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Die Rueckkehr des Henry Smart

Die Rueckkehr des Henry Smart

Titel: Die Rueckkehr des Henry Smart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roddy Doyle
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komm, sagte Ford.
    Er war flink, so hatte ich ihn noch nie erlebt. Er stürmte aus dem Tor des Forts, vorbei an meinem Tipi. Ich kam nicht mit, mein Bein hatte was gegen den unebenen Boden. Danny spielte immer noch, aber das Lied, der Rhythmus zerfaserte, je weiter Ford sich von dem Fort entfernte. Er stapfte jetzt über die kleinen Hügel, die Crew und die Stuntmen überholten mich, die Pferde und jetzt die Trucks, die Generatoren und riesige Propeller – die Windmaschinen – zogen, an denen sich seitlich und hinten Männer festgeklammert hatten. Der Staub setzte sich zwischen das Holz und das Fleisch von meinem Bein und scheuerte.
    Dass er stehen geblieben war, merkte ich daran, dass die Musik wieder zu Musik wurde. Der Staub legte sich und der Lärm auch. Ich sah Ford über die Köpfe und Hüte der Männer weg, die mich überholt hatten.
    Ich blieb stehen. Und war wütend. Aber ich sah hin. Meine Entschlossenheit oder das, was so was wie Entschlossenheit gewesen war, hatte sich verflüchtigt. Ford hatte mich da, wo er mich haben wollte, mitten im roten Nichts. Ich hatte nicht mal ein Akkordeon, hinter dem ich mich verstecken konnte.
    Die Musik verstummte.
    Er war nicht laut geworden, aber ich hörte ihn.
    – Hier.
    Eine zweite Stimme nahm das Wort auf.
    – Hier!
    Ford drehte sich halb um. Er zeigte hin.
    – Und hier.
    – Hier! Auf geht’s!
    Ford kam von seinem Hügel heruntergestapft. Diesmal blieb ich stehen und hätte mich am liebsten überhaupt nicht mehr bewegt.
    – Ich glaube, Pappy würde Sie gern sprechen.
    Meta Sterne war neben mir.
    – Alles in Ordnung mit Ihnen? fragte sie.
    Sie nahm den Hut mit der breiten Krempe ab, um mich von oben bis unten ansehen zu können.
    – Wird gleich wieder, sagte ich.
    – Die Hitze?
    – Yeah.
    Am Fuß des Hügels blieb Ford stehen. Der Kaktus stellte zwei Klappstühle auf, nebeneinander, mit dem Rücken zum Hügel. Ich sah, wie Ford etwas zu Danny Borzage sagte, und Danny drehte sich um und kam auf mich zu. Ich sah seine Finger und hörte diesen verdammten Liedfetzen
Der kühne Henry Smart
.
    Jetzt ging ich los, den Blick auf den Boden gerichtet. Ich marschierte stur auf ihn zu, zwang ihn, mir mit seiner Quetschkommode aus dem Weg zu gehen.
    Ford drehte sich nicht um. Aber ich sah an seinen steifen Schultern, dem steifen Hals, wie wütend er war. Als ich dicht heran war, sah ich auch sein weißes Taschentuch. Er kaute daran, saugte es ein wie ein Stück sehr weiße Spaghetti. Ich setzte mich neben ihn. Das Taschentuch war fast ganz in seinem Mund verschwunden, nur eine Ecke, ein fetter Rattenschwanz, hing auf sein Kinn herunter.
    Jetzt war Meta Sterne neben ihm, und eine Weile – ein paar lange Sekunden – gab es mich nicht, sondern nur sie und ihn. Der breitkrempige Hut warf seinen Schatten über beide, als sie sich neben ihn stellte und ihm langsam das Taschentuch aus dem Mund zog. In der Hitze trocknete es schnell, ich sah es dampfen. Sie griff nach ihrer Decke, schlug sie auf und saß schon zu Fords Füßen, ehe der Stoff glatt auf dem Boden lag.
    – Fertig, Meta? fragte er.
    – Kann losgehen.
    Ihr Hut warf einen Schatten über das Papier auf ihrem Schoß. Es war, als ob sie zum Schreiben ihre Hand in eine Höhle steckte.
    – Lil, sagte ich.
    – Was?
    Der Name war mir gerade zugeflogen.
    – Ich hatte eine Schwester, die hieß Lil.
    Ich redete nicht wirklich mit ihnen, ich musste einfach den Namen hören.
    – Gehört das zu der Geschichte? fragte Ford.
    – Sie war meine Schwester.
    Ich suchte nach dem genarbten Notizbuch. Hose, Jacke – da waren mehr Taschen, als ich je besessen hatte. In meiner Jacke fand ich es. Da waren die Worte, die Namen. Alles da. Ich guckte mir den letzten an, den ich aufgeschrieben hatte. GRACIE. Ich wartete, bis meine Hand, mein Arm aufgehört hatten zu zittern. Dann schrieb ich den neuen Namen hin. LIL.
    Ich versuchte sie vor mir zu sehen. Versuchte alle vor mir zu sehen, aber es ging nicht. Ich spürte sie und hörte sie wohl auch. Ihr Schreien und Wimmern. Aber mehr Namen kamen nicht angeflogen. GRACIE. LIL. Nur die beiden. Es hatte andere gegeben – viele. Ich konnte eine Zahl aus der Luft greifen – zehn, elf, siebzehn. Jede hohe Zahl hätte gestimmt – und hätte mir nichts gebracht. Ich war der einzige Überlebende.
    Das hatte ich nicht gewusst. Es ging mir erst in diesem Augenblick auf. Lil und die anderen waren gestorben, weil ich aufgehört hatte, sie vor mir zu sehen. Ich hatte Victor aus dem letzten feuchten

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