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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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ernannt worden, um die Skurj im Zaum zu halten, und nun aus seinem Gewahrsam ausgebrochen, was die Skurj zu einer Gefahr für das Land mache. Und deshalb vermuten wir ...« Stave machte erneut eine Pause. »Die Meister und ich vermuten, dass die Skurj nicht das Übel sind, das im Donnerberg Zuflucht gefunden hat. Die Feuerlöwen sind schon zu lange unruhig, und ein gewaltiges Übel, wie es Kasteness als Ernannter gefangen halten sollte, wäre unseren Sinnen nicht entgangen. Vielmehr vermute ich genau wie die Meister, dass das Übel, von dem der Elohim gesprochen und das die Feuerlöwen beunruhigt hat, Kasteness selbst ist. Wir nehmen an, dass er nach der Flucht aus seinem Gewahrsam allein zum Donnerberg gekommen und so seinen ehemaligen Gefangenen vorausgegangen ist. Diese Wesen sind die Skurj, wie Anele eindeutig festgestellt hat. Erst jetzt ruft Kasteness sie zu Hilfe.«
    Wieder Kasteness, dachte Linden finster. Sie zweifelte nicht an Staves Erklärung, die zu Aneles kryptischen Hinweisen auf die Skurj, dem Gewahrsam und dem Ernannten passten. Sie bezweifelte auch nicht, dass Lord Foul von Kasteness gesprochen hatte, als er gesagt hatte: Ich habe nur hier und dort ein paar Ratschläge geflüstert und die weitere Entwicklung abgewartet. Vielleicht hatte er Kasteness sogar gesagt, wie er den Gewahrsam durchbrechen oder daraus flüchten konnte.
    Darüber, ob der Verächter auch Esmer beraten hatte, konnte sie nicht einmal spekulieren. Aber Lord Foul hatte Jeremiah. Ihr Sohn hatte in ihrem Wohnzimmer Nachbildungen von Schwelgenstein und dem Donnerberg gebaut. Und die Meister hatten Grund zu der Annahme, Kasteness hause jetzt im Donnerberg. Und möglicherweise war er auch für Kevins Schmutz verantwortlich ...
    Linden seufzte und schob entschlossen die einmal mehr aufkeimende Sehnsucht nach ihren Lieben beiseite. Derart abstrakte Gedankenspiele lagen ihr nicht, sie wollte Erklärungen, handfeste Aussagen. Und sie fürchtete sich vor ihren eigenen Emotionen. Was, wenn sie erneut vor den beiden stünde und einmal mehr zurückgewiesen werden würde? Dann würde sie vielleicht keinen klaren Gedanken mehr fassen können.
    Um sich abzulenken, fragte sie Stave, woran er sich in Bezug auf den unheilvollen Besuch des Elohim in Steinhausen Mithil erinnere.
    Er antwortete bewusst vorsichtig, als habe sie ihn aufgefordert, Themen anzuschneiden, die für sie schmerzhaft sein könnten: »Zu allem, was die Ramen berichtet haben oder woran der Steinhausener sich erinnert, kann ich nur wenig hinzufügen. Ich habe den Elohim so wahrgenommen, wie er war: unredlich und trügerisch. Begriffe wie Meerjungfrauen, Sandgorgonen und Croyel waren mir so geläufig wie euch, auch wenn sie den Steinhausenern nichts bedeutet hätten. Und die Haruchai haben genau wie ihr sagen gehört, auf dem Herzen der Elohim liege ein Schatten. Von den Skurj jedoch wussten wir nichts. Den Meistern bleibt der Zweck des Erscheinens des Elohim unerklärlich, weil sie seine Warnung vor der Halbhand nicht verstehen können. Tatsächlich ehren sie jene, die den Beinamen Halbhand tragen: Berek Lordzeuger und Ur-Lord Thomas Covenant, den Zweifler. Die Gedemütigten sind das Symbol dafür – und sie verkörpern heute das Manko, an dem die Bluthüter zugrunde gegangen sind.«
    In der Ferne überragten hoch aufgetürmte Wolken die Westlandberge. Zwielicht sank über die niedrigen Hügel herab und geleitete die kleine Gruppe zurück gen Schwelgenstein. Linden hob erstaunt die Brauen, offenbar war sie länger als gedacht auf dem Hochplateau gewesen. Der Haruchai zögerte, als wisse er nicht recht, ob er fortfahren solle: »Und trotzdem, Auserwählte ...« Aber er hatte ihr Treue geschworen, und so fuhr er mit gleichbleibender Stimme fort: »Die Meister haben mich verstoßen, aber sie können ihre Gedanken nicht verbergen. Sie weigern sich nur, auf mich zu hören, wenn ich nicht laut spreche. Ich weiß jedoch, dass sie darüber beunruhigt sind, dass auch dein Sohn eine Halbhand ist.«
    Linden zuckte zusammen, unterbrach ihn jedoch nicht.
    »Zur Zeit der neuen Lords«, fuhr Stave fort, »wurde der Zweifler von manchen wie eine Reinkarnation von Berek, dem Herzen der Heimat, gehalten, weil ihre Legenden besagten, Berek werde eines Tages wiederkehren. Vielleicht fürchten die Elohim den Zweifler, weil seine Gegenwart, die Wiedergeburt von Hoch-Lord Bereks starker Persönlichkeit, ihren Einfluss auf die Erde schwächen muss. Oder vielleicht versuchen die Elohim, das Land vor deinem

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