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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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gebrannt.
    Ein von Clyme geworfener Felsbrocken unterbrach das Aufblitzen leuchtender Reißzähne, und im selben Augenblick duckte Graubrand sich unter den Skurj und stieß ihm ihr Schwert hinter dem Kiefer bis zum Heft in den Leib. Sie musste einen wichtigen Nervenknoten, vielleicht sogar das Gehirn des Ungeheuers getroffen haben, denn es brach krampfhaft zuckend zusammen, rammte dabei eine weitere Bestie und riss sie mit sich um.
    In einem kakophonen Beschwörungsritual begannen die Riesinnen, die Sieben Worte zu skandieren.
    Aber auch das genügte nicht.
    Zähneknirschend fragte Linden: »Und wenn er es tut? Was ist, wenn der Egger mir einen Handel anbietet, mit dem ich leben kann? Rettet er dann meine Freunde? Kann er uns alle retten?«
    Esmer schnaubte verächtlich. »Das kann er ohne Zweifel. Aber er wird es nicht tun. Er braucht es nicht zu tun. Deine Gefährten kümmern ihn nicht. Da er weiß, wo dein Sohn ist, braucht er dir gegenüber keine weiteren Argumente. Risiken geht er nur ein, um an Weißgold und den Stab des Gesetzes heranzukommen. Bestehst du auf der Rettung deiner Gefährten, wartet er einfach eine andere Gelegenheit ab, um sich deine Macht anzueignen. Die Kraft der wilden Magie ist geringer, wenn sie nicht freiwillig überlassen wird. Das wird er bedauern. Trotzdem nützt diese Krise auch ihm.«
    Bhapa und Pahni, die Anele zu beschützen hatten, bewarfen die Skurj bei jeder Gelegenheit mit Felsbrocken. Der Alte machte tief in der Kehle maunzende Laute. Mit den Händen umklammerte er Basalt und Granit, als hoffe er, der Gesteinsschotter könne ihn erlösen.
    Onyx Steinmangold, die Graubrand imitierte, duckte sich unter blitzenden Reißzähnen und stieß einem Ungeheuer ihr Schwert wie einen Speer hinter dem Kiefer in den Leib. Aber sie verfehlte ihr Ziel. Laut aufröhrend schnappte die Bestie nach ihr und schmetterte sie auf die scharfkantigen Steine. Einen Augenblick lang hielt ihre Rüstung dem Biss des Ungeheuers stand. Gleichzeitig bewirkte die Wut des Ungeheuers jedoch, dass ihr Schwert sich in seiner Wunde bewegte. Noch ehe ihr Brustpanzer nachgab, wurde ihr Stoß zu einem Todesstoß, und der Skurj wich tödlich verwundet zurück. Sein Blut, das nach Aas stank, durchtränkte sie, ehe die Bestie zusammenbrach.
    Zwei Skurj waren tot. Mindestens einer war schwer verwundet.
    Zu viele waren noch übrig.
    Stave schloss sich den Gedemütigten an. Gemeinsam bombardierten sie die Angreifer mit Felsbrocken. Rahnock riskierte ihren ganzen Arm, um riesigen Kiefern ein ständiges Grinsen aufzusetzen, indem sie die Muskeln auf beiden Seiten des Rachens durchtrennte. Laut aufheulend wich der Skurj zurück, während sein stinkendes Blut über den Hügel schäumte.
    »Aber er weiß, wo Jeremiah ist«, keuchte Linden drängend. »Hast du deswegen versucht, ihn in eine Zäsur zu saugen? Um ihn daran zu hindern, mir zu helfen, meinen Sohn zu retten?«
    Esmer stöhnte laut. »Richtig, alles richtig.« Nun klang er nicht länger bittend, vielmehr schien er sie anzubetteln: »Dein Sohn ist unendlich kostbar. Schwörst du jedoch deinem Vorhaben in Andelain ab, wird die Gefahr für Kasteness geringer. Somit sinkt auch der Wert deines Sohns. Der Egger wird Kasteness' Absichten dienen, auch wenn er nur den eigenen Ruhm im Sinn hat. Anders kann es nicht sein, wenn wilde Magie und das Gesetz in den Dienst von Ruhmsucht und Geltungsdrang gepresst werden.«
    Kasteness' Wünsche sind nicht die des Verächters.
    Andere werden sich deinen Bemühungen, deinen Sohn zu befreien, entgegenstellen – nicht aber ich!
    Das rötliche Licht, das den Hügel einhüllte, begann zu verblassen. Esmers schäumender, zusehends elender werdender Blick reflektierte ein weißes Leuchten. Durch ihre fieberhafte Konzentration hindurch spürte Linden hinter ihr aufsteigende Erdkraft. Die Urbösen und Wegwahrer rissen die Köpfe hoch, witterten in die spannungsgeladene Luft. Laut kläffend verließen sie Esmer und Linden, flitzten auf allen vieren fort, um sich eng um Liand zu scharen.
    Der Steinhausener rief das Licht seines Orkrest. Er würde die Skurj auf sich ziehen, sie von den anderen ablenken ...
    Aber er tat noch etwas anderes. Zu Lindens größter Verwunderung entlockte er auch dem Stab Macht – oder nutzte den Sonnenstein, um die Macht des Stabes einzusetzen. Durch Instinkt oder Gesundheitssinn geleitet, hatte er die Ressourcen des Stabes auf die spezifischen Schwingungen und Möglichkeiten seines Orkrest hin abgestimmt, doch der Stab

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