, dass Sie auch auswärts nicht mit mir essen wollen, Mädchen.“ Er rückte ihr mit funkelnden Augen einen Stuhl zurecht.
    Kathryn hielt ernst seinem Blick stand. „Ich hatte den Eindruck, dass wir über Ihr Angebot sprechen … in einer geschäftsmäßigeren Umgebung.“
    Er bedachte sie mit einem Lächeln, dem vermutlich schon viele Frauen erlegen waren. „Ich glaube, Ihre genauen Worte lauteten ‚ein öffentlicher Ort‘ und ‚lassen Sie nächstes Mal die Tür offen‘. Dies hier ist eindeutig ein öffentlicher Ort, Mrs Jennings, und …“ Er deutete zur Tür. „Ich habe die Tür offen gelassen. Außerdem kann ich Ihnen versichern, dass mehr Geschäfte bei einem guten Braten und einem edlen Wein abgeschlossen werden als an irgendeinem Schreibtisch. Wenn Sie jetzt so freundlich wären und die Falten aus Ihrem hübschen Gesicht vertreiben würden, könnten wir uns setzen und unser Gespräch beginnen.“
    Kathryn verdrängte die Frustration aus ihrer Miene und setzte sich. Ein Kellner erschien mit einer Serviette neben ihr. Sie nickte, und er legte ihr das mit Spitzen verzierte Tuch auf den Schoß. Erinnerungen an die formellen Dinnerempfänge und Partys, an denen sie in ihrer Jugend teilgenommen hatte, tauchten mit erschreckender Klarheit vor ihr auf. Kerzenlicht spiegelte sich in dem edlen Kristall, dessen Glanz sich auf dem Porzellan mit Goldrand widerspiegelte, Kellner mit weißen Handschuhen … Das alles waren Erinnerungen an ein Leben, das sie vor langer Zeit bereitwillig aufgegeben hatte. Aber ihr Leben hatte einen ganz anderen Verlauf genommen, als sie es sich vorgestellt hatte.
    Kathryn wartete während der Vorspeise geduldig darauf, dass ihr Arbeitgeber das Gespräch auf den geschäftlichen Grund ihres Treffens lenken würde. Sie war dankbar, dass sie an diesem Abend nur eine kleine Mahlzeit eingenommen hatte. Das Baby war aktiver als sonst, und sie war einfach nicht in der Stimmung gewesen, viel zu essen.
    Als ihr Hauptgang serviert wurde und er das Thema immer noch nicht angesprochen hatte, beschloss sie, das selbst in die Hand zu nehmen. „Mr MacGregor, ich weiß dieses köstliche Essen und Ihre Gesellschaft natürlich zu schätzen, aber ich würde gern über Ihr Angebot, mir wegen meines Landes zu helfen, sprechen.“
    MacGregor trank einen Schluck Wein und betrachtete das langstielige Glas in seiner Hand. Seine blaugrauen Augen sahen im schwachen Licht fast schwarz aus. „Fangen wir doch damit an, dass Sie mir genau sagen, was Sie wollen, Mrs Jennings.“ Sein leichter Akzent klang entspannt und neckend.
    Kathryn musste plötzlich an Matthew Taylor denken und sie bekam Zweifel, ob es richtig war, mit Donlyn MacGregor Geschäfte zu machen. Matthews Warnung hallte deutlich in ihrem Kopf wider. Dazu kam das Misstrauen, was das Freundschaftsangebot ihres Arbeitgebers anging. MacGregor hatte sie Mr Kohlman vorgestellt, er hatte ihr Blumen geschickt, als Larsons Tod bekannt geworden war, und er hatte ihr eine Stelle auf Casaroja angeboten. Und er unterbreitete ihr ein Angebot, ihr Land zu pachten, um darauf sein Vieh weiden zu lassen. Als sie das, was sie über ihn wusste, in Gedanken abwog, war Kathryn eigentlich klar, dass etwas nicht stimmte. Aber außer MacGregor kannte sie sonst niemanden, der die finanziellen Möglichkeiten besaß, ihr zu helfen.
    Bei genauerem Nachdenken fragte sie sich, ob Matthews Warnung in irgendeiner Weise in seiner Zuneigung zu ihr begründet gewesen sein könnte. Sie verdrängte die nagenden Zweifel und war entschlossen, Mr MacGregor zu überreden, ihr zu helfen.
    „Ich habe von Mr Kohlman eine Nachricht über die offizielle Versteigerung meines Landes erhalten. Wenn ich die Summe nicht pünktlich zahle, wird das Land bei einer Auktion in Denver verkauft. Ich habe nur noch ungefähr zwei Monate, um das Geld zu beschaffen, das ich brauche, um den Kredit zurückzuzahlen.“
    Er bewegte langsam den Kopf auf und ab. „Haben Sie mit Harold Kohlman persönlich darüber gesprochen? Vielleicht können Sie beide eine Lösung ausarbeiten.“
    Kathryn trank einen Schluck Wasser, um ihre Kehle zu benetzen. „Ja, ich habe mit ihm gesprochen, aber er ist nicht bereit, mir in irgendeiner Weise entgegenzukommen.“
    „Sie klingen, als wären Sie wütend auf ihn.“
    „Ich bin nicht wütend“, sagte sie und bereute die Härte, die sie in ihrem Tonfall zugelassen hatte. „Aber bei meinem

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