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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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Springs, nicht wahr?“ Er antwortete ihr nicht. „Nicht wahr, Mr Kohlman?“
    Kathryns Gedanken wanderten sofort zu dem Torreiter, der ertrunken war und von dem Matthew ihr erzählt hatte. Er hatte auch erzählt, dass jemand sich an den oberen Toren am Fluss zu schaffen gemacht hatte. Sie starrte das Papier in ihrer Hand an. Wasser war in dieser trockenen Gegend eine kostbare Ressource, und es war zeitweilig sehr knapp. Vor drei Jahren hatten sie eine Dürre erlitten, die so verheerend gewesen war, dass die Versorgung des Territoriums mit Brot, Gemüse und Futter für das Vieh zusammengebrochen war. Sie konnte die Wasserrechte verkaufen und das Land behalten, aber was hätte sie dann? Welches Erbe könnte sie Larsons einzigem Kind mitgeben? Ein Land ohne Wasser. Das war nichts wert. Der Fountain Creek war die Lebensader ihres Landes, und die Lebensader von Willow Springs. Diese Stadt würde ohne den Fluss nicht überleben.
    Plötzlich fühlte sich das Dokument wie eine zusammengerollte Schlange in ihrer Hand an. Sie ließ es auf Kohlmans Schreibtisch fallen und wich zurück.
    Er schaute sie immer noch mit einem Lächeln an, aber alle anderen Anzeichen für ein gewisses Wohlwollen waren verschwunden. „Mrs Jennings, lassen Sie sich durch die Details des Vertrags nicht verwirren. Sie müssen an sich und an Ihr Kind denken. Sie sind Ihrem Kind die Sicherheit schuldig, die diese Vereinbarung Ihnen bringen wird. Und Sie werden keinen anderen Käufer finden, der Ihnen diesen Preis zahlt, das versichere ich Ihnen.“
    „Ich bin nicht auf der Suche nach einem Käufer, Sir. Wie ich Ihnen schon sagte: Dieses Land, dieses Wasser steht nicht zum Verkauf. Ich habe die Absicht, beides zu behalten.“
    Kohlman lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte seine dicken Finger über seinem vorstehenden Bauch. „Und wie genau wollen Sie das machen, Mrs Jennings?“
    Sein sarkastischer, beißender Ton bestärkte nur ihre Abwehrhaltung. „Das weiß ich nicht genau. Aber ich weiß, dass ich nicht verkaufen werde.“ Sie hatte die letzten Worte leise, aber mit einer stillen Entschlossenheit gesagt.
    Sein Gesicht wurde hart. „Wie Sie wollen. Gab es noch etwas, worüber Sie heute mit mir sprechen wollten?“
    Als ob er bereit wäre, ihr jetzt noch zu helfen! Kathryn seufzte. Am besten rückte sie direkt mit der Sprache heraus. „Ich wollte Sie fragen, wie ich mit Mr MacGregor in Kontakt treten kann.“
    Er beugte sich vor. „Mit Donlyn MacGregor?“
    „Ja, ich muss ihn sprechen … aus geschäftlichen Gründen.“
    Kohlman verzog anzüglich den Mund. „Verstehe …“
    Der hohe Kragen von Kathryns schwarzem Kleid war ihr plötzlich zu eng. Wie konnte er es wagen zu denken … „Nein, Sir, ich bin sicher, dass Sie das nicht verstehen!“
    „Ehrlich, Mrs Jennings, es geht mich nichts an, mit wem Sie Ihre Abende verbringen. Schließlich sind Sie eine junge Witwe … auch wenn Sie immer noch Trauer tragen“, fügte er hinzu. Sein Lederstuhl knarrte, als er sich erhob. „Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Mr MacGregor ein begehrenswerter Mann ist für jemanden in Ihrer … aktuellen Situation.“ Er öffnete seine Bürotür und forderte sie mit einer Handbewegung auf, voranzugehen. „Ich teile ihm mit, dass Sie … den Wunsch haben, ihn zu treffen.“
    „Mr Kohlman, so ist es absolut nicht“, flüsterte sie und hoffte, dass seine Sekretärin, die in Hörweite saß, seine Worte nicht gehört hatte. „Und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Mr MacGregor gegenüber keine solchen Absichten andeuten würden.“
    Kohlman lächelte. „Ach, ich werde nichts andeuten. Ich überlasse es ihm selbst, sich seine Gedanken zu machen, Mrs Jennings. Einen schönen Tag noch.“ Die Tür fiel mit einem lauten Knall zu.
    Als Kathryn in Myrtles Restaurant ankam, zog sich ihr Magen vor Sorge zusammen, und die Muskeln um ihren Mund schmerzten, weil sie die Antworten, die sie Harold Kohlman am liebsten ins Gesicht geschleudert hätte, mühsam hinuntergeschluckt hatte.
    Als das Restaurant geschlossen wurde, war ihre Stimmung immer noch nicht besser. Da sie zu spät zur Arbeit gekommen war, bot Kathryn an, noch länger zu bleiben und die Küche zu putzen. Bald, nachdem sie die Tür hinter Myrtle verriegelt hatte, hörte sie ein Klopfen am vorderen Fenster. Konnten die Leute denn das Schild nicht lesen, auf dem GESCHLOSSEN stand? Sie marschierte wieder nach vorne zur Tür.
    Obwohl die mit Kohlen betriebenen Straßenlampen nur seine Umrisse

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